Samstag, 30. März 2019


Frankreich, Saint-Gaudens (Haute-Garonne):
Kollegiatskirche Saint-Pierre, 11. Jhdt.,
Kreuzgang spätes 12. Jhdt.


 

Um diese Kirche besichtigen zu können,
muss man erst einmal durch die engen Gassen
der Altstadt von Saint-Gaudens finden.



Dann taucht als Erstes der Kirchturm auf,
der bei meinem Besuch eingerüstet war.



Saint-Pierre ist aus hellem Sandstein erbaut, ...



... der auf der Ostseite bereits
in renoviertem Glanz erstrahlt.



Die Kollegiatskirche steht am Platz Jean Jaurès
und ist gar nicht so einfach
komplett auf ein Bild zu bekommen.



Das nördliche Seitenschiff
weist vier kleine Rundbogenfenster auf.



Weiter westlich schließt ein
großes Portal aus dem 17. Jhdt. an.,
das das romanische Portal ersetzt hat.



Saint-Pierre ist dreischiffig, ...




... wobei die beiden Seitenschiffe
kaum niedriger sind als das Mittelschiff.



 Dieses ist tonnengewölbt ...



 ... und mündet in eine große, ...



... mit viel Gold verzierte Mittelapsis.



Diese wurde im 19. Jhdt. ...



 ... in neoromanischem Stil ausgestaltet.



An der Westseite befindet sich eine Orgel ...



... und darunter in der Turmbasis
eine Kapelle.



Auffällig sind die Emporen ...



... in den ersten beiden Jochen.



Dieses Biforium mit reich verzierten Kapitellen
befindet sich am Umgang über der Mittelapsis.



An den beiden Seiten davon ...



... sind ebenfalls je zwei Biforien zu sehen.



Auch ihre Kapitelle sind überraschend groß ...



... und ausgiebigst verziert.



Die phantasievollen Reliefs ...



... setzen sich in den Kapitellen ...



 ... an den Pfeilern zwischen Langhaus
und Seitenschiffen fort.



 Sie sind Werke von Steinmetzen
aus Aragon und Navarra ...



 ... und werden zu den schönsten Kunstwerken
der frühen Romanik gezählt.



Durch einen Brand im Jahr 1569
stark beschädigt, ...



... wurden sie allerdings im 19. Jhdt.
ein wenig grob und zu radikal restauriert.



Einige der Säulenbasen weisen die
für die Romanik typischen Krähenkrallen auf.



Beide Seitenschiffe haben nur in ihrem vorderen Bereich Emporen, ...



... beide Seitenapsiden sind schmucklos.


 

 An den Wänden der Seitenschiffe ...



... sind alte Gobelins aufgehängt, ...



... die z.T. erstaunlich groß sind.



Die Orgel hängt ziemlich weit oben.



Die Turmkapelle wurde steinsichtig belassen.



Im hinteren Bereich des südlichen Seitenschiffes
geht es zum Kreuzgang ...



... durch dieses renovierte Südportal.



Dieser ist ursprünglich zwischen 1180 und 1185 ...



... südlich der Kollegiatskirche errichtet worden.




Leider wurde er nach der Profanierung der Kirche
im Jahr 1810 zerstört ...



... und erst 1986 bis 1989
 wieder originalgetreu nachgebaut.



Dennoch kann man sich ...



... der Faszination seiner vielfältig und phantasievoll gestalteten ...



... Kapitelle nicht entziehen.



Einige sind nur ...


 
... mit menschlichen Figuren verziert, ...



... andere wiederum mit Tieren.



Hier wohl das Agnus Dei ...



... und hier ein weiteres Tier umgeben von Ranken.



Auch Adam und Eva sind in Stein gemeißelt ...



... und werden aus dem Paradies vertrieben.



Auf diesen Kapitellen sind Tiere und Menschen ...



... in Pflanzenranken verstrickt.



Einige Kapitelle verblüffen ...



... mit menschlichen Antlitzen.



In einige Eckpfeiler ...



... sind Reliefs von Heiligen gestellt.



Alle Arkaden ruhen auf eleganten Zwillingssäulen.



Hier ist auch der Blick ...



... auf das südliche Kirchenschiff möglich, ...



... dessen Rundbogenfenster vergrößert sind.



Vom Kreuzgang wurden nur noch drei Flügel
wieder aufgebaut, ...



... statt dem Südflügel steht nun ein Haus.



Dafür wurde die Fassade zum Kapitelsaal
ebenfalls wieder hergestellt.



Vor ihr ist der Deckel ...



... eines antiken Steinsarges aufgestellt.



Wieder draußen,
geht mein Rundgang beim Turm weiter,
der 1804 großteils zerstört worden ist.



Er wurde 1874 wieder aufgebaut
und ist heute 45 m hoch.



Auf dem kleinen Platz vor ihm
wird auch dieser Brunnen renoviert.



Von der Südwestseite her
ist nur dieser eingeschränkte Blick möglich.



Auf dem Weg zur Ostseite der Kirche ...



... fallen die Schachbrettfriese über den Fenstern ...



... sowie deren skulptierte Endsteine auf.



Ein weiteres Rundbogenfenster
ist ähnlich verziert.



An der Ostseite sind
alle drei romanischen Apsiden erhalten, ...



... jedoch wegen des Baumes
nicht gleichzeitig zu fotografieren.



Über der nördlichen Seitenapsis
ist dieses Rundfenster im Seitenschiff angebracht
- wohl als Ausguck von der Empore innen.



Die kleine Apsis darunter hat ein Fenster, ...



... sowie ein aufwändig gestaltetes Fries darüber.



Dieses besteht aus phantasievollen Konsolsteinen ...



... sowie weiters einem Schachbrett-
und darüber einem Zahnfries.



Die südliche Seitenapsis ...



... