Montag, 30. Juli 2018


Deutschland, Bendorf (Rheinland-Pfalz):
Alte St. Medardus Kirche, 1204 erbaut,
und Reichardsmünster, 1234 erbaut



Dieses Gemälde von 1790 zeigt, ...



... wie der heutige große Kirchenkomplex entstanden ist:



Hier sind zwei Kirchen "zusammengewachsen":
Links die Evangelische Kirche St. Medardus ...



 ... und rechts die katholische Pfarrkirche, ...




... die auf eine kleine Kapelle, das Reichardsmünster,
zurückgeht, das an die Südwand
von St. Medardus angelehnt wurde.




 Auf der anderen - der Ostseite - ist die
katholische Kirche fast von Bäumen verdeckt.


 

Nur der kleine Turm,
der in Weiß und Rot gehalten ist, ...


 

 ... ragt aus der steinsichtigen
 katholischen Pfarrkirche hoch.



Er gehört zur doppelstöckigen Kapelle,
die ursprünglich das Reichardsmünster
begründete.



Gleich daneben ist
die farbenprächtig renovierte ...



... Ostseite der Medarduskirche zu sehen.



 Sie ist wieder in den damals verfügbaren Farben
Rot, Gelb, Grau und Weiß gestrichen.


V.a. die Friese unter dem Dach der Ostapsis
sind einmalig und reich verziert.



Unter den relativ großen romanischen Rundbogenfenstern
befinden sich Lisenen und Blendarkaden, ...



... deren Kapitelle mit pflanzlichen Formen gestaltet sind.



Oder sind hier doch ein Vogel in der Mitte
und zwei Tierköpfe an den Ecken zu sehen?



Südlich der Ostapsis steht ...




 ... der massive Turm
auf quadratischem Grundriss.
 


Er weist auf allen vier Seiten
je vier romanische Biforien auf ...



... und ist mit Rundbogenfriesen verziert.

Er und seine Glocken
dienen beiden Kirchengemeinden,
der evangelischen wie der katholischen.



1944 wurde die Alte Medarduskirche
bis auf den Ostchor und die Taufkapelle zerstört.




Diese Gedenktafel erinnert daran.



1955 - 1956 wurde ihr Kirchenschiff neu erbaut ...




... und bietet heute viel Platz für die Kirchengemeinde.



Die romanische Ostapsis ...



... ist auch innen kunstvoll dekoriert.



Ihre Malereien entstanden aber erst 1957
in Anlehnung an romanische Fresken.



An der Seite befindet sich
eine bereits gotische Sakramentsnische.



1907 legte man aus der Entstehungszeit der Kirche
stammende Wandmalereien frei, ...



... die sich unter der Tünche gut erhalten haben.



Hier ein Biforium, das heute zugemauert,
aber hübsch verziert ist.



Rechts an die Ostapsis ...



... schließt die ebenfalls erhaltene romanische Taufkapelle an.



Hier sind noch zugemauerte Fenster ...



... sowie Gewölbe
aus der Entstehungszeit zu sehen.



Während man die Medarduskirche
durch dieses Portal betritt,
ist der Zugang zur katholischen Kirche
in der bemauerten Vorhalle rechts davon zu finden.



Auch auf dieser Seite steht rechts ein kleiner Turm.



An der Westseite von St. Medardus
sind z.T. noch romanische Fenster erhalten.



Die katholische Kirche wurde 1864 - 1867
im neuromanischen Stil erbaut.



Hier ihre gotische Westempore, ...



... an deren Ostende sich die
doppelstöckige romanische Kapelle
von 1234 befindet.

Leider war sie verschlossen.




Sehenswert!







Samstag, 28. Juli 2018


Deutschland, Schuld (Rheinland-Pfalz):
Pfarrkirche St. Gertrud, Turm um 1240 erbaut



Die katholische Pfarrkirche St. Gertrud in Schuld,
einer Ortsgemeinde im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz,
geht zurück bis auf die Mitte des 13. Jhdts.




1923 wurde sie weitgehend durch einen Neubau ersetzt,
der im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde.

Das heutige Kirchenschiff  wurde 1972 bis 1974 errichtet.



Die Entstehung einer eigenständigen Pfarre in Schuld
wird bereits in die Zeit um 650 bis 975 datiert.

Bereits damals hat es auch eine Pfarrkirche gegeben,
an deren Stelle um 1240 eine neue Kirche errichtet wurde.

Von diesem Bau sind die Grundmauern des ehemaligen Langhauses
und der heutige Turm erhalten.



Dieser ist dreigeschossig und besitzt im Obergeschoss
auf jeder Seite zwei rundbogige Zwillingsfenster.

Außerdem trägt er drei mit Inschriften versehene Glocken:

Die älteste, der Hl. Maria geweihte Glocke stammt aus 1472,
die Glocke St. Gertrud wurde 1478 gegossen.



Der Neubau ist in Form eines Quadrats gestaltet
und aus verputztem Ziegelmauerwerk errichtet.

 

Die sieben Rundfenster an der Nordfassade
über dem ehemaligen Haupteingang
stammen aus dem Wiederaufbau nach 1945
und stellen Motive der Schöpfungsgeschichte dar.



An der Nordostseite ...



... ist eine Seitenkapelle
aus der Entstehungszeit erhalten.



Die modernen Bleiglasfenster des Altarraums
sind der Apokalypse gewidmet.



 Der Hauptaltar wurde 1927
im Stil des Neobarock gestaltet.



Der Altarraum war mit
herrlichen Blumengestecken geschmückt.



Das Taufbecken aus Basalt steht auf sechs Säulen
und stammt aus dem 13. Jhdt. 



Der Kupferdeckel wurde allerdings
erst 1963 neu geschaffen.



Das Langhaus ist ziemlich breit 
und braucht dank moderner Architektur
keine tragenden Mittelsäulen mehr.
 


Die weit ausladende Westempore
ist leicht gewschwungen und trägt die Orgel.



Ein breiter Gewölbebogen überspannt das
neue Kirchenschiff.



Der Haupteingang befindet sich heute an der Westseite,
die beiden Bronzetüren stammen aus 1974.



Einige der alten Steinkreuze,
die früher am Friedhof um die Kirche standen, ...



... wurden übereinander an die Seiten des Eingangsportals gemauert.