Sonntag, 31. Juli 2016



Österreich, Weißkirchen (Steiermark):
Filialkirche St. Maximilian bei Allersdorf ("Maxlánkapelle"),
wahrscheinlich 11. Jhdt.



Schön während der Römerzeit war der Hügel, ...



...  auf dem diese Kapelle steht, besiedelt.



Die kleine Rundkirche wird heute 
auf eine Entstehungszeit im 11. Jhdt. geschätzt, ...



... obwohl sie der Legende nach erst um 1500
von einem Grafen aus dem Murtal erbaut worden sein soll.



Die romanische Rundkapelle mit Kegeldach
und kleinem Dachreiter steht heute unter Denkmalschutz.



Der Zugang erfolgt vom Westen und ist schlicht gehalten.



Auf dem um 1700 entstandenen Altarhauptbild
ist das Martyrium des Hl. Maximilian dargestellt.


 

In der Hauptrotunde ...



... sind diese beiden ...



... romanischen Fenster zu bewundern.



In der Nische zwischen Rotunde und Ostapsis
ist diese hölzerne Heiligenfigur zu sehen.



Die Ostapsis ist ebenfalls fast rund ...



... und ist im Inneren durch einen romanisch-runden
Triumphbogen von der Hauptrotunde getrennt.


Während dem Türkensturm 1480 wurde die Maxlankapelle zerstört,
doch schon 1493 erstrahlte sie wieder in neuem Glanz,
von dem die damals gegossenen Glocken noch heute künden. 



Um 1544 - 1545 wurde St. Maximilian 
als Filiale der Pfarre Weißenkirchen bezeichnet,
sodass der Pfarrer vom 24. April (St. Georgi) bis 14. September (Kreuzerhebung)
jeden Freitag eine Messe lesen und um gutes Wetter beten musste.



Die letzte Renovierung erfolgt 1997 - 1998,
wobei wahrscheinlich auch der Unterstand,
der hier oben im Bild in weiß vor der Kirche zu sehen ist, entstanden ist.


Die Aussicht auf Weißenkirchen von hier oben ...



... ist bei diesem guten Wetter auf jeden Fall herrlich!









Donnerstag, 28. Juli 2016


Österreich, Knittelfeld (Steiermark):
Friedhofskirche St. Johann im Felde, um 1180



In zentraler Lage im Ort und inmitten des Friedhofs
liegt diese Kirche, die um 1180 errichtet 
und 1224 erstmals urkundlich erwähnt wurde.



Sie ist somit die älteste 
und wahrscheinlich auch erste Kirche von Knittelfeld,
die Stadtpfarrkirche wurde erst 1489 vollendet. 


 
Errichtet aus Seckauer Sandstein und Serpentin
weist sie ein Langhaus, einen rechteckigen Chor 
(hier im Bild) und eine halbrunde Ostapsis auf.



Anläßlich der Renovierung bis 1979hat man zahlreiche gotische
- wie hier diesen schon recht blassen Hl. Christophorus - ...



... sowie romanische Elemente wie dieses Rundbogenfenster
wieder aufgedeckt und sichtbar gemacht.



Leider ist die Westseite durch den schmucklosen Vorbau
ein wenig verschandelt worden.



Doch in der Vorhalle 
kommt noch ein altes Juwel zum Vorschein:



Ein romanisches Rundbogenportal mit einem Dreieck darüber, 
das vielleicht erst während der Gotik hinzugefügt wurde.



Der Rundbogen ist sehr schön ausgeführt, 
das Tympanon fehlt leider.



Das Langhaus innen ist während der Gotik vergrößert
und mit einem Kreuzgewölbe versehen worden.



Doch der kleine Chor und die Ostapsis ...


... scheinen noch fast original erhalten.



Leider sind die Fresken nicht mehr deutlich zu sehen, 
sie dürften während der Gotik übermalt worden sein, 
da während der Romanik üblicher Weise
Christus in der Mandorla dargestellt wurde.



Am Bogen vor dem Chor ist das gotische Fresko
"Jesus als Weltenrichter" zu sehen.



Weitere Fresken aus dieser Zeit befinden sich 
an der Nordseite des Langhauses:

"Sacra Conversatio", die Anbetung der Könige, 
das Gleichnis vom verlorenen Sohn sowie
die Aufnahme Mariens in den Himmel.



Auch im Chorquadrat gibt es Fresken, 
die aber wegen des geschlossenen Eisengitters
nicht näher besichtigt werden konnten.



Die Deckenbemalung zeigt florale Muster.



Die nördliche Langhauswand weist außen
weder Fenster noch andere Gestaltungselemente auf,
sie wird lediglich mit Eisenspangen zusammengehalten.



An die Nordseite der Chors wurde die Sakristei angebaut.



In der Ostapsis ...



... konnte noch ein romanisches Rundbogenfenster erhalten werden, ...



... das offensichtlich aus Sandstein gerahmt wurde.



Im November 1979 fand
die Wiedereinweihung nach der Restaurierung statt.








Dienstag, 26. Juli 2016


Österreich, Gemeinde Reißeck (Kärnten):
Filialkirche St. Georg am Danielsberg bei Kolbnitz, 
Anfang 12. Jhdt.




Mitten im Mölltal ...



