Donnerstag, 30. Juni 2022


Spanien, Rabós (Girona, Catalunya):
Kirche Sant Julià i Santa Basilissa, 13. Jhdt.

 

Hoch über dem kleinen nordkatalanischen Dorf Rabós ...



... "thront" die ursprünglich romanische Kirche,
die im 14. Jhdt. zur Wehrkirche ausgebaut wurde.


 
Auf ihrer Ostseite ist die halbrunde Apsis zu erkennen,
die später aufgestockt wurde, sowie auf ihrer Südseite ...



... zwei Rundbogenfenster in den alten Mauern.



Hier schließt auch eine eckige Sakristei an,
die sicher später errichtet wurde.



Die Westfassade aus Quadersteinen ist renoviert
und hat ein Rundbogenfenster sowie
einen Glockengiebel mit Ausguck.



Das Rundbogenportal darunter hat seinen romanischen
Bogen behalten und ist ebenfalls überarbeitet.



Auch die Holztüre mit ihrem Schloss ist alt.









Sonntag, 26. Juni 2022


Spanien, Rabós (Girona, Catalunya):
Kirche Santa María bei der ehemaligen Abtei
Sant Quirze de Colera, 12. Jhdt.  



Santa Maria de Colera ist nur 100 m westlich der Basilika ...




... der Abtei Sant Quirze de Colera erbaut worden.



Auch sie ist ein Teil des Naturparks der Serra de l’Albera ...



... und liegt auf 175 m Seehöhe.



Sie wurde gleichzeitig mit der zweiten Weihe der Abtei ...



... im Jahr 1123 von Bischof Guigo von Girona geweiht.



Hier nun ihre Ostseite mit der halbrunden Apsis, ...



... in die ein schlichtes Rundbogenfenster eingelassen ist.



Als Baustein wurde grob behauener Bruchstein ...


 
... aus Schiefergestein aus der Region verwendet.



Das einfache Kirchenschiff ist rechteckig, 20 m lang
und hat auf seiner Südseite drei Rundbogenfenster ...



... sowie ein schlichtes Rundbogenportal, durch das ...



... man in die kleine Kirche gelangt.



Der Boden von Santa María ist mit
Holzplatten geschützt.



Die Apsis schließt mit einem zweifachen,
bereits leicht zugespitzten Triumphbogen an.



Das kleine Fenster hat innen eine Laibung.



Das gesamte Gebäude ist sehr schlicht ...



... und mit einer Spitztonne gewölbt.



Am und im Boden wurden Relikte von ...



    ... alten Gräbern entdeckt - v.a. im Apsisbereich.



Auf der Nordseite der Kirche gibt es zwei erhöhte
Steinreihen, die vielleicht einmal als Bänke gedient haben.



Hier der - leider etwas unscharfe - Grundriss der Kirche.



Wieder im Freien geht es auf die Westseite, ...



... wo sich ein weiteres Rundbogenfenster im erst
kürzlich renovierten Mauerwerk befindet.



Von dieser Seite ist nochmals der Blick zur Abtei möglich.



Die Nordseite von Santa María ist unspektakulär.



Hier nochmals die Ostseite mit der Apsis.



Das kleine Kirchlein diente früher als Pfarrkirche ...




 ... und ist heute malerisch in ein Tal der Ostausläufer
 der Pyrenäen eingebettet.








Freitag, 24. Juni 2022


Spanien, Rabós (Girona, Catalunya):
Ehemaliges Kloster Sant Quirze de Colera, 
10. - 12. Jhdt.


 

Im abgelegenen Naturpark der Serra de l’Albera 
etwa 5 km nordnordöstlich von Rabós ...



... im nördlichen Katalonien befindet sich diese ehemalige
Benediktinerabtei, die 927 gegründet wurde.



Keine 50 m weiter steht diese romanische Kirche, ...



... die Santa María de Colera genannt wird.
(Sie wird in einem Extra-Eintrag behandelt.)



Die ehemalige Abtei liegt auf 176 m Seehöhe 
am Rec de la Perdiu, einem Wildbach,
 der vom 754 m hohen Puig d’en Jordà herabfließt.



Die Abtei ist ein architektonisches Ensemble, 
das sich aus einem Wachturm (links), Verteidigungsmauern,
verschiedenen Gebäuden um den Kreuzgang,
den Resten eines ehemaligen Hospizes sowie ...



... der Basilika San Quirze zusammensetzt,
was auf Deutsch so viel wie "Hl. Cyriakus" heißt.



Hinter ihr kommt wieder Santa María de Colera ins Bild ...



... mit seinen schlichten Mauern und seiner halbrunden Ostapsis.



Der alte Wachturm ist nur noch ein Mauerstumpf,
der mit Eisenklammern zusammengehalten werden muss.



Hier die Ostseite der Basilika mit ihren drei Apsiden, ...



... die an Lang- und Querhaus anschließen.



Wie während der Romanik üblich ist die Mittelapsis am größten ...



... und wird von zwei kleineren Seitenapsiden flankiert.



Hier die große Mittelapsis mit ihrem Rundbogenfenster,
ihren Lisenen und Rundbogenfriesen unter dem Dach.



