Sonntag, 21. Dezember 2025

 
 Deutschland, Bad König (Hessen):
Friedhofskapelle, 11. Jhdt.



Ca. 1 km östlich der Stadt im Kimbacher Tal steht
die im Kern romanische Friedhofskapelle mit ...



... rechteckigem, eingezogenem Chor aus dem 14. Jhdt. ...



... und einem rechteckigen Langhaus.



Es ist das älteste Bauwerk in Bad König:



Sein baulicher Kern geht mindestens auf
das 11. Jhdt. zurück, kann aber auch älter sein.



Im Ostchor wurde dieses Fenster
nachträglich gotisch umgestaltet.



Der Ostchor selbst sieht etwas verwahrlost aus ...



... und könnte wieder etwas Farbe vertragen.



An den Mauerkanten sind rötliche Steine eingelassen.



Die spätgotische Vorhalle auf der Westseite ...



... stammt erst aus dem Jahr 1514.



Bei Restaurierungsarbeiten im Frühjahr 2005 wurden ...



... innen Wandmalereien des 14. Jhdts. freigelegt, 
die Heiligenfiguren und Passionsszenen zeigen. 



Die älteste Seite der Kapelle dürfte die Südseite sein.



Hier könnten ein monolithes Fenster ...



... sowie dieses vermauerte Portal mit Dreieckssturz ...



... sogar auf einen karolingischen Ursprung 
aus dem 1. Viertel des 9. Jhdts. hinweisen.










Freitag, 19. Dezember 2025


 
Deutschland, Amorbach (Baden-Württemberg):
Templerhaus, um 1250 - 1291 errichtet 


 
Im unterfränkischen Städtchen Amorbach, in dem
noch einige Fachwerkhäuser erhalten sind, ...



... befindet sich auch das älteste Fachwerkhaus Bayerns
bzw. das zweitälteste von ganz Deutschland.



Es ist ein turmartiges Gebäude auf einem leicht 
schiefwinkligen steinernen Unterbau von 7,6 × 6,8 m. 



Dieser stellt wohl den ältesten Teil des Gebäudes dar und ...



... besteht aus geschichtetem Mauerwerk mit Eckquadern. 



Darüber befindet sich ein zweigeschossiger Fachwerkaufsatz, ...



... der im Jahr 1291 errichtet und dem Turm aufgesetzt wurde.



Nördlich davon schließt ein weiteres Fachwerkhaus an.



Das seit dem 19. Jhdt. irrtümlich „Templerhaus“ genannte Gebäude 
wurde um 1250 unter dem Namen „Rüdenhof“ als Burgmannshof ...



... der Familie Rüdt von Collenberg errichtet, die Burgmannen 
der nahen Benediktinerabtei Amorbach waren.



Als nur leicht befestigtes Gebäude entspricht es 
dem Typus eines "Festen Hauses" aus dem Hochmittelalter.



Der Rüdenhof hatte später niederadelige Besitzer
und gelangte im 15. Jhdt. in bürgerlichen Besitz.


1981 erwarb die Stadt Amorbach das "Templerhaus"
 und ließ es fachgerecht sanieren - man kann es 
heute gegen Terminvereinbarung besichtigen.




 
 
 



Mittwoch, 17. Dezember 2025

 
 Deutschland, Eichenbühl (Baden-Württemberg):
Kapelle St. Valentin, Mitte 13. Jhdt.



Dieser spätromanische Bau entstand um 1255 ...



... und wurde im 14. Jhdt. gotisch verändert, ...



... als der gesamte Bau wegen Überschwemmungen
um 84 cm angehoben werden musste.



Diese ehemalige Spitalkapelle ist ein kleiner Bau ...



... auf rechteckigem Grundriss mit eingezogener ...



... halbrunder Apsis mit zwei Fenstern.



Die Mauerkanten sind heute durch
gemalte rote Mauerquader akzentuiert.



Auf der Westseite befindet sich ein gotisches ...



... Spitzbogenportal und darüber zwei eckige Fenster.



 Neben der Tür ist dieses Schild angebracht.
 
 


Leider war die Kapelle versperrt, daher gibt
es nur diese Fotos vom Innenraum.



