Österreich, Graz (Steiermark):
Kapelle Hl. Anna der Burgruine Gösting, 11. Jhdt.
Diese Ruine einer Felsenburg steht in
574 m Seehöhe
auf einem schmalen Grat im Nordwesten der Stadt Graz.
Der Ausläufer des Steinkogels
heißt heute daher Göstinger Ruinenberg.
Durch ihre strategisch günstige Lage sicherte die Burg
den Taldurchgang mitsamt Mur vom Gratkorner in das Grazer Becken
und kontrollierte den Verkehr und Handel von und nach Graz.
Die 200 m über der Stadt Graz gelegene Burgruine
ist ein
beliebtes Ausflugsziel,
denn die Lage bietet den Besuchern einen weiten
Blick ...
... über das Grazer Becken mit dem Schlossberg ...
... sowie über das oststeirische Hügelland.
Die Burg ist nur zu Fuß in einem etwa 30-minütigen Marsch
vom Göstinger Schlossplatz aus erreichbar.
Der z.T. steile Anstieg gibt erst spät ...
... den Blick auf die Ruine frei, an deren Südostende
sich die romanische Kapelle St. Anna befindet.
Der Ausguck mit den großen runden Fenstern darüber
wurde sicherlich erst später ausgebaut.
Anfangs sind nur einige Mauern sichtbar ...
... wie diese hohen Südmauern mit Fensterluken, ...
... doch dann gelangt man zum eigentlichen Eingang.
Der ehemalige Burghof ist noch recht gut erhalten,
auch eine Zisterne ist noch da.
Hier der Burgfried am Nordwestende der Anlage, ...
... ihn kann man besteigen.
An der Südseite der Ruine
befindet sich die sonnige Besucherterrasse, ...
... die nach dem schweißtreibenden Aufstieg
auch gerne aufgesucht wird.
Natürlich gibt es auch einen Gastronomiebetrieb dazu
- allerdings ganz ohne Strom oder Fließwasser, ...
... dafür aber mit "ritterlichem" Spruch.
Der eigentliche Grund meiner Wanderung ...
... steht aber an der Südostseite der Burgruine:
die alte romanische Kapelle aus dem 11. Jhdt.
Sie ist direkt an den Burgfried angebaut ...
... und verfügt über drei Geschoße, ...
... von denen das unterste ...
... und oberste unter dem Dach leider nicht zugänglich sind.
In der Südwestmauer kann man noch einige
wunderschön erhaltene Rundbogenfenster sehen.
Die beiden obersten sind
mit helleren Steinblöcken gesäumt, ...
... das einzelne Fenster darunter mit Sandstein
aus derselben Farbe wie das umgebende Gemäuer.
Unter einem der Rundbogenfenster
befindet sich noch eine weitere Lichtöffnung.
Die halbrunde Apsis
war wohl ursprünglich nur zweistöckig ...
... und hat nachträglich noch ein Stockwerk
als Ausguck bekommen.
Die Kapelle erreicht man durch diesen Eingang
seitlich des Bergfrieds.
Erst betritt man einen relativ hellen ...
... und hohen Vorraum,
in dem sich rechts der Zugang zur Kapelle St. Anna befindet, ...
... die man über die Nordwestempore betritt.
Da hier noch gelegentlich wie am Abend des 1. Mai ...
... Gottesdienste abgehalten werden, ist der Raum bestuhlt.
Die Holzdecke ist schlicht gehalten.
Zwei Rundbogenfenster erhellen den eher düsteren Raum, ...
... auch das kleine Fenster darunter ist "aktiv".
Die Südostapsis ist nur einfach verputzt ...
... und seltener Weise auch mit Holz eingedeckt.
Fresken sind leider nirgendwo mehr zu sehen ...
... und das einzige Apsisfenster ist nicht weiter gestaltet.
Hier nochmals ein Gesamteindruck
dieser ziemlich naturbelassenen romanischen Kapelle.
Im Vorraum ist ein Gemälde der Burgruine aufgehängt,
an dem man sehen kann, welche Gebäude noch erhalten sind.
Neben dem Burgfried und der Kapelle
stehen noch Reste der „Oberen Burg“
und der mauerumgürtelte Fünfeckturm (im Bild links).
Der Burgfried beherbergt in seinen vier Stockwerken ...
... ein kleines Museum, das man Etage für Etage
erklimmen muss.
Ganz oben angelangt, ...
... wird man mit einer herrlichen 360° Aussicht ...
... sowie einem Blick
auf die restlichen Teile der Ruine ...
... mehr als belohnt.
Der Vorhof der Burg wurde
erst im 16. Jhdt. errichtet;
da hier einst Linden standen,
heißt er im
Volksmund noch heute „Lindengarten“.
Auf der anderen Seite ist nur noch dieser Fünfeckturm...
... mit einigen Mauern drumherum erhalten.
Von hier hat man nochmals einen schönen Blick
auf den Innenhof der Burg, ...
... der einst von einer mit Zinnen gekrönten
Wehrmauer mit Wehrgang umgeben war.
Dann geht's wieder hinunter in die Stadt, ...
... wobei der Abstieg Gott sei Dank
wesentlich kürzer dauert als der eher beschwerliche Aufstieg.