Montag, 27. Februar 2023


Belgien, Lobbes (Hennegau):
Kollegiatskirche St. Ursmer, Anfang 10. Jhdt.




 Die Abtei Saint-Pierre de Lobbes war eine
Benediktinerabtei in Lobbes im Hennegau.



Sie wurde um bereits um 660 / 670 von
Landelin von Crespin gegründet und ...



... spielte im Mittelalter im religiösen Leben
des Bistums Lüttich eine herausragende Rolle.




Aus dieser Zeit überdauert haben v.a. der Westturm
und die Mauern des kreuzförmigen Kirchenschiffes.

 

Der massive Westturm steht auf quadrtischem Grundriss ...



 ... und ist mit Strebepfeilern abgestützt.



 Seine Biforien sind typisch für die Romanik des 10. Jhdts.



 Auch der kleine Wehrturm (s. links) neben dem 
ehemaligen Zugang zum Kloster stammt aus dieser Zeit.



 Das Tor in der Mitte wurde während des Barock umgestaltet.



 Ab 1550 wurden große Teile der Abteikirche ...


 

... neu gebaut, darunter auch diese Kapellen an der Seite.



Diese ragen aus dem Seitenschiff heraus.



Der ursprüngliche Kirchenbau ist dreischiffig ...



... und hat überall vergrößerte Rundbogenfenster.



Auf der Ostseite ist das alte Querhaus gut zu sehen.



Hier sind vom Bau des 10. Jhdts. auch noch ...



... Rundbogenfriese zu erkennen, die jeweils
in Dreiergruppen angeordnet sind.



Sonst sind die Kirchenwände unstrukturiert und
aus Feldstein aus der Region errichtet.



Innen ist St. Ursmer, das einem seiner
ersten und erfolgreichsten Äbte geweiht ist, ...



... komplett weiß gestrichen, doch einige der alten
romanischen Bauelemente wie die Biforien im Chor
sind noch gut sichtbar.



Das hohe Mittelschiff und Querhaus sind mit Holz gedeckt.



Der Altarraum ist erhöht und über eine Treppe erreichbar.



Über die vielen Fenster des Obergadens
kommt viel Tageslicht in die Kirche.



Hier nun die romanischen Biforien im Chor mit ...



... ihren schlanken, schwarzen Mittelsäulen mit Kapitellen.



Unter dem erhöhten Altarraum befindet sich eine Krypta, ...



... deren Gewölbe von verschiedenartigen Säulen 
und Pfeilern getragen wird.



Hier stehen alte Sarkophage, in denen u.a. die Äbte ...



... Ermin († 737) und Abel († 764) ihre letzte Ruhe fanden.



In der dreischiffigen Krypta steht ein schlichter Altar.



Dann geht es auf der Westseite der heutigen Pfarrkirche ...



... wieder den Hügel hinab in den Ort Lobbes.







Freitag, 24. Februar 2023


Belgien, Gent (Ostflandern):
Burg Gravensteen, 1180 bis 1200 erbaut
 
 
 
 
Am Zusammenfluss von Leie und Lieve wurde ...


 
 ... bereits um 870 hier eine Befestigung errichtet.
 

 
 Eine davor bestehende Römersiedlung hielt sich nicht lange.
 

 
"Grafenstein" stand ursprünglich außerhalb der Stadt ...
 

 
 ... auf einer Sanddüne zwischen den zwei kleinen Flüssen.
 

 
 Dann bauten die Wikinger eine erste Wallanlage
aus Holz, der um das Jahr 1000 ein Steinbau folgte, ...
 
 
 
... der allerdings bei einer Belagerung 1128 zerstört wurde.


 
 Auf dessen Resten ließ Philipp von Elsass, ...
 
 
 
 
... der damalige Graf von Flandern, ...
 
 
 
... von 1180 bis 1200 den Gravensteen erbauen.
 

 
 Sie ist nach wie vor eine der größten Wasserburgen Europas ...
 

 
 ... und wird heute als Touristenattraktion und ...
 

 
 ... als Gerichts- und Foltermuseum genutzt, das man allerdings ...
 

 
 ... wegen der zahlreichen Kinderbesuche wieder entschärft hat.
 

 
 Hier nun die Wasserfront mit ihren Wachtürmchen.
 

