Dienstag, 28. August 2018



Österreich, Friedersbach (Niederösterreich):
Burgruine Lichtenfels, Mitte 12. Jhdt. erbaut


 

Die Burg Lichtenfels ist die Ruine einer Höhenburg
bei Peygarten-Ottenstein im Waldviertel in Niederösterreich.
und gehört heute zur Ortschaft Friedersbach.



Ursprünglich auf einem bewaldeten Felskopf eines Berghangs erbaut,
liegt sie heute auf einer Halbinsel des Stausees Ottenstein im Waldviertel.

Man gelangt heute nur über den Campingplatz Lichtenfels
oder per Boot zu ihr.



Die Burg Lichtenfels gehörte zu den kleineren Besitztümern,
die an die Besitzungen der Kuenringer grenzte
und aus dem Besitz der deutschen Könige stammte.

Diese hatten im 12. Jhdt. das Gebiet an kleine Adelshäuser vergeben,
um das Gebiet des Kamp urbar zu machen.

Ursprünglich gehörten diese noch nicht zum Herzogtum Österreich,
sondern kamen erst 1156 dazu.


 
Urkundlich sind in diesem Gebiet Hartung von Rauheneck
und seine Söhne Albero, Otto und Ortlof 1136 nachgewiesen.

Dieser bekam dieses Gebiet von Herzog Heinrich Jasomirgott als Lehen
und erbaute Mitte des 12. Jhdts. die Burg.



Der Bekannteste der Rauhenecks war
Hugo der Turs (= Riese) von Rauheneck.

Dieser schien in der ersten österreichischen Urkunde,
die in deutscher Sprache abgefasst wurde, von 1248 auf.



Spätere Lehnsinhaber waren die Herren von Kapell,
Georg von Dachsberg und Jörg von Rappach bis 1437.

In dieser Zeit diente die Burg als Versteck der Kostbarkeiten
und der Bibliothek des Stiftes Zwettl vor den plündernden Hussiten
während der Kämpfe von 1427 - 14/28.



In den nächsten zwei Jahrhunderten wechselten die Lehnsherrn häufig.

Erst 1623 kaufte Hans Unterholzer von Kranichberg
Burg und Herrschaft Lichtenfels vom Kaiser als freies Eigen.

1628 vereinigte er sie mit seiner Herrschaft Rastenberg.




1774 wurde alles von der Familie
des Freiherrn von Bartenstein übernommen;
von da an verfiel die Burg.




Infolge der Dachsteuer kaufte 1790
das Stift Zwettl einen Teil des Daches.

Nachdem der letzte Bewohner 1804 auszog,
verfiel die Burgimmer mehr.




Seit 1872 ist die ehemalige Herrschaft Lichtenfels
im Besitz der gräflichen Familie Thurn-Valsassina.



Heute ist nur noch der Kapellenturm
mit der kleinen ehemaligen Schlosskapelle St. Paulus erhalten,
die bis ins letzte Jahrhundert ein beliebtes Wallfahrtsziel war.



Heute ist sie meist verschlossen 
und leider in keinem guten Zustand mehr.



Hier der renovierungsbedürftige Altar.



Lohnender ist da fast ein Besuch des Stausees ...



... und eine kleine Bootsfahrt in einem Mietboot.










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