Deutschland, Thale (Sachsen-Anhalt):
Ehemaliges Kloster Wendhusen,
ab 825 erbaut
ab 825 erbaut
Hinter diesen hohen mittelalterlichen Steinmauern ...
... am östlichen Ende des Ortes Thale,
der im Südwesten von Quedlinburg liegt, ...
... befinden sich heute die Reste eines ehemaligen Kanonissenstiftes, ...
... das bereits während karolingischer Zeiten
Anfang des 9. Jhdts. gegründet worden war.
Die ehemalige Klosterkirche St. Maria und St. Pusinna
ist bereits abgekommen, ...
... nur ihr ehemaliges Westwerk aus um 1160 steht noch.
1540 wurde es säkularisiert und zu einem Rittergut,
im 18. Jhdt. ist dann dieses Herrenhaus angebaut worden, ...
... in dem sich heute ein umfassendes Museum befindet.
Daneben sind noch alte Scheunen erhalten, ...
... in denen man Bogenschießen lernen ...
... oder diese alten Holzwägen bewundern kann.
Das Kloster entstand um 825 als Gründung Giselas,
der ältesten Tochter des ostfälischen Grafen Hessi,
der 782 das Grafenamt von Karl dem Großen erhalten hatte.
Diese war als Ehefrau des Grafen Unwan bereits frühzeitig verwitwet
und wurde als Erbauerin mehrerer Klöster bekannt,
neben Wendhusen auch in Karsbach in Franken.
Ihre beiden Töchter Hruothild und Bilihilt
wurden die ersten Äbtissinnen der Klöster Karsbach bzw. Wendhusen.
der ältesten Tochter des ostfälischen Grafen Hessi,
der 782 das Grafenamt von Karl dem Großen erhalten hatte.
Diese war als Ehefrau des Grafen Unwan bereits frühzeitig verwitwet
und wurde als Erbauerin mehrerer Klöster bekannt,
neben Wendhusen auch in Karsbach in Franken.
Ihre beiden Töchter Hruothild und Bilihilt
wurden die ersten Äbtissinnen der Klöster Karsbach bzw. Wendhusen.
Somit ist das Kloster Wendhusen in Thale
das älteste Kloster auf dem Gebiet des heutigen Landes Sachsen-Anhalt
und hier das einzige karolingerzeitliche Bauwerk.
das älteste Kloster auf dem Gebiet des heutigen Landes Sachsen-Anhalt
und hier das einzige karolingerzeitliche Bauwerk.
Die Reste davon sind heute ein mehrstöckiges Museum
mit zahlreichen interessanten Exponaten.
Hier der Westteil der ehemalige Stiftskirche,
wie er im 9. bzw. 10. Jhdt. aussah:
Noch mit einem Einzelturm ...
... sowie einer für damals typischen Westempore für die Nonnen.
Noch mit einem Einzelturm ...
... sowie einer für damals typischen Westempore für die Nonnen.
So vermutet man,
dass die karolingische Kirche etwas später ausgesehen hat ...
... und so sieht der ergrabene Grundriss aus:
Braune Fundamente: 1. Hälfte 9. Jhdt.
Blaue Fundamente: Mitte 12. Jhdt.
Zur besseren Anschauung wurden die Grundmauern
im dazugehörigen Parkgelände rekonstruiert.
Um 1160 ist der Einzelturm
dann durch den massiven Westriegel ersetzt worden.
Diesen kann man heute auch von innen bewundern.
Hier der schön renovierte,
so genannte Turmsaal im Erdgeschoss, ...
... in dem sogar eine Kapelle untergebracht ist, ...
... die offensichtlich auch für Hochzeiten genutzt wird.
Einige romanische Details wurden liebevoll rekonstruiert
wie dieses Rundbogenfenster und diese Treppe samt Portal.
Ein Wandbild erinnert an eine der Äbtissinnen.
Hier der Grundriss des Turmsaales mit seinen früheren Zugängen.
Doch es gibt noch drei Etagen darüber
und ein Kellergeschoss darunter zu besichtigen.
Der nördliche Raum im 1. Stock ...
... verfügt noch über Verputz und farbliche Dekoration ...
... aus dem Jahr 1565.
In den südlichen Raum
ist um 1900 ein Schornstein eingebaut worden, ...
... um diesen anschließend als Räucherkammer zu nutzen;
dieser ist noch heute schwarz vom Russ.
Wie sein neuer Besitzer Lorenz von Steuben
den Westriegel im Jahr 1565 zum Wohnturm umbauen ließ,
wurde anhand dieser Skizzen rekonstruiert.
Dabei wurde im Osten ein zweistöckiger Fachwerkbau vorgesetzt.
Der Erker an der Südseite ist heute noch erhalten.
Die anderen Räume dieses Stockwerks ...
... wurden nicht so schön renoviert.
Hier noch die Reste eines romanischen Fensters.
Von dieser Etage hat man auch
einen schönen Ausblick auf den Park ...
... und auf das größte Wirtschaftsgebäude ...
... sowie in den Dachstuhl ...
... des heute im Osten vorgebauten Herrschaftshauses.
Der Dachstuhl des Westriegels selbst ...
... ist ebenso offen gestaltet.
Interessant ist auch das Kellergeschoss, ...
... das an der Ostseite drei gemauerte Rundbögen aufweist.
Der große in der Mitte ist nachträglich verfüllt worden.
Die Gewölbe direkt unter dem Westwerk ...
... sind heute durch Beton zusätzlich gestützt.
An der Südseite befindet sich ein Ausgang ins Freie, ...
... an der Nordseite sind die Kellergewölbe ...
... zum Teil noch verputzt.
Im Herrschaftshaus gibt es heute ein kleines Café, ...
... von dem aus man in den Park gelangt.
Schade, dass die ehemalige Stiftskirche nicht mehr erhalten ist, ...
... ihre Apsis wäre groß und sicherlich schön ausgemalt gewesen.
An der Nordwestecke des Herrschaftshauses ...
... ist im Zuge der Forschungsarbeiten ...
... noch ein Stück Originalmauer aus dem 9. Jhdt. aufgetaucht.
1180 wurde das Stift in den Auseinandersetzungen
zwischen Kaiser Friedrich I. und Herzog Heinrich dem Löwen verwüstet,
aber gleich danach wieder aufgebaut.
Während des Bauernkrieges wurde das Kloster
1525 ausgeraubt, zerstört und niedergebrannt
und 1540 wurde es schließlich säkularisiert.
Die Konventsgebäude sind wahrscheinlich anschließend verfallen.
Die gleich neben der Anlage stehende
evanglische St. Andreas-Kirche ...
evanglische St. Andreas-Kirche ...
... ist erst 1788 neu erbaut worden,
nachdem ihr Vorgängerbau von 1550 baufällig geworden war.
1883 wurde sie nochmals gründlich renoviert
und ist heute nach wie vor in Verwendung.
Seit einigen Jahren wacht die Bronzestatue
des ehemaligen westfälischen Grafen Hessi,
des Vaters der Klostergründerin Gisela,
vor der ehemaligen Klosteranlage.
Sehenswert,
weil in dieser Art einmalig!