Sonntag, 29. Dezember 2019




Spanien, Sardón de Duero (Valladolid):
Ehemalige Prämonstratenserabtei Santa María de Retuerta, 
heute Hotel "LeDomaine", 12. - 13. Jhdt.



 Dieses Schild weist in Spanien auf kulturell
und architektonisch interessante Gebäude hin,
"S. XII" bedeutet dabei aus dem 12. Jhdt.

 

Die Zufahrt zum ehemaligen Kloster aber
ist versperrt und nur Hotelgästen gestattet, ...



... was mich aber nicht daran hinderte,
zu Fuß zur ehemaligen Abtei zu gehen.



Diese ist heute von Weinstöcken umgeben, ...


 
... auf der anderen Seite hinter dem Gebäude
fließt der Fluss Duero vorbei.



Bereits hier ist zu sehen, 
dass in den ehemaligen Konventsgebäuden 
noch romanische Rundbogenfenster erhalten sind.



Das Kloster de Retuerta war 1145 die erste Gründung
des Prämonstratenserordens in Spanien
und wurde zum kastilischen Mutterhaus des Ordens.



1998 wurde der im 19. Jhdt. säkularisierte Komplex
von Novartis gekauft und ist seit einigen Jahren ein Hotel.



Sein Name "Monasterio Santa María de Retuerta"
leitet sich aus der früheren Bezeichnung "Rivula Torta" ab,
was soviel wie "gekrümmtes Ufer" bedeutet.



Trotz der Umwidmung und Restaurierung ...




... sind noch romanische Elemente erhalten ...



... wie z.B. dieser Gebäudeteil, in dem sich früher
das Refektorium des Klosters befand.



Hier sind noch Reste
der mittelalterlichen Fenster vorhanden, ...



... v.a. die mittleren Steher sehen
alle sehr alt aus.



Der barocke Glockengiebel der Kirche,
der darüber hinausragt, ...



... entstand erst 1655 und trägt heute ein massives Storchennest.



Während der Westtrakt des ehemaligen Klosters
streng und mit kleinen Fenstern versehen ist, ...



... tauchen am Nordflügel endlich Teile
der ehemaligen Abteikirche auf.



Diese wirkt nicht nur durch diese
abgerissene Mauer unfertig.



Tatsächlich scheint bei ihrer Errichtung im 13. Jhdt.
etwas dazwischen gekommen zu sein,
da sie heute keine Seitenschiffe hat ...



... und trotz Fertigstellung im 15. Jhdt. zu kurz geraten ist,
obwohl ihr Querschiff ziemlich breit und lang ist.



An ihrer Ostseite sind dafür ...



... drei Apsiden erhalten, die erstaunlicher Weise
zwar alle gleich hoch,
aber trotzdem nicht gleich groß sind.



Die Mittelapsis ragt hervor ...




... und hat außerdem drei romanische Rundbogenfenster,
die beiden Seitenapsiden haben nur je zwei Fenster,
diese aber übereinander angeordnet.



Hier das untere Rundbogenfenster
der nördlichen Seitenapsis ...



... sowie eine der raren Frontalaufnahmen
der Ostseite, die im Internet zu finden sind.



Ehe Novartis den Klosterkomplex übernahm, ...


 
... war die Ostseite der Kirche noch zugänglich, ...



... heute verschwindet alles hinter einem Gang aus Glas, ...



... durch den nur noch dieser Blick
in den Hotelgarten möglich ist.




Die Kirche wird heute nicht mehr als solche genutzt ...



... und steht innen leer, was ihre spätromanische
Architektur umso besser zur Geltung bringt.



Hier die große Ostapsis mit Resten
von Fresken in ihrer Kalotte ...




... sowie links und rechts des mittleren Fensters.




Der ehemalige Retabel der Abteikirche 
befindet sich heute in der Kirche
des Klosters "La Santa Espina" (Hl. Dorn) 
im Nordwesten von Valladolid.



Hier das mächtige Kreuzrippengewölbe der Vierung ...



... und der Blick darunter ins nördliche Querhaus.



Hier ist noch manches skulptierte Kapitell zu sehen.



"LeDomaine" wurde 2016 zum besten Hotel
Spaniens gekürt, ...



... ich war aber sehr enttäuscht, dass man mich
nicht einmal hier an der Rezeption vorbei ließ ...



... für eine kurze Besichtigung und einige Fotos
der romanischen Bauteile ...




... wie z.B. den heute für Hotelgäste geöffneten
ehemaligen Kapitelsaal. 



Die frühere Bestuhlung hat heute gewechselt, ...




 ... auch der aus der Romanik abgeleitete
Radluster ist nicht mehr da.



Heute ist dieser Saal als Hotelbar eingerichtet, ...



... zwar geschmackvoll, aber dennoch ...



 ... nicht mehr "romanikgerecht".


 
Das ehemalige Refektorium ist erst 2008 ...



... in ein Hotelrestaurant umgestaltet worden.



Hier ist hohes gotisches Gewölbe zu sehen ...



... mit den romanischen Fenstern darunter.



Im Grundriss des ehemaligen Klosters
sind beide Säle als Nr. 3 und 4 zu finden.



Von hier geht es weiter durch den ebenfalls ...



... restaurierten Kreuzgang, der im 12. Jhdt. begonnen wurde
- zeitgleich mit der Ostseite der Kirche -, ...



... und seine vier Flügel.



Ein altes romanisches Portal dient heute als Kulisse
für die Yoga-Übungen der Hotelgäste, ...



... ein Teil des Kreuzgangs als weiteres Restaurant.



Der Kreuzgang selbst ist zweistöckig, ...



... wobei das obere Geschoss erst im 16. Jhdt.
aufgesetzt worden ist.



Der Innenhof ist heute nett gestaltet
und dient ebenfalls Bewirtungszwecken.



Der gesamte ehemalige Kloster-
und heutige Hotelkomplex ist von einer Mauer umgeben, ...



... nur diese Zimmer mit Terrasse in den
ehemaligen Klostergebäuden sind nach außen gerichtet.



Berühmt ist das ehemalige Kloster heute auch
für seine großen Weinkeller ...



... und ausgezeichneten Weine.





(Uneigennützige?)

Klosterführungen werden angeblich

jeden Mittwoch 

durch einen nahen Weinkeller angeboten.










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