Italien, Tramin (Südtirol):
Kirche St. Jakob in Kastelaz, Anfang 13. Jdht.
Südlich des bekannten Weinorts Tramin ...
... befindet sich dieses entzückende Kirchlein
auf dem Hügel des Ortsteils Kastelaz.
Es entstand zu Beginn des 13. Jdhts. an jener Stelle,
an der sich früher eine antike römische Kultstätte
zu Ehren der Göttin Isis befunden haben soll.
Ursprünglich bestand die romanische Kirche
nur aus dem rechteckigen Schiff und einer Rundbogenapsis.
Das gotische Seitenschiff hier im Süden wurde 1440 angebaut,
um 1500 kam an der Nordseite die Sakristei hinzu.
Hier zwei Aufnahmen vom Turm, ...
... der interessanter Weise an seiner Nord- und Ostseite
4 bzw. 5 Fensteröffnungen statt nur je ein Doppelfenster (Biforium)
wie auf den anderen beiden Seiten hat.
4 bzw. 5 Fensteröffnungen statt nur je ein Doppelfenster (Biforium)
wie auf den anderen beiden Seiten hat.
Hier ein teilweise altes Portal in der östlichen Turmbasis ...
... und hier die Ostapsis aus romanischen Zeiten.
In seinem Inneren birgt St. Jakob in seinem nördlichen Kirchenschiff
einen der ältesten Freskenzyklen des deutschen Sprachraums.
Ganz oben in der Apsis-Kalotte befindet sich
die Majestas Domini (thronender Christus)
mit den Symbolen der vier Evangelisten.
Darunter sind die 12 Apostel ...
... - einander jeweils paarweise zugeordnet - zu finden.
In der Sockelzone befindet sich das so genannte "Dämonen-Fresko":
Dieses stellt in der Kunstgeschichte
einmalige Bestien und Fabelwesen dar.
Im Sockel des Triumphbogens ...
... sind oben eine Vogelfrau links und ein Ziegenfisch rechts dargestellt ...
... sowie darunter je ein Atlas.
An der nördlichen Langhauswand sind oben Kreuzigungsszenen ...
... und unten David mit dem Riesen Goliath zu sehen:
Äußerst bildhaft wird hier gezeigt,
wie David dem Riesen gerade den Kopf absägt.
Durch diesen Flachbogen, der in die ehemalige Südwand
des romanischen Kirchleins gebrochen worden war, ...
... ist das gotische Kirchenschiff mit überaus farbenprächtigen Fresken
von Ambrosius Gander angeschlossen:
Hier die Ostseite mit einem schlichten Altar ...
... hier die Westseite mit der so genannten "Hühnerlegende":
Eine Familie war auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostella.
Unterwegs verliebte sich eine Wirtstochter in den Sohn, der sie aber verschmähte.
Also steckte sie ihm heimlich einen goldenen Pokal in den Rucksack.
Die Polizei stellte ihn später und henkte ihn.
Die Familie wollte aber nicht glauben,
dass ihr Sohn tot sei und fragte einen Richter:
Der sagte: "Er ist so tot wie diese gebratenen Hühner hier vor mir."
Darauf wurden die Brathähnchen lebendig und flogen davon.
Der Hl. Jakobus hatte den Sohn bis dahin an den Füßen gestützt,
sodass dieser überlebt hatte
( s. Szene ganz oben).
Hier die bunte Decke ...
... des gotischen Kirchenschiffs aus verschiedenen Perspektiven.
Diese Szenen befinden sich an der Südwand
ebenso wie die "neue" gotische Eingangstüre.
Hier noch die herrliche Aussicht von St. Jakob aus
in den Norden Richtung Bozen ...
... sowie in den Süden in Richtung Salurner Klause.
Unbedingt ansehen!