Österreich, Millstatt (Kärnten):
Ehemaliges Stift Millstatt, 1070 gegründet
Dieser romanische Schatz liegt ungefähr ...
... in der Mitte des Nordufers des schönen
Millstätter Sees im Süden Österreichs.
Er begann als einflussreiches Benediktinerkloster,
ehe es vom St. Georgsorden und dann von Jesuiten
bis zu seiner Auflösung im Jahr 1773 geführt wurde.
Als Erstes beeindrucken die zwei mächtigen
Türme des Westwerks, die im letzten Drittel
des 12. Jhdts. errichtet wurden.
Links neben dem Hauptportal sind noch ...
... diese beiden romanischen Fensteröffnungen zu sehen, ...
... darüber die Vorzeichnung eines Freskos,
das das Jüngste Gericht darstellen sollte.
Auch rechts vom Portal befinden sich alte
vorromanische Elemente wie diese Schlingmuster ...
... und diese in Stein gemeiselten Köpfe darunter,
wohl beide noch vom karolingischen Vorgängerbau,
von dem heute nur noch Reste erhalten sind.
Eine wahre Zierde ist das gut erhaltene romanische
Hauptportal, das rund, mehrstufig und reich dekoriert ist.
Im Tympanon ist Christus mit dem Stifter,
dem Pfalzgrafen Aribo II., zu sehen, ...
... an den Seiten einige lustige Fratzen,
die nach damaligem Glauben
das Böse abwehren sollten.
Die Kirche ist gotisch eingewölbt -
mit Fastentuch vor dem Hauptaltar.
Die ursprünglich romanischen Pfeiler
sind alle bemalt.
Alte Fresken befinden sich darauf -
bereits aus gotischen Zeiten - ...
... und ein weiteres karolingisches Relief,
auf dem ein Mann einen Löwen reitet.
Dann geht es durch einen ersten Innenhof ...
... in den Stiftshof mit seinen Renaissance-Arkaden, ...
... wo auch ein alter Brunnen steht.
Beide Innenhöfe sind in Gelb gehalten ...
... mit weiß akzentuierten Fenstern und Bögen.
Über dem Durchgang zum Kreuzgang
kann man gotische Arkaden bewundern ...
... und darunter stößt man auf dieses
karolingische Relief mit Kreuz aus um 780.
Hier der einzigartige Kreuzgang aus dem 12. Jhdt.,
der an das Querhaus der Kirche anschließt ...
... und von dem nur noch zwei Flügel
mit romanischen Rundbögen erhalten sind.
Der Seiteneingang zur Kirche weist noch
alte Mauern aus Quadersteinen auf.
Daneben Reste eines gotischen Freskos, ...
... doch bemerkenswerter sind diese beiden Figuren,
die als romanische Säulenbasis dienen und ...
... "Heidentum“ und „Kirche“ darstellen.
Auch die Säule auf der anderen Seite
des Nebenportals greift dieses Thema auf.
Von hier gelangt man in den Südflügel, ...
... in dessen Rückseite noch diese alten, zu zwei
Vierergruppen angeordneten Arkaden erhalten sind,
die jeweils mit grauem Stein "gerahmt" sind.
Hier sind v.a. die ziemlich kurzen Säulen interessant, ...
... die alle ungewöhnlich und einzigartig gestaltet sind.
Hier die Basis der einzigen Doppelsäule,
die ein Weib und eine Löwen darstellt.
Von der anderen Seite sieht dieselbe Säulenbasis ...
... wie ein Mönch und dahinter ein offenes Fischmaul aus.
Das Kapitell der Säule daneben zeigt hingegen
freundliche Katzengestalten.
Während die Säulen der erste Arkadengruppe ...
... mit großer Phantasie geschaffen wurden, ...
... sehen die heute rekonstruierten drei Säulen
der zweiten Vierergrupper eher schlicht aus.
Dafür verdienen die Mittelsäulen und Kapitelle ...
... der großen Biforien auf der Kreuzganginnenseite ...
... ebenso Beachtung wie die kleinen Säulen
der beiden Vierergruppen: von Köpfen ...
... über Weinranken und Schlingmuster ...
... bis hin zu fabelhaften Ungeheuern
kann man hier alles bestaunen.
Hier der älteste Kreuzgangteil von außen gesehen.
Weitere alte sakrale Kunstgegenstände gibt es ...
... im angeschlossenen Stiftsmuseum zu sehen, ...
... das in den ehemaligen Klostergebäuden untergebracht ist.
Ein anderer Teil der Stiftsgebäude dient heute
als Hotel.
Der Kreuzgang des ehemaligen Stiftes
ist sehenswert!