Freitag, 23. Mai 2014



Deutschland, Bamberg (Bayern):
Karmeliterkloster St. Maria und St. Theodor, vor 1157.



Auf dem Kaulberg von Bamberg liegt dieses Kloster,
das derzeit mit 17 Klosterbrüdern zu den großen Karmelitenklöstern zählt.



Bis 1553 war es ein Zisterzienserinnen-, später Benediktinerinnenkloster, 
von 1589 bis 1802 und seit 1902 ist es ein Karmelitenkloster.



Angeblich hat schon Bambergs erster Bischof hier 1030 
ein Hospital für Arme und Kranke gegründet und dem Hl. Theodor geweiht.



1157 wurde dann das Frauenkloster
St. Maria und St. Theodor gegründet.



Die Ostfassade der Kirche ist komplett barock überarbeitet.



An der Langhauswand, die nach außen hin sichtbar ist, ...



... sind noch einige Reste aus der Romanik erkennbar
wie z. B. das vermauerte Fenster und Portal im Vordergrund.



Das Löwenportal an der Westseite aus dem 12. Jhdt. ist noch erhalten,
wenngleich es auch im Barock großteils zugemauert wurde.



Nicht alle Gebäude werden mehr vom Kloster genutzt:
Im Westtrakt ist auf drei Stockwerken ein Hotel untergebracht.



Hier der Haupteingang dazu, der aber selten benützt wird.



Die Besonderheit des Klosters ist sein spätromanischer Kreuzgang 
aus dem 14. Jhdt., der auch von den inneren Hotelzimmern aus gut zu sehen ist.



Obwohl bereits im 14. Jhdt. erbaut, 
wurde die Anlage bewusst im romanischen Stil gehalten
und ist heute einer der best erhaltenen Kreuzgänge dieser Stilrichtung.



Der Kreuzgang misst 25 x 35 m und hat 
romanische Arkadenbögen aus goldbraunem Eisensandstein.



Die Säulenbasen verfügen über Ecksporen, 
die Kapitelle sind in Kelchblockform.



Ab 1466 wurde der Kreuzgang dann eingewölbt,
um über ihm mehr Wohnraum zu schaffen.



1803 wurde das Kloster säkularisiert und in eine Kaserne umgebaut.



Dabei wurden zahlreiche Säulen verkauft 
und fanden woanders ihre Verwendung.



Dank des großen Einsatzes der Karmeliten 
wurden ab 1907 die ersten Kapitelle rückgeführt.



Durch neue Feuervorschriften war um 1980 ein Umbau des Klosters nötig:

Dabei wurden die noch bestehenden Blendbögen herausgenommen 
und durch neue Säulen mit rohen und unbearbeiteten Kapitellsteinen ergänzt
 und so die geschlossene Einheit des Kreuzgangs wiederhergestellt.



 Bereichert wurde er durch einige vom Bayerischen Nationalmuseum
 als Dauerleihgabe herausgegebene alte Kapitelle.



Einige weitere romanische Details sind ebenso noch erhalten
wie dieses Portal, das allerdings komplett vermauert ist.



Hier der Eingang zum ehemaligen Kapitelsaal ...



... mit teilweise erhaltenen Biforien.



Hier Reste eines gotischen Spitzbogenportals
sowie von Fresken aus dieser Zeit.



Wunderschön sind viele noch original wirkende alte Kapitelle.



Dabei wird die Symbolik von Pflanzen, Tieren und Menschen benutzt. 



Abgebildet sind u.a. Adam und Eva nach dem Sündenfall, 
 Abrahams Opfer, die Peinigung Christi sowie die Symbole der vier Evangelisten



Am meisten aber wird auf den Kampf des Menschen 
zwischen Tugend und Laster angespielt.




Unbedingt ansehen!

Ist wochentags zwischen 9 und 17 Uhr geöffnet
und gratis zu besichtigen.









Donnerstag, 22. Mai 2014



Deutschland, Bamberg (Bayern):
Jakobskirche, 1070 - 1109 erbaut.



Fast auf derselben Höhe wie das Kloster Michelsberg
liegt die Jakobskirche (rechts im Vordergrund) 
- übrigens höher als der (hier nicht sichtbare) Bamberger Dom.



Um zu dieser Kirche zu gelangen, muss man schon einen Anstieg 
durch eine der kleinen Gassen Bambergs in Kauf nehmen.



Obwohl der erste Blick auf die 1771-73 barockisierte Ostfassade fällt,
ist der Rest der Kirche in romanischem Zustand erhalten.



Heute steht nur noch der Nordostturm, 
sein südliches Pendant wurde 1594 abgebrochen.



Die Jakobskirche wurde ursprünglich als Teil eines Chorherrenstiftes erbaut 
und ist wie der Dom etwas weiter unten 
ebenfalls in Richtung Südwesten ausgerichtet.



Heute befinden sich die Gebäude des Erzbistums Bamberg 
auf der anderen Straßenseite.



An der Turmbasis ...



... sind noch diese Rundbogenfriese gut erhalten.



Auch das Mittel-, Seiten- und Querschiff sind noch fast im Original zu sehen,
nur die Rundbogenfenster sind etwas vergrößert worden.



Ungewöhnlich:
An das nördliche Querhaus ist eine kleine fensterlose Apsis angebaut.



Hier der Blick vom Nordwesten aus.





Der Westchor stammt allerdings aus dem 15. Jdht.



An das südliche Querhaus ...



 ... ist offensichtlich die Sakristei oder eine Kapelle 
mit vermauertem gotischem Fenster angebaut.



Wirklich schön und vorbildlich restauriert ist das Kircheninnere.



Der Basilika-Charakter mit einem hohen Haupt- 
und zwei niedrigeren Seitenschiffen ...



... ist deutlich erkennbar.



Der Chor ist wie schon erwähnt gotisch 
und auch innen mustergültig in dieser Stilrichtung gestaltet.



Wie schon beim Dom befindet sich das Querhaus im Westen, ...



... das Kreuz im Grundriss ist also nicht 
wie sonst zur Romanik üblich nach Osten, 
sondern Richtung West ausgelegt.




Sehenswert,
weil wahrscheinlich der 1. Bamberger Dom ("Heinrichsdom" von 1080)
auch so ausgesehen hat.