Auf der Westseite ist eine Holzempore eingezogen.



Von der ursprünglichen Wandmalerei sind noch
diese Fragmente erhalten.



Die Kapelle an der Hauptstraße 158 ist heute ...



... ein geschütztes Baudenkmal.




Hier nochmals die Apsis mit den ursprünglich
romanischen Fenstern unten und einem 
nachträglich eingefügten gotischen oben.









Sonntag, 14. Dezember 2025

 
 Deutschland, Wertheim (Baden-Württemberg):
Kloster Bronnbach, 1151 gegründet



Dieses ehemalige Zisterzienserkloster steht 
einige Kilometer südlich von Wertheim ...



... und hat heute noch eine beachtliche Größe.



Hier die lange Fassade der Klostergebäude, an deren ...



... Spitze die ehemalige Klosterkirche steht,
der leider 1631 im 30-jährigen Krieg die 
Paradiesvorhalle abhanden gekommen ist.



Sie hat an ihrer Westseite zwei Rundbogenportale,
von denen dieses kleinere für die Laienmönche war.



Sein Rundbogen ist zweifärbig gestaltet, in seinem 
Bogenfeld ist ein schlichtes Kreuz zu sehen.



Daneben das mehrstufige, fast einfärbige Hauptportal, ...



... das für die Mönche und Priester bestimmt war.



Wiederum daneben befindet sich eine parkähnliche
Anlage mit weiteren ehemaligen Klosterbauten.



Durch einen Eingang neben der Kirche gelangt man in ...



... den Kreuzgang, von dem man die ganze Kirche sehen kann.



Sie besteht aus einem Mittel- und zwei Seitenschiffen
sowie einem Querhaus.



Über der Vierung sitzt ein gotischer Dachreiter.



An das Querhaus schließen weitere Gebäude an,
die heute bis zu vier Stockwerke haben.



Der Kreuzgang selbst wurde teilweise aufgestockt.



Die Kreuzgangflügel sind kreuzrippengewölbt und ...



... stammen vom Wiederaufbau nach dem 30-jährigen Krieg.



Hier nun die Klosterkirche mit ihrem hohen Gewölbe.



Obwohl die Altäre barock sind, lässt sich der
romanische Ursprung an den Rundbögen ablesen.



Die Abteikirche aus rotem Sandstein wurde 1222 geweiht.



Baubeginn war bereits 1157, doch der Bau wurde
aufgrund finanzieller Engpässe öfters unterbrochen. 



Im Chor befindet sich ein wertvolles Chorgestühl
- dieser Teil war früher durch einen Lettner von
der restlichen Kirche getrennt.



Der Hochaltar, der die gesamte Apsis ausfüllt, stammt aus 1712.



Hier der Blick in beide Querhäuser, in denen weitere Altäre stehen.



Beide Querhäuser haben in Richtung Osten ...



... je zwei Nischen mit Seitenaltären.



Die Seitenschiffe sind nur halb gewölbt, was sehr ungewöhnlich ist.



Die Säulen sind wuchtig und dienen oft als Hintergrund für Epitaphe ...



... wie hier z.B. für diese Steinplatten, die Ritter in Rüstungen zeigen.



Die Säulen sind mit neoromanischen Kapitellen ...



... und massiven romanischen Basen ausgestattet.



Hier der Wandaufriss des Mittelschiffs
mit Rundbogenfenstern im Obergaden.



Über dem Westportal befindet sich eine ...



... zweistöckige hölzerne Empore mit der Orgel.



Dann geht es über den Kreuzgang weiter zu den ...



... anderen ehemaligen Klosterräumen wie hier dem Keller,
in dem heute ein Weinkeller untergebracht ist.



Ein paar Schritte weiter gibt es ein 
weiteres Rundbogenportal und ...



... schließlich steht man vor dem einfachen Brunnenhaus.



Dann folgen noch romanische Mauern mit Rundbögen, ...



... in denen sich heute moderne Türen befinden.



Der Zugang zum Kreuzganggarten 
erfolgt über diesen bereits hochgotische Torbogen.