... auf dem Gipfel des 966 m hohen Danielsberges ...



... befindet sich dieses Kirchlein, ...



 
... mit dessen Bau 1127 begonnen wurde.



Eine Straße führt auf den Berg hinauf,
doch ehe man aber einen ca. 5-minütigen Fußmarsch 
zur Kirche in Angriff nehmen kann, ...



... darf man den schönen Herkuleshof bewundern,
an dessen Teich man vorbei muss.



Nach einem kleinen Anstieg ist St. Georg auch schon zu sehen.



Bereits um das Jahr 313 dürfte am Danielsberg eine erste, 
dem Hl. Daniel geweihte christliche Kapelle erbaut worden sein,
denn seit um 100 n. Chr. gab es hier Christen.



Hier das schöne Marterl und der Blick auf die Kreuzeckgruppe
ehe man die letzten Schritte zur Kirche hinaufsteigt.



Die erste Kirche unter dem Patrozinium des Hl. Georg
wurde im Jahr 1127 erbaut und war die erste auf der Bergspitze, ...



... von der man eine tolle Aussicht auf das östliche Mölltal hat.



Gleich an der Südwestecke befindet sich diese Spolie
mit folgender Inschrift und folgendem Inhalt:



Denn bereits während römischer Zeiten hat sich dort,
wo heute der Teich ist, angeblich ein Herkules-Tempel befunden.



Heute sind noch die Apsis und der Ostteil des Langhauses romanisch,
letzteres war früher zweigeschoßig, 
wie man an den angedeuteten alten Fenstern noch sehen kann.



Der 1127 gebaute Teil ist heute der Ostteil, 
der Westteil wurde 1515 nach einem Brand errichtet.



Hier noch ein altes "Guckloch" in der südlichen Langhauswand.



Die kleine Ostapsis war von Beginn an Bestandteil der Kirche.



Hier das kleine Lanzettfenster darin aus der Nähe.



Der Turm wurde 1750 angebaut und löste einen Dachreiter ab.



Anfangs hatte er ein Zwiebeldach,
seit 1873 het er die heutige Turmspitze
und 1989 wurde er mit Lärchenschindeln eingedeckt.



Im Kirchturm befinden sich zwei Glocken:
Die erste stammt aus dem Jahre 1932 und ist dem Hl. Josef geweiht, 
die zweite von 1992 ist der Hl Maria geweiht.



Die Turmbasis ist wie die Ostseite des Langhauses
direkt auf dem nackten Felsen errichtet.



Obwohl im Westen ein überdachtes Portal 
mit Stiegenaufgang besteht, betritt man St. Georg an der Südseite.



 Innen wurde 1633 im hinteren Teil der Kirche eine Empore gebaut.



1677 wurde der zunächst offene Dachstuhl ...


 
... mit einer flachen Kassettendecke geschlossen.



1989 – 1992 wurden an der Kirche
umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchgeführt.

1990 wurde dabei Betonplatten des Kirchenbodens
gegen Terrakottaziegel ausgewechselt:

Dabei fand man steinzeitliche Werkzeuge, 
deren Alter auf etwa 6000 Jahre geschätzt wird.



In der halbrunden Apsis sind noch Reste von Fresken erhalten.



Der Hauptaltar wurde 1633 gemauert,
 das Altarblatt stammt aus 1750
und zeigt den Hl. Georg im Kampf gegen einen Drachen.



Das Fresko dahinter, auf dem das Jüngste Gericht dargestellt ist, 
entstand zwischen 1480 und 1520 durch einen unbekannten Künstler, ...



... die Gesichter wurden später überarbeitet. 



Hier das kleine Apsisfenster von innen
- nicht ganz fachgerecht restauriert.



Unter beiden Seitenaltären ...



... befinden sich Spolien wie dieses Bildnis eines römischen Soldaten ...



... oder hier unter dem linken Seitenaltar ...



... diese Steinplatte mit einer Inschrift aus keltischer Zeit.



Die große Georgstafel an der Ostwand ist mit 4,35 × 3,5 m
das auffälligste und zugleich auch das bekannteste Kunstwerk der Kirche.

Sie wurde 1708 von Balthasar Khlenck gemalt 
und zeigt auf 24 Bildern die Stationen Georgs Martyriums.



Ein Anfang des 18. Jhdts. entstandenes Bild
zeigt "Die Zerthailung der Apostel", 
die sich von Jerusalem ausgehend in die ganze Welt verteilen,
um das Wort Jesu zu verkünden.



Einige Kirchenbänke aus dem Jahre 1515 sind erhalten, ...



... die meisten sind jedoch stammen aus um 1630 oder 1750.



Um 1790 wurde der Jahrestag der Kirche, der sich im Juli befand, 
auf den 23. April, den Sonntag nach St. Georg, verlegt, 
da Kaiser Joseph II. alle Wallfahrten außer am Patroziniumstag verbot.



Nachdem die Kirche lange Zeit
Anlaufstelle der Bergbauern der Region war (Tauerngold), 
ist sie heute ein beliebter Ort für Trauungen.



 Hier noch einmal ein Blick auf die Ostseite der Kirche ...



... sowie die wunderschöne Landschaft darunter.





Sehenswert,

auch wegen der einzigartigen Lage!