Mittwoch, 1. April 2020


Italien, Ferrara (Emilia Romagna):
Kathedrale San Giorgio, 1135 geweiht

 

Diese Kathedrale, die dem Stadtpatron
von Ferrara, dem Hl. Georg, gewidmet ist, ...



... steht mitten in der zum UNESCO Weltkulturerbe
erklärten Altstadt der oberitalienischen Stadt.



Ihr Campanile wurde zwar erst
zwischen 1451 und 1493 
im Stil der Renaissance errichtet ...



... in weißem und rosafarbenem Marmor,
aber nicht fertiggestellt.



Er ist mit der Ostseite der Kathedrale verbunden.



An der Südseite ist bereits seit dem Mittelalter
die "Loggia dei Merciai" angebaut, ...



... eine Galerie mit den Ständen der Kaufleute.



Darüber sind zwei Etagen mit z.T. ...



... kunstvoll verzierten Arkaden zu sehen.



Manche der Zwilllingssäulen sind
mit viel Phantasie gestaltet.



An die Kaufmannsgalerie schließt im Westen ...



... normaler Weise die wunderschöne, dreiteilige
romanische Fassade an, die aber gerade renoviert wird.



So hängt fürTouristen
nur dieses Bild auf der Abzäunung, ...



... doch im Internet sind schöne Archivbilder zu finden,
die diese herrliche romanische Fassade
doch ein wenig erörtern lassen.



 Da ist zunächst einmal das Portal,
das unter einem Vordach geschützt ...



... und aus weißem und rosa Marmor errichtet ist.




 "Bewacht" wird es von zwei Löwen, ...




 ... die jeweils zwei Säulen auf ihrem Rücken tragen.




 Darüber sind zwei Atlanten zu sehen, ...


 
 
... die je eine Säule auf ihren Rücken nehmen.



 Einer der Löwen hat einen
Stierschädel zwischen seinen Pfoten.




 Etwas abseits davon ist dieser Greif aufgestellt,
der früher wohl einmal eine ähnliche Aufgabe hatte
wie die Löwen, aber nach einem Umbau nun "dienstfrei" hat.



Das Eingangsportal mit den wundervollen Reliefs,
die von einem Baumeister "Nicholos" geschaffen wurden,
stammen noch aus der Anfangszeit.



Die Blendsäulen und -pfeiler des Portals
sind alle verschieden gestaltet
und haben auch unterschiedliche Farben.



 Durch den späteren Anbau der Vorhalle
wurden den ursprünglichen romanischen Figuren
an beiden Seiten oben neben dem Portal ...



 ... neuere Säulen mit Pflanzenkapitellen vorgesetzt.



 Dafür sind die Heiligenskulpturen links und rechts des Türsturzes noch erhalten.




 Auch in der Tür sind alte Atlanten zu sehen, ...




 ... die seit Jahrhunderten den Türbalken tragen.

Mehrere weitere Skulpturen,
die dieses Tor schmückten und erhalten geblieben sind,
werden heute im Museum der Kathedrale ausgestellt.



 Im Bogenfeld über dem Portal ist natürlich
der Hl. Georg zu sehen, dem die Kathedrale auch geweiht ist.



 Auf beiden Seiten über dem Portal sind weitere Heilige herausgemeißelt.



 Über dem Portal befindet sich ein
bereits gotischer Baldachin ...


 

 ... mit einer Muttergottes mit Kind darin,
die erst später hinzugefügt wurde.



Über ihr ist ein kunstvoll gestalteter Giebel zu sehen ...



... mit Christus als Weltenherrscher in einer Mandorla.



 Darunter das Jüngste Gericht
mit einer folgenschweren Waage.



Auch die beiden Seitenportale haben Skulpturen ...



 ... in ihren Tympana, die aber bereits gotisch sind.



 An der Ostseite der Kathedrale befindet sich
 ein schlichteres Rundbogenportal, ...



 ... dessen Kapitelle zu beiden Seiten ...



 ... ebenfalls gestaltet sind.


 

 Innen ist die Kathedrale heute nur noch barock ...



... ausgestattet mit Stuckdecken, opulenten Gemälden ...



... und riesigen Lustern.



Dass die Ostapsis romanischen Ursprungs ist,
ist innen nicht mehr zu erkennen.



 Hier noch eine Kreuzigungsgruppe
mit dem Hl. Georg als Seitenfigur.



Dann geht es außen an der Nordseite weiter,
die komplett aus Ziegelstein gebaut ist.


 
Die Kathedrale wurde ursprünglich ...



... im romanischen Stil entworfen und begonnen, ...



... weist aber nach verschiedenen An- und Umbauten ...



... Merkmale aus ganz unterschiedlichen Stilepochen auf.



Die Außenmauern der Apsis
mit ihren Bögen aus Ziegelsteinen ...


 
.... und ihren Marmorkapitellen sind ein Werk
des Baumeisters und Stadtplaners
Biagio Rossetti aus Ferrara.



Auch wenn ich selbst diese nicht zu Gesicht bekam,
ist diese Westfassade wohl eine der schönsten
romanischen Fassaden Italiens.




Sehenswert!









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