Von hier ist die Abteikirche am besten zu sehen:
Typisch für Zisterzienserkirchen sind die beiden 
Dachreiter statt einem Kirchturm.



Die Arkaden des Westflügels sind alle abgestützt.



Dann geht es weiter zum Kapitelsaal, bei dem 
alle Bögen noch romanisch rund sind.



Wie oft üblich befinden sich dabei zwei Biforien ...



... neben dem mehrstufigen Eingangsportal.



Hier eines der Biforien, dessen rote Rundbögen
auf sechs grauen Säulen ruhen.



Das dreistufige Rundbogenportal ist einheitlich rötlich.



Der Kapitelsaal ist innen leider nicht mehr so toll,
er sieht eher aus wie eine Baustelle.



Dann geht es weiter den Kreuzgangflügel entlang.



Am Ende kommt man in diesen Raum, ...



... in den ein paar Stufen hinab führen.



Sein Gewölbe ruht auf vier Säulen.



Auf einem der Kämpfer an der Seite 
gibt es sogar ein besetztes Schwalbennest!



Im nächsten Kreuzgangflügel kann man die ...



... schönen und filigranen Fenster zum Hof bewundern.



Hier kommt auch die Abteikirche wieder näher.



Von hier führt eine halbrunde Treppe in die Kirche, ...



... doch wir gehen durch den Kreuzgang weiter ...



... wieder zum Haupteingang.



Am Weg faszinieren noch diese Eindrücke ...



... vom Brunnenhaus, das allerdings nicht mehr so schön ist ...



... wie jene in Maulbronn oder in Bebenhausen.



Dann kann man im oberen Stockwerk noch einige ...



... Räume besichtigen, die allerdings barock gestaltet sind.



Auch einen großen Festsaal gibt es hier mit ...



... viel Stuck und vielen Verzierungen sowie ...



... einem riesigen und opulenten Deckengemälde.



Von hier oben sieht man den Kreuzgang noch besser.



Hier Kirche und Kreuzgang von weiter oben gesehen.



Wieder draußen kann man gut erkennen, ...



... dass hier eine Vorhalle später abgebrochen wurde.



Auf der Nordseite der Kirche ragt das Querhaus heraus ...



... und das Seitenschiff ist mit Streben abgestützt.



Über der Vierung sitzt der kleine Dachreiter.



Im Querhaus befindet sich nur ein Rundbogenfenster,
auch die Kanten sind mit Stein verstärkt.



Hier nun der Chor mit einem großen Fenster ...



... und die daran anschließende, halbrunde Apsis.



Sie ist mit Lisenen und einem Rundbogenfries verziert.



Ans südliche Querhaus ist ein kleines Gebäude angebaut ...



... sowie an der anderen Seite ein ganzes Wirtschaftsgebäude.



Außerhalb des Hofes befindet sich noch eines sowie ...



... diese ehemalige Orangerie, die heute als Café dient.

Dieser Vorplatz daneben wurde erst unlängst umgestaltet.


Hier noch ein übersichtlicher Lageplan des Klosters:

(1) Kirche
(2) Konventbau und Kapelle
(3) Prälatenbau
(4) Kreuzgang
(5) Refektorium; Josephsaal, Bernhardsaal
(6) Archivverbund Main-Tauber (ehemaliges Spital)
(7) Orangerie (Restaurant und Biergarten)
(8) Klosterhof (Pension)
(9) Fraunhofer-Gesellschaft (ehemalige Remise)
(10) Hotel (ehemalige Klosterverwaltung)
(11) Fraunhofer-Gesellschaft (ehemaliger Rinderstall)
(12) Remise (ehemaliger Pferdestall)
(13) Museumsscheune (ehemaliger Fruchtspeicher)
(14) ehemalige Wirtschaftsgebäude
(15) Abteigarten
(16) Privathaus (ehemalige Bäckerei)
(17) Wasserkraftwerk (ehemalige Mühle)
(18) Privathaus (ehemaliges Brauhaus)
(19) Saalgarten
(20) ehemalige Remise
(21) Klostermauer
(22) Klosterweinberg
(23) Toilette/Behindertentoilette