Die Gebäude östlich der Basilika haben den
Lauf der Zeiten nicht überdauert.



Hier der Grundriss der Kirche mit dem Rest
ihres Kreuzgangs und Nebengebäuden im Süden.



Eine Mauer, die zwischen Mittel- und nördlicher Seitenapsis
steht, stört den Eindruck der Ostseite der Kirche etwas.



Hier nun die trockene Wiese vor der Basilika,
die leider nicht zugänglich ist, ...



... sowie die halb verfallenen Gebäude südlich davon.



Von hier kann man auch die südliche Seitenapsis sehen, ...



... die ebenso wie die große Mittelapsis ...



... mit bräunlichen Steinen akzentuierte Lisenen hat.



Am Wachturm kann man die Schießscharten sehen.



Das gesamte Gelände ist mit einem Holzzaun abgesperrt, ...



... der Zugang also nur zu bestimmten Zeiten möglich.



Die Apsiden stehen auf einem Sockel
aus unregelmäßigem, dünkleren Bruchstein, ...



... aus dem auch das südliche Querhaus errichtet ist.



Es hat außerdem ein nachträglich aus hellem Stein
ausgebessertes und vergrößertes Rundbogenfenster.



Davor kann man an einer Mauer, die
zu einer primitiveren Vorgängerkirche gehörte, ...



... das von den Römern übernommene "Opus spicatum",
die Schichtung der Steine im Fischgrätmuster, erkennen.


 

 Dahinter sind noch zwei Biforien 
des alten Kreuzgangs zu sehen, ...



... vielleicht gehörten sie auch zum ehemaligen Kapitelsaal.


 

 Hier eine Großaufnahme dessen, was vom Kreuzgang
noch übrig ist - seine Steine wurden sicherlich für
den Bau von anderen Gebäuden der Region verwendet.


 

 Die beiden Biforien zeugen von der frühen Entstehung
der Abtei, da ihre Mittelsäulen noch äußerst gedrungen sind 
und die aufliegenden Querbalken sehr wuchtig.



 Auch hier ist die sorgfältige Schichtung des Bruchsteins
unter und über den Biforien gut zu erkennen.



Hier eines dieser frühmittelalterlichen Fenster
aus der Nähe betrachtet.



Daneben sind die ehemaligen Klostergebäude
nur noch unvollständig erhalten.



Nur das ehemalige Haus des Abtes sieht noch recht gut aus,
es wurde sicherlich später als Wohnhaus genutzt.



Dann geht es wieder zurück um das Kirchenareal und ...



... mit einem Blick auf die Ostausläufer der Pyrenäen ...



... auf die Nordseite der Anlage, wo wieder ...



... Santa María de Colera am Weg grüßt.



Die Nordseite der Basilika ist weitgehend schmucklos,
hier ragt nur das nördliche Querhaus heraus.



Auf der Westseite hingegen ist noch eine ein wenig 
gestaltete Fassade zu erkennen, die wohl ...



... auf einen ehemaligen Glockengiebel zurückgeht,
dessen oberer Teil nicht mehr erhalten ist.



Darunter dieses ehemalige Rundbogenportal
- noch mit Holz verschlossen. 



Dann geht es durch ein Portal an der Nordseite in die ...



... Kirche, deren Boden mit hellen Platten ausgelegt ist.



Das Mittelschiff wird von massiven Pfeilern getragen ...



 ... und ist mit einem Tonnengewölbe eingedeckt.



Die Seitenschiffe sind um einiges schmäler ...



... als das hohe und geräumige Mittelschiff.



 Die große Mittelapsis ist - wie außen - 
durch Lisenen gegliedert und dazwischen weiß verputzt.



Hier der Blick ins Querschiff Richtung Süden.



 Die beiden Seitenapsiden gehen vom Querschiff
Richtung Osten ab und sind wesentlich einfacher.



Hier der Blick in ein Seitenschiff in
Richtung der westseitig orientierten Rückseite.



Hier die Westseite der Kirche von außen und ein
ehemaliges Konventgebäude daneben.



Die Basilika konnte man über eine Treppe erreichen.



Hier eine bessere Detailaufnahme bei Abendsonne.



Die Abtei war im Jahr 935 fertiggestellt,
wurde von Bischof Guigo von Girona geweiht und
im Laufe der Jahre immer wieder vergrößert.



Im 13. Jhdt. erlebte die Abtei eine Blüte und 1303
wurde eine neue Außenbefestigung gebaut. 



Ein großer Rückschlag kam im Jahr 1348 mit der Pest, 
die einen Großteil der Bevölkerung hinwegraffte,
die Mönchsgemeinschaft aber überlebte.



Ab dem 15. Jhdt. ging die Abtei langsam unter, 1592
wurde sie mit der Abtei Sant Pere de Besalú zusammengelegt. 

Bereits für das Jahr 1690 war der ruinöse Zustand 
der Abtei Sant Quirze dokumentarisch belegt.


 
Seit 1994 ist Sant Quirce de Colera
im Besitz der autonomen Region Katalonien,
die den Baubestand sichert und zugänglich macht.