 
 Die Festung ist im sternförmigen Stil
syrischer Kreuzritter-Forts angelegt.
 
 
  
Der zentrale Turm mit Aussichtsplattform ragt
mitten aus der Burg heraus.


 
Der Burghof ist von einer Mauer mit Wehrgang ...
 
 

 ... sowie von 24 Halbtürmen mit Zinnen umgeben.


 
 Auf der Westseite und an der Front zur Lieve ...
 

 
 ... taucht der ehemalige Palas hinter den Mauern auf.
 

 
 Er wurde noch bis ins 14. Jhdt. bewohnt, ...
 

 
 ... ehe die Burg von 1407 bis 1708 nur noch als Gerichtssitz diente.
 

 
 Dazu wurden auch ein Kerker und eine Folterkammer eingerichtet.
 

 
 Die Westseite von Gravensteen ist am besten bei
einer Bootsfahrt zu besichtigen.
 

 
 Hier einer der 24 Wachtürme aus der Nähe.
 
 
 
 Dann geht es vom lebhaften Platz vor der Burg ...
 


... hinein zur Innenbesichtigung des alten Gemäuers.
 
 

 
 Das Burgtor öffnet sich zu einem langen "Schlund", ...
 
 

 
 ... den einst Freund wie Feind passieren mussten.
 
 

 
 Hier sind bereits erste romanische Rundbögen 
in Grau und Weiß zu sehen, die zwei Öffnungen haben.


 
 Hier die Rundbögen von der anderen Seite.
 

 
 Ehe man Gravensteen besichtigen kann,
heißt es erst einmal Eintritt bezahlen.
 

 
 Hier der mächtige Turm, der am Ende
des langen Einganges steht, sowie ...
 

 
 ... hier der noch größere Turm in der Mitte, 
durch den man dann die Innenräume betritt.
 

 
Auf der Seite sind ein umgebautes
Rundbogenportal und -fenster zu sehen. 


 
 Das Fenster war einst ein romanisches Biforium.
 

 
 Hier geht es hinab in einen Kellerraum, der mit
schlichten Truhen und Bänken ausgestattet ist.
 

 
 In den dicken Mauern gibt es immer wieder schmale Ausgucke.
 

 
 Dann geht es hinauf in das hohe Mittelgebäude, ... 


 
... in dem die Leute ihren Audio Guides lauschen,
ehe sie ihren Rundgang fortsetzen.


 
 An der Rückseite der Vorhalle ist dieses
Rundbogenportal noch teilweise erhalten.
 

 
Von hier hat man auch einen ersten Ausblick 
auf die zinnenbewehrte Außenmauer der Burg.
 

 
 Dann geht es durch einen Durchgang mit dicken Mauern ...
 

 
 ... in die Ausstellung mit mittelalterlichen Exponaten.


 
 Neben Ritterrüstungen - die rechte sogar mit Vollvisierhelm - ...
 

 
 ... und einer alten, verzierten Armbrust ...
 

 
 ... gibt es hier auch bunt bestickte Gobelins.
 

 
 Die Besucher lassen sich immer wieder
auf den alten Fensternbänken nieder, ...
 

 
 ... von denen aus man auch Gent von oben bewundern kann.
 

 
 Neben der St. Bavo-Kathedrale links ...
 

 
 ... ist auch die St. Jakobskirche zu sehen,
deren Türme romanischen Ursprungs sind.
 

 
 Auf dem Dach des Gebäudes geht es weiter ...


 
 ... mit der Aussicht auf den Palas.
 

 
Dann geht es über eine steile Wendeltreppe ...
 

 
 ... hinunter zu den nächsten Räumen.


 
 Dabei muss man auch durch diese frühgotische Türe.
 

 
 Dieser Raum wartet mit einem alten Kamin auf.
 

 
 Durch das nächste Rundbogenportal geht es ...
 

 
 ... in einen weiteren, mit Holz gedeckten Raum, ...
 

 
 ... dann muss man eine Steinnische passieren.
 

 
 Hier ein Fensterschlitz einer ehemaligen Außenmauer.
 

 
 Durch weitere Räumlichkeiten mit Rundbogenfenstern ...
 

 
 ... und ein weiteres massives Rundbogenportal ...
 

 
 ... geht es in eine Art Wappensaal, der bereits ...
 

 
 ... mit gotischen Gewölben versehen ist.
 

 
 Nun geht es auf den Wehrgang der Außenmauer ...
 

 
 ... und weiter bis zum Palas, dem ehemaligen ...



... Wohngebäude der Burg Gravensteen. 


 
Hier sind weitere Rundbogenfenster erhalten, ...
 

 
 ... die im oberen Geschoß sogar mit jeweils zwei
Blendsäulen links und recht dekoriert sind.
 

 
 Auch auf der Außenseite des Palas' gibt es ...
 

 
 ... schön verzierte Fenster, hier sind es sogar Biforien, ... 


 
 ... also Zwillingsfenster mit Rundbögen und Säulen.
 

 
 Darunter ist ein großes Rundbogenfenster zu sehen, ...

 

 
... das zweistufig ist und Butzenscheiben hat.
 
 
 
 Auch von hier ist der Blick auf die Lieve möglich, ...
 
 
 
... wo diesmal ein kleines Touristenboot unterwegs ist.
 
 

 
Am Hauptgebäude sind Schießscharten zu sehen ...
 

 
 ... und daneben nochmals der Palas,
der über einem gigantischen Spitzbogen "thront".
 

 
 Dann geht es weiter die Außenmauer entlang ...
 

 
 ... bis zur Ostseite des eigentlichen Burgkerns.
 

 
 Hier beeindruckt eine Schaufassade mit gleich ...
 

 
 ... zwei Etagen nebeneinander gereihter Biforien.
 

 
 Auch diese sind - wie jene im Palas - mit Säulen gerahmt, ...
 

 
 ... und sogar mit zweistufigen Rundbögen überfangen. 


 
Die Fenster sind schön mit schwarzen Steinen 
und Kapitellen mit Pflanzenmustern akzentuiert.
 

 
 Darunter ist eine Reihe von Schießscharten
zu sehen, darüber ein Kranz aus Zinnen.
 

 
 Die Südseite wirkt dagegen uneinheitlich
und oft überarbeitet.
 

 
Dann geht es wieder durch einen Rundbogen, ...
 

 
 ... der hier sogar zweistufig ausgeführt ist, ...
 

 
 ... in die ehemalige Kapelle der Burg.
 

 
Diese hat auf beiden Seiten runde Blendarkaden, ...
 

 
 ... die auf der Ostseite in eine Nische mit Säulen ...
 

 
 ... und einem Fenster in Kreuzform münden.
 

 
 Links und rechts davon befinden sich ...

 

 
 ... apsidenähnliche Ausbuchtungen mit Fenstern, die ...
 

 
 ... jeweils von einer Säule mit Kapitell getragen werden.
 

 
Auf der linken Seite steht sogar eine Zwillingssäule ...
 
 
 
 ... mit einem in Grau-Weiß akzentuierten Kapitell ...
 

 
... sowie einer gemeinsamen Säulenbasis für beide Säulen.



 In dieser Apsis steht hinter der Säule ...

 
 
 
 ... außerdem ein ehemaliger Steinaltar mit rundem,
schwarzem Stein auf seiner Tischfläche.
 

 
Die Kapelle hat nur im oberen Bereich Rundbogenfenster, ...
 
 

 
 ... im unteren Bereich sind ausschließlich Blendbögen zu sehen, ...


 
 ... was für romanische Zeiten eher ungewöhnlich ist.
 

 
 Dann geht es durch das massive Rundbogenportal ...
 
 

 
... wieder hinaus und weiter auf den äußeren Wehrgang.
 

 
 Dort kann man noch einmal den gesamten inneren ...
 

 
 ... Burgblock mit seinen zahlreichen ...
 

 
 ... Um- und Anbauten betrachten.
 

 
 Hier der Südriegel mit seinen beiden Wachtürmchen.
 

 
 Um in den Palas zu kommen, musste man früher jedenfalls ... 


 
 ... vorher am stark befestigten Burgkern vorbei.
 

 
 Dann geht es noch hinunter in ein Verlies, ...
 

 
 ... in dem heute das Foltermuseum untergebracht ist.
 

 
 In diesen mit Holz gedeckten Kellern wurde ...
 
 
 
... auch ein altes Schiffsmodell "geparkt".