Deutschland, Bochum (Nordrhein-Westfalen):
Stiepeler Dorfkirche, um 1180/1190 erbaut
Auf einem Hügel in Stiepel,
dem südlichsten Stadtteil von Bochum, ...
... steht diese Kirche ca. 30 m über der Talsohle
und ist so im Ruhrtal weithin sichtbar.
Sie geht auf eine Stiftung des Jahres 1001 zurück
und wurde Ende des 12. und 15. Jhdts. jeweils umgestaltet.
Im 12. Jhdt. kamen die Seitenschiffe hinzu,
im 15. Jhdt. wurden sie beide erhöht,
sodass eine Hallenkirche entstand, ...
... und auf der Ostseite ein gotischer Chor angeschlossen,
dem der frühere Rechteckschor zum Opfer fiel.
Beide kleinen Seitenapsiden sind noch erhalten ...
... und durch Lisenen und Rundbogenfriese gegliedert.
Auch über der Apsis ist ein romanisches
Rundbogenfries am Seitenschiff zu erkennen.
Die Südseite der Kirche wurde überarbeitet, ...
... nur das Mauerwerk und die Lisenen stammen
noch aus romanischen Zeiten.
Das große gotische Fenster ist eine
Errungenschaft aus dem 15. Jhdt.
Der Westturm ist romanischen Ursprungs ...
... und hat in seinem obersten Geschoß jeweils ...
... zwei ziemlich wuchtige Zwillingsfenster.
Er ist an seinen Kanten durch Strebepfeiler gestützt.
An seiner Basis sind alte Grabplatten aufgestellt,
die ebenfalls bis auf das 12. Jhdt. zurückgehen.
Auf seiner Westseite befindet sich ein Rundbogenportal.
Die oberste Etage ist durch ein Fries ...
... vom restlichen Turm optisch getrennt.
Auf der Nordseite lehnt sich ein halbhoher
Treppenturm an den Westturm an.
Gleich darüber wurde ein Biforium teilweise vermauert, ...
... sodass nur noch ein kleiner Schlitz davon offen ist.
Die beiden Biforien darüber dienen als Schalllöcher
für das Geläut der Kirche.
An den Turm schließt das Langhaus an, ...
... in dessen nördlichem Seitenschiff sich noch ...
... dieses romanische Rundbogenportal befindet.
Es hat je eine dünne Blendsäule links und rechts sowie ...
... ein bereits verwittertes Ornament in seinem Giebelfeld.
Das anschließende Seitenschiff hat auch
auf dieser Seite ein großes gotisches Fenster, ...
... aber seine romanischen Lisenen und Friese bewahrt.
Das Mauerwerk ist hier fein und säuberlich aus
verschiedenfärbigen Bruchsteinen zusammengefügt.
Die kleine nördliche Seitenapsis ist leider ...
... durch die später angefügte Sakristei verdeckt, ...
... die sich ein Dach teilt mit dem gotischen Chor.
Hübsch ist das Fachwerk auf der Ostseite des ...
... dreischiffigen Langhauses im Kontrast ...
... zum romanischen und gotischen Mauerwerk.
Es macht die Ostansicht dieser Kirche einzigartig.
Innen sind noch bedeutende Fresken erhalten, die ...
... zum Großteil noch aus dem 12. Jhdt. stammen.
Jüngere Fresken befinden sich im Chor, die älteren ...
... an dessen Seitenwänden, im Querhaus und den Apsiden ...
... und besonders viele gut erhaltene in der Vierung.
Die meisten Fresken sind 1698 weiß übertüncht ...
... und dann erst wieder im Jahr 1952 entdeckt worden.
Zwischen 1963 und 1965 wurden dann sämtliche noch
erhaltenen Malereien freigelegt, restauriert und konserviert.
Letzte Restaurierungsarbeiten fanden 2002 statt und
zeigen heute einige der ältesten Wandmalereien Westfalens.
Im Vierungsgewölbe sind vorwiegende florale ...
... Ornamente zusehen sowie Figuren an den Seiten.
Auf zwei Seiten fallen dazwischen gitterähnliche
Darstellungen auf - die sich übrigens immer wieder ...
... in der Kirche finden und wie gemalte Teppiche aussehen -
zwischen zwei Männern mit Amphoren, ...
... die diese ausleeren und den Paradiesfluss symbolisieren.
Auch die Bögen zu den beiden Querschiffen sind dekoriert.
Auf der Wand über dem Triumphbogen zum Chor ...
... ist dabei ein romanisches Triforium zu erkennen ...
Zwischen den beiden Mittelsäulen thront Gottvater.
Die Gewölbemalereien sind in rötlichem Ton gehalten ...
... und ziehen sich auch über die Gewölbe des Querschiffs.
Im Obergaden den Mittelschiffs konnte ebenso noch ...
Im Querhaus weisen noch beide Seitenapsiden ...
... erstaunlich gut erhaltene mittelalterliche Wandmalereien auf.
Hier sind biblische Szenen aus dem Neuen Testament dargestellt.
Vor der nördlichen Apsis führt Joseph ...
In der Apsis selbst ist in der Kalotte Christus
in der Mandorla zu sehen, darunter ein Engel ...
... und links weitere einzelne Figuren.
Auf der rechten Seite ist der Kindsmord zu Bethlehem
sehr bildhaft dargestellt.
Auf der Nordwand des Querhauses sind unter einem Bogen ...
... noch ein weißer Löwe und ein kleineres Tier zu erkennen.
Die südliche Seitenapsis ist mit
Heiligenfiguren geschmückt, ...
Wie auch die nördliche Seitenapsis ist die südliche
von einem gemalten Rundbogen auf Säulen umrahmt.
Hier nun der Blick vom Chorraum in Richtung Westen, ...
... wo die Orgel im Jahr 2004 in den Rundbogen
über dem Eingang eingepasst wurde.
Eine erste Orgel ist bereits für Anfang des 16. Jhdts. belegt.
Die heutige wird auch für Orgelkonzerte genutzt.
Hier in Schwarz der Grundriss der ursprünglichen Saalkirche,
darüber in Rot der Umbau aus dem 12. Jhdt.
So sieht die Dorfkirche heute nach den gotischen
Umbauten des 15. Jhdts. aus.
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