Sonntag, 31. März 2024


Spanien, Santibañez del Val (Burgos):
Ermita Santa Cecilia, 10. - 12. Jhdt.


 

Nur wenige Kilometer westlich vom berühmten und
bekannten Kloster Santo Domingo de Silos ...



... befindet sich diese kleine mozarabische Einsiedelei. 



Sie ist das einzige Bauwerk in der Provinz Burgos ...



... mit Anklängen an die mozarabische Architektur.



Sie erhebt sich auf einem Felsvorsprung
in der Feld- und Waldeinsamkeit etwa 1200 m nordöstlich 
des kleinen Dorfes Barriosuso in einer Höhe von etwa 950 m. 



Der Bachlauf des Río Mataviejas (früher Río Ura) 
verläuft in nur etwa 100 m Entfernung hinter ihr.



Sie war ursprünglich ein schlichter Bau, 
dem die Südvorhalle erst im 12. Jhdt. vorgebaut wurde.



Auch der Turm stammt wohl erst aus dieser Zeit.



Bemerkenswert ist dieses Kreuz im Rechteckschor, ...



... das im mozarabischem Stil gestaltet ist.



Santa Cecilia wurde erstmals im Jahr 924 erwähnt 
und diente in der Folge sowohl als Einsiedelei ...



... als auch als Pfarrkirche des bereits seit geraumer Zeit 
verlassenen Dörfchens Tabladillo.



Im Jahr 1041 gehörte sie zum Kloster San Pedro de Arlanza., 
im Jahr 1125 ging sie in den Besitz 
des Klosters Santo Domingo de Silos über.



Im ausgehenden 12. Jhdt. erhielt der Bau nachträglich 
eine Südvorhalle, wie sie an vielen ländlichen Kirchenbauten 
in den Provinzen Burgos, Soria und Segovia zu finden ist.



Hier nun der kleine Turm aus der Nähe betrachtet.



Er erhebt sich über dem kleinen kurzen Chor.



Die Südvorhalle hat links und rechts je zwei Arkaden ...



... und in der Mitte einen großen Bogen, ...


 

... der den Blick auf das Kirchenportal freigibt.



Hier die zweite Arkadenreihe, die ebenfalls mit
Würfelfriesen überfangen ist.



Man betritt die Kirche durch die später angefügte ...



... fünfbogige Südvorhalle, die aus 
exakt behauenem Steinmaterial gefügt ist, ...



... aber weder über die sonst üblichen Säulen 
noch über Kapitelle verfügt.



Das zurückhaltend dekorierte Portal ...

 

... mit seinen doppelten Archivolten wurde ebenfalls im 12. Jhdt. 
in die ursprüngliche Bausubstanz eingelassen.



Links und rechts oberhalb davon sind diese kleinen Rundbogenfenster zu sehen.



In einer Ecke ist ein Zugang heute vermauert, ...



... in der anderen sind präzise behauene Quadersteine
zu erkennen, währen die Südseite der Ermita ...



... aus Bruchsteinen errichtet ist.



 Innen fällt sofort der mozarabische Hufeisenbogen auf, ...



 ... der das schlichte Kirchenschiff vom eckigen Chor trennt.



Darin ist eine Madonna auf dem Altar aufgestellt.



Außerdem wurde diese Säule mit
mozarabischen Mustern gefunden.



Die Südvorhalle ist für viele Kirchen in der Gegend typisch.



Sie ist mit Steinen ausgelegt, die verschiedene Motive darstellen.



Hier die schlichte Westseite der Kirche ...



... mit ihrem kleinen Rundbogenfenster.



Vor der Nordseite der Ermita sind diese ehemaligen ...



... Grundmauern eines einstigen Gebäudes zu sehen.



Hier nun das nördliche Kirchschiff ...



... und die Nordseite des Rechteckschors,
wo wahrscheinlich ein Fenster vermauert wurde.



Der Chor hat neben dem mozarabischen Kreuz
noch ein kleines südseitig gelegenes Fenster.



Gleich daneben ist diese Jakobsmuschel eingraviert.



Durch ihren inneren Hufeisenbogen – im Zusammenhang 
mit dem urkundlich belegten frühen Baudatum – ...



... rückt die Kirche in die Nähe von insgesamt 21 Bauten 
der mozarabischen Architektur im Norden Spaniens. 





Sehenswert!









Samstag, 30. März 2024


Spanien, Coruña del Conde (Burgos):
Ermita Santo Cristo de San Sebastián, 
6. bzw. 11./12. Jhdt.



Auf einer Anhöhe südwestlich des Ortes steht ...



... diese kleine Kirche, deren eckige Ostapsis ...




... vermutlich schon auf westgotische Zeiten
um das 6. Jhdt. zurückgeht.



Langhaus und Apsis unterscheiden sich durch ihr Mauerwerk:

Während das romanische Langhaus aus
unterschiedlich großen Steinen gemauert ist, ... 




... ist die Apsis aus den für die westgotische Architektur typischen
großen, regelmäßig zugeschnittenen Quadersteinen errichtet.



Im Giebel der Apsis prangt eine große Steinplatte
mit dem Relief eines Mannes.



Er wird mit langen Haaren und
erhobener Hand dargestellt
und ist mit einem Faltenrock bekleidet.



Nord- und Südseite der Apsis sind jeweils
mit einer Zwillingsarkade besetzt. 


 
Die Säulenschäfte der beiden Mittelsäulen fehlen, 
nur noch die Kapitelle sind erhalten. 



Das mit Akanthus verzierte Kapitell der Nordseite 
ist vermutlich eine römische Spolie.



Die Ostfassade der Apsis ist mit Dreierarkade verziert.




Von den beiden mittleren Halbsäulen
ist nur noch die linke vollständig erhalten, ...


 

... der rechte Säulenschaft fehlt,
hier ist nur noch das Kapitell vorhanden.



Dasselbe gilt für die Südseite der westgotischen Apsis, ...



... auch hier hängt ein Kapitell "in der Luft".



 Dieses ist besonders schön geschmückt ...



... mit einem komplizierten Schlingmuster.


 
Auf beiden Seiten verlaufen unter dem Dachansatz 
Steinplatten, die mit einem Schachbrettfries verziert sind 
und auf skulptierten Kragsteinen aufliegen. 


 

Auf diesen sind menschliche Gesichter, Fratzen, 
Tiere und Phantasiewesen dargestellt.     



Unter den Kragsteinen am rechten Mauerrand 
hat eine Spolie Wiederverwendung gefunden.



Das Südportal wird von einem rechteckigen ...



... Wandvorsprung gerahmt und von Steinplatten überdacht.



Das rundbogige Stufenportal hat
drei schlichte Archivolten. 
 


Nur der äußere Bogenlauf ist mit einem 
Dekor aus Schachbrettfries versehen. 



Von den beiden Säulen ist noch die linke 
mit ihrem Kapitell erhalten, ...



... das mit stilisiertem Blattwerk verziert ist.



Auf der rechten Seite fehlen sowohl Säule als auch Kapitell.



 Das Innere der Kirche ist schmucklos.


 
Am gesamten Gebäude sind außen zahlreiche Spolien 
aus den Ruinen der nahegelegenen
ehemaligen römischen Stadt Clunia verbaut. 

 

Dabei wurden auch Grabsteine wieder verwendet, 
auf denen noch die Inschriften zu erkennen sind.