Montag, 29. Juni 2020


Italien, Lucca (Lucca, Toscana):
Kirche San Egidio, wohl 11. Jhdt.

 

Zu dieser alten Kirche, die mitten
im Gassengewirr der Altstadt Luccas steht, ...



... gibt es im Internet keine Literatur zu finden.



Aufgrund ihrer bescheidenen Größe
und der Schlichtheit ihrer Ostapsis
ist anzunehmen, dass sie zu den "frühen"
romanischen Kirchen des 11. Jhdts. gehört.



Sie ist später aufgestockt ...



... und mit modernen Fenstern versehen worden.



An ihrer Nordseite ist ein Rundbogenportal
noch fragmentarisch erhalten ...



... mit seinem Bogen aus weißen
und grauen Steinen.



Sant'Egidio ist seit 50 Jahren der Sitz
einer karitativen Bewegung, ...



... die jedes Jahr zu Weihnachten ...




... die Armen der Stadt zum Essen einlädt.



An diesen Bildern ist zu sehen, dass diese Kirche
innen durchaus noch romanisch erhalten ist ...



... mit ihren runden Arkaden, die auf Pfeilern ruhen, ...



... und ihrer Ostapsis mit drei kleinen Fenstern.







Samstag, 27. Juni 2020


Italien, Lucca (Lucca, Toscana):
Basilika San Frediano, 1118 – 1147 erbaut

 

Hoch ragt er zwischen den Häusern
der Altstadt Luccas auf:



Der markante Campanile der 
Kirche San Frediano, dessen Bau
 vier Jahre vor der Kirche begann.



Mit seinen je zwei Etagen
an Tri- und Quatroforen
ist er einer der beeindruckendsten
romanischen Kirchtürme Italiens.



Da diese Kirche wegen der nahen Stadtmauer
ausnahmsweise nach Westen ausgerichtet ist, ...



... befindet sich ihre halbrunde, mehrstöckige ...



... und in zwei Gesteinsfarben gehaltene
Apsis mit Säulengalerie auf der Westseite.



Das Westende des mittleren nördlichen Seitenschiffs
ist ebenfalls zweifärbig,
aber nicht mehr so schön struktuiert.



Gleich daneben schließt der Turm an
mit einer Basis aus mehreren
verschiedenen Gesteinslagen.



Das Seitenschiff ist ungewöhnlich lang und zeigt,
dass es mehrmals umgebaut wurde.



So sind die alten Rundbogenfenster zugemauert ...



... und das romanische Rundbogenportal
barock verändert.



Doch neben dem Turm ...



... hat San Frediano ein zweites, absolut sehenwertes
und wiedererkennbares Bauelement:



Seine markante Ostfassade aus weißem Marmor ...



... mit einem riesigen, byzantinisch anmutenden
Goldmosaik, das die Kirche verpasst bekam,
nachdem man das Mittelschiff um 3,3 m aufgestockt hatte.



Dieses erinnert an die Mosaike von San Vitale in Ravenna
und zeigt Christus als Weltenherrscher in der Mandorla ...




... flankiert von zwei Engeln, darunter die zwölf Apostel.



Die Fassade ist vertikal in fünf Teile geteilt
- gemäß der Anzahl der Kirchenschiffe -
und weist unter dem Mosaik Blendsäulen auf.



Von den drei Rundbogenportalen ist das mittlere
am meisten geschmückt.



Dann geht es in diese bemerkenswerte Kirche, ...



... die innen fast größer wirkt als der Dom.



Auf jeden Fall ist San Frediano
einheitlicher und überschaubarer als
der oftmals umgebaute Dom San Martino ...



 ... und noch großteils in seinem ursprünglichen Zustand
wie eine frühchristliche Kirche erhalten ...



... mit antik wirkenden Säulen im Mittelschiff, ...



... auf denen noch so manches alte Fresko
zu sehen ist.



Auch im Mittelschiff sind alte Fresken erhalten.



Durch die über 3 m hohe Erhöhung ist
das Mittelschiff wesentlich höher als die vier Seitenschiffe
und durch die zahlreichen Fenster im Obergaden sehr hell.



Auf der Ostseite ist die Orgel ...
 


... über dem Hauptportal untergebracht.



Die sechs Fenster der Westapsis
haben allen bunte Glasmosaike.




Die Reliquien des Hl. Frediano
befinden sich unter dem Hochaltar.



In die Seitenschiffe sind zahlreiche ...




... unterschiedlich gestaltete Kapellen integriert.



Im Seitenschiff rechts vom Eingang
sind die Taufkapelle ...



... und ein Taufbecken ...




... aus der Mitte des 12. Jhdts. zu sehen.



Dieses besteht aus einer "Laterne"
mit einer kleineren Taufschale,
die einen verzierten Deckel hat,
der von sechs kurzen Säulen getragen wird, ...



... und einem großen Taufbecken, ...



... das über und über mit Figuren versehen ist,
die wie z.B. hier den Auszug aus Ägypten darstellen.



Die "Laterne" soll angeblich dem Baptisterium von Pisa nachempfunden sein, ...




... wenn natürlich auch um einiges kleiner.



Sie ist mit Masken,
die Wasserspeier sind, versehen ...




... und steht auf einer Säule im größeren Becken.



Auf diesem sind mehrere Szenen dargestellt
wie hier eine Sequenz, in der der kleine Moses
nach seiner Rettung zur Tochter des Pharao gebracht wird.



Hier überbringt Moses die Gesetzestafel
mit den zehn Geboten ...



... und hier wird Christus als guter Hirte gezeigt,
der von sechs Propheten umgeben ist.



Hier nochmals der Blick auf die grazilen Säulen,
die die fünf Kirchenschiffe tragen.



Dann geht es durch einen barocken Seitenraum
mit Verkaufsstand ...



... wieder hinaus ins Freie vor die Kirche ...



... und auf die belebte Piazza San Frediano.






Unbedingt ansehen!