Sonntag, 31. Januar 2016



Schweiz, Riva San Vitale (Tessin):
Baptisterium San Giovanni, 6. Jhdt.



Neben der heutigen Pfarrkirche San Vitale aus dem Jahr 1759
steht dieses älteste, noch bestehende sakrale Bauwerk der Schweiz.



Beide stehen mitten im Dorf Riva San Vitale
am südlichen Ende des Luganersees im Kanton Tessin.


 

Das Baptisterium hat einen quadratischen Grundriss
und ist mit einem Priependach gedeckt.



 In einer Höhe von einigen Metern ...


 
... geht es in ein Achteck über. 


 

Von der alten Apsis aus Karolingerzeit ...



... ist nur noch der untere Teil erhalten.



Daneben sind noch Reste eines alten Brunnens vorhanden,
aus dem wohl das Taufwasser kam.



Hier der Zugang, der teilweise rekonstruiert worden ist.



Der achteckige Raum weist tiefe halbkreisförmige Nischen
und eine kleine Apsis auf, die später hinzugefügt wurde.



Das auffallendste Element im Inneren ist das monolithische Taufbecken, 
in dem die Taufe durch Eintauchen vollzogen wurde.



 Es hat einen Durchmesser von 1,9 m und stammt aus der Zeit um 1200. 



Das Originalbecken war rund 60 Zentimeter tief und liegt darunter. 

Es wurde über zwei absteigende Stufen erreicht 
und hatte einen Abfluss aus gemauerten Backsteinen, 
durch den Wasser nach der Taufzeremonie abfloss.



In den Nischen haben sich romanische Fresken aus dem 12. Jhdt.erhalten. 



In der Nische links sind das Jüngste Gericht 
mit Christus als Richter und die Symbole der Evangelisten dargestellt, 
darunter ein Engel mit der Auferweckungsposaune und Seelen, 
die aus den Gräbern steigen. 



Rechts der Apsis sind die Geburt Christi dargestellt 
sowie die Verkündigung an die Hirten, der Traum Josephs, 
darüber eine Himmelfahrt und Maria in der Mandorla.



In der Apsis finden sich Spuren einer Kreuzigung aus einer späteren Epoche.



Die karolingische Apsis an der Ostseite wurde zweimal umgebaut,
ihre heutige Form stammt aus dem 9. Jhdt. 



 Der ursprüngliche Eingang lag auf der Nordseite, 
an der gleichen Stelle wie der heutige.

Das Taufbecken aus Marmor aus Arzo 
neben dem nördlichen Eingang wurde verwendet, 
nachdem die Taufe nicht mehr durch Eintauchen, 
sondern durch Besprengung vorgenommen wurde.



Das Portal an der Westseite stammt aus späterer Zeit.



Der ursprüngliche Fussboden besteht aus schwarz-weißen, 
in Rosetten angeordneten Marmorfliesen ...



... und wurde im Laufe der Jahrhunderte viermal erhöht.


Hier noch einmal dieses bemerkenswerte Gebäude
vor den Bergen bei Lugano.
Sehenswert!







Samstag, 30. Januar 2016



Schweiz, Rovio (Tessin):
Kapelle San Vigilio, Mitte 11. Jhdt.


 

 Auf einem Sockel über dem Lago di Lugano ...



... befindet sich der Ort Rovio ...



... mit dieser romanischen Kapelle 
(im Bild links neben dem Wohnhaus),
die mitten in den Weinbergen liegt.



Ihr Grundriss ist einfach:



Ein rechteckiges Langhaus ... 



... mit einer halbrunden Ostapsis.



Diese ist sogar verputzt ...



 ... und mit Rundbogenfriesen versehen.



Die Nordseite ist steinsichtig, ...



... weist ein Portal auf und zwei kleine Lanzettfenster.



Die Westseite wurde während der Restaurierung
zwischen 1948 und 1949 verputzt, ...



... hier befindet sich auch der Eingang.



Das kleine Kirchenschiff hat unten
einige zusätzliche, eckige Fenster bekommen.



Die Decke ist einfach mit Holz gedeckt.



In der Ostapsis sind noch einige Fresken erhalten.



Wie so oft ist "Christus in majestas" in der Mandorla dargestellt,
umgeben von den Symbolen der vier Evangelisten.

Darunter Maria umgeben von den zwölf Aposteln.



Unter den kleinen Lanzettfenstern befinden sich jeweils Heiligendarstellungen.



Hier nochmals dieses romanische Kleinod
vor seiner interessanten Kulisse.




Sehenswert!











Donnerstag, 28. Januar 2016


Schweiz, Airolo (Tessin):
Turm der Pfarrkirche Santi Nazario e Celso, 
11. Jhdt. 



Wenn man vom Süden kommt,
steht diese Kirche im letzten Ort vor dem St. Gotthard Pass.



Erstmals wurde sie 1223 erwähnt, 
doch archäologische Untersuchungen haben gezeigt,
dass hier bereits seit dem 7. Jhdt. ein Kultplatz bestand.



Nach zwei Bränden und einigen Um- und Anbauten
ist der Glockenturm nun das einzige romanische Relikt.



Die Innenausmalung stammt aus dem 20. Jhdt.








Dienstag, 26. Januar 2016




Schweiz, Chironico (Tessin):
Kirchlein Sant' Ambrogio, spätes 12. Jhdt.



Mitten im Ort Chironico,
der auf einer Anhöhe über dem Tal des Tessin-Flusses liegt,
ist diese kleine Kirche zu finden.




Sie wurde 1223 erstmals erwähnt
und wird derzeit gerade gründlich renoviert.



Besonders schön sind ihre beiden Apsiden an der Ostseite, ...



... die flach mit Steinplattln gedeckt sind.



Innen zeigen diese die ursprünglichen Fresken, ...



... die erst 1952 wieder hergestellt wurden.



Hier - wie so oft üblich - Christus in der Mandorla,
umgeben von Engeln, ...


 

... sowie eine Darstellung von Maria mit Kind.



An der Westseite befindet sich eine Darstellung der Hölle, ...



... in der die Sünder hart bestraft werden.



An der Nordseite sind die alten Fresken 
nur noch bruchstückhaft erhalten.