Donnerstag, 28. Februar 2019


Frankreich, Jézeau (Hautes-Pyrénées):
Ehemalige Johanniterkirche Saint-Laurent, 
12. Jhdt.



Über dem kleinen Ort Jézeau,
in dem gerade ein Flohmarkt stattfand, ... 




 ... und unweit dieses alten Hauses ...




... ist diese Kirche zu finden, die am Jakobsweg liegt.

Sie wurde vom Johanniterorden gegründet, 
der die Pilger auf ihrem Weg 
nach Santiago de Compostella schützte.

 

Heute ist ihr romanischer Ursprung
am besten an der Ostapsis zu sehen:

Zwei Rundbögen umschließen 
zwei runde Fenster ...



... und darunter befindet sich ein Rundbogenfenster,
das mit zwei Blendsäulen mit Kapitellen verziert ist.



Die Konsole des Rundbogens 
ist mit einer Figur versehen.



Der romanische Schmuck der Südseite der Apsis ist
leider im Laufe der Zeit verloren gegangen, ...



... man kann aber davon ausgehen,
dass sie genauso wie die andere Seite gestaltet war.



Dafür treten heute unter ihrem Fenster
noch die massiven Steinquader,
aus denen sie errichtet ist, hervor.



Die Südseite verschwindet fast zur Gänze
unter einem ziemlich groß geratenen Vordach.



Dem Brand, der den Ort und die Kirche
zwischen 1530 und 1540 heimgesucht hat, ...



... ist auch diese Holzdecke mit ihrer Täfelung
zu verdanken, da das Tonnengewölbe eingestürzt war.



Alle Holztafeln sind bunt bemalt ...



... und auch der Hauptaltar
zeigt eine ähnlich Gestaltung.



Die drei Altarnischen sind mit der Muttergottes mit Kind
und zwei Heiligen ausgefüllt.



An der Decke sind das Martyrium des Hl. Andreas und des Hl. Sebastian
sowie Mariä Himmelfahrt dargestellt.



Weiter westlich in der Kirche
haben die Tafeln keine Bemalung mehr.



Dafür ist hier eine zweistöckige
Westempore aus Holz angebracht worden.



Die ursprünglich einschiffige Kirche ...



... bekam nach dem Brand an ihrer Nordseite ...



... ein weiteres Kirchenschiff angebaut, ...



 ... das an der Westseite drei Fenster aufweist.



Sonst ist die Westfassade fensterlos, 
dafür hat sie einen Glockengiebel 
mit zwei Biforien und zwei Glocken.








Dienstag, 26. Februar 2019


Frankreich, Mont (Hautes-Pyrénées):
Kirche Saint-Barthélémy, 12. Jhdt.



Am Südhang dieses mittelhohen Berges
auf dem Weg zwischen Luchon und Arreau ...

 

... steht diese Kirche mitten im Ort "Mont",
der mit seiner Ortsbezeichnung "Berg" (auf Deutsch)
seine Lage genau wiederspiegelt.



Obwohl auf den ersten Blick eher unscheinbar, ...



... offenbart sich der sehenswerte Schatz
dieser erst frisch restaurierten romanischen Kirche ...



... sobald man sich ihr nähert:



Die gesamte Südseite ist noch
mit Fresken aus dem 16. Jhdt. versehen.



Sowohl über dem Südportal auf der linken Seite
als auch am Joch östlich davon (s. rechts)
sind noch äußerst bunte Malereien erhalten.



Über dem Portal ist eine Kreuzigungsszene
nur noch teilweise zu sehen.



Diese zeigt neben dem Gekreuzigten
rechts unten eine knieende Person.



Die beiden Archivolten des Portals sind 
mit Sternen und Blumenmustern dekoriert.



Im Bogenfeld befindet sich ein Christus-Monogramm.



Rechts davon sind Szenen vom Jüngsten Gericht
sehr bildhaft dargestellt.



Während auf der einen Seite
Christus thront und Engel über
den Seelen im Fegefeuer wachen, ...



... wartet bereits auf der anderen Seite
ein großer gehörnter Teufel ...



... mit seinen Gehilfen auf die Sünder.



Auf dem Mauerstreifen dazwischen
hält Petrus den Schlüssel zum Himmel bereit,
darunter wiegt der Erzengel Michael die Seelen ab.



Diese Figuren hier sind nicht mehr
so gut erkennbar.



Die Ostseite der Kirche hingegen ist schmucklos,
Apsiden gibt es hier keine, ...



... es fällt nur dieser Stein mit seinem Loch auf.



Da an der Nordseite zwei Kapellen angebaut sind,
ist hier das Dach ungewöhnlich lange.



An der Westseite steht ein
äußerst massiver Turm, ...



... mit einer zugemauerten größeren Öffnung,
in der sich ein Rundbogenfenster befindet.



Vielleicht hat dieser Turm einmal ...



... als Ausguck oder Wehrturm gedient.



Auch auf der Südseite ist eine
solche frühere Öffnung zu finden, ...



... und darüber an allen vier Seiten
ein vierfaches Schallfenster.



Auch innen hält Saint-Barthélemy ...



... äußerst sehenswerte Fresken bereit.



Diese wurden um 1573 von einem Maler ...



... namens Rodiguis für 37 Écus angefertigt.



 In der Apsis sind die Hl. Dreifaltigkeit ...

(Foto leider überbelichtet)



... und darunter die Kreuzigung Christi dargestellt.



Auf der gegenüberliegenden Seite
ein Stammbaum ...



 ... sowie ein Bischof daneben.



Im mittleren Joch sind diese Szenen zu sehen:



Christus als glorreicher Weltenherrscher, ...



... auf beiden Seiten umgeben von jeweils ...
 


... zwei Evangelisten mit ihren Symbolen
Mensch, Adler, Stier und Löwe.



Die nordöstliche Seitenkapelle ist der Jungfrau Maria geweiht
und soll von einem anderen Künstler namens Bona ...



... ausgemalt worden sein,
der wahrscheinlich auch die Fresken an der
südlichen Außenwand gestaltet hat.



Das Rundbogenfenster wurde innen
mit einem Steinmuster versehen.



Auch das nächste Joch vor der Turmbasis, ...



... in der sich die Westempore befindet, ist bemalt.



Hier wird der gefangene Jesus
dem Hohepriester Kaiphas vorgeführt, ...



... hier ist er bereits mit seinem Kreuz
auf dem Weg nach Golgatha



Dazwischen die beiden Propheten Jessaja und Kaiphas
mit ihren Prophezeiungen.



Beim Kircheneingang ...



... sind noch dieses fragmentarische Fresko ...



... sowie dieser alte Taufkessel zu sehen,
der mit seinen Noppen durchaus noch
aus dem 12. Jhdt. stammen könnte.



Wenig beachtet, aber ebenfalls sehenswert ...



... ist die kleine Friedhofskapelle,
die an der Südostecke des Friedhofs steht.




Über einem alten steinernen Altar ...




... thront Gottvater mit der Weltenkugel
und segnender Hand, ...



... darunter eine Pietà im "Käfig".



Auch die Seitenwände sind geschmückt, ...



... wobei einige Fresken nur noch teilweise erhalten sind;
Diese sind aber eindeutig jünger ...



... als jene an und in der Kirche.





Absolut sehenswert!