Italien, Vicopisano (Pisa, Toscana):
Pfarrkirche Santa Giulia im Ortsteil Caprona,
11. Jhdt.
11. Jhdt.
In Sichtweite des Turms von Caprona,
der auf einem markanten Felsen steht, ...
... und unweit des Flusses Arno steht diese Kirche
im Norden des Ortes Caprona.
Ihre Existenz wurde bereits im Jahr 1096
erstmals schriftlich bestätigt.
Die heutige Kirche ist das Ergebnis
zahlreicher Umbauten seit dem 11. Jhdt., ...
... ihr Campanile geht auf das späte 12.
oder frühe 13. Jhdt. zurück.
Ursprünglich zweischiffig, ist inzwischen
das nördliche Schiff abgekommen.
Die Westfassade ist nur mit Lisenen
an den Seiten und einem Rundbogenfries
sowie zwei Gucklöchern geschmückt.
Letztere sind bei Tauben sehr begehrt.
Innen ist Santa Giulia heute sehr einfach
und steinsichtig gehalten.
Auf der linken Seite fällt sofort
diese Öffnung einer Arkade auf, ...
... in der ein achteckiges Taufbecken steht, ...
... zu dem leider keine Jahresangabe zu finden ist.
An den vermauerten Bögen links und rechts ...
... ist gut zu erkennen, dass diese Kirche
einmal zweischiffig war,
auf der rechten Seite wurde ein Teil
des Querschiffs entfernt.
Heute steht nur noch das Mittelschiff
und mündet in diese Ostapsis.
Links und rechts davon gehen
jeweils ein Querhaus ab, ...
... sodass der Grundriss der Kirche
heute ein "T" bildet.
Im nördlichen Querhaus steht
eine elegante Orgel aus dem Jahr 1739.
Da es kaum Fenster hat,
ist das Kirchenschiff selbst ziemlich düster.
Im hinteren Teil der Kirche fällt durch die
beiden kleinen Rundfenster ein wenig Licht herein, ...
... am ehesten aber noch durch diese
interessante Öffnung um das Taufbecken.
Die gesamte Kirche liegt heute fast 1 m
unter dem sie umgebenden Areal.
An der Südseite gibt es nur ein Rundbogenfenster, ...
... das in verschiedenen Gesteinsfarben
ausgeführt ist, darüber ein Rundbogenfries.
Der Chor ist erhöht, hier wurde ...
... ein Teil des südlichen Querhauses entfernt.
Bei genauem Hinsehen ist rechts
vom vermauerten Bogen ...
... noch dieses Kapitell erhalten mit den Köpfen
eines Königs und einer Königin.
Der Turm steht auf rechteckigem Grundriss
und wurde aus drei verschiedenen
Gesteinsarten errichtet.
In seiner obersten Etage hat er
vier große Schalllöcher und
jeweils Rundbogenfriese darüber.
Seine Basis steht im Grundwasser
des Flusses Arno.
Hinter dem Turm
ragt die halbrunde Ostapsis hervor.
Sie ist nicht so hoch wie das Mittelschiff
und hat ebenfalls Rundbogenfriese
unter ihrem Dach ...
... sowie ein unverziertes Rundbogenfenster.
An der Nordseite sind die Arkaden,
die früher ins zweite Kirchenschiff führten,
heute zugemauert.
Aus einer davon ragen zwei runde Betonmauern hervor,
die das dahinter befindliche Taufbecken schützen.
Auch hier ist ein Teil des Querhauses
vermauert worden und wieder ...
... ist eine Säule mit einem gestalteten Kapitell zu sehen.
Diese Steine scheinen noch Reste
des Rundbogenfrieses des abgekommenen
Kirchenschiffs zu sein.
Im nördlichen Querhaus wurde ein Fenster
nachträglich verschlossen und die Öffnung verputzt,
sodass heute nur noch das schmale romanische
Fenster vorhanden ist.
Der Turm ragt auf dieser Seite
nur wenig über das Mittelschiff.
1977 ist Santa Giulia zum letzten Mal
umfassend renoviert worden,
nördlich schließt ein Friedhof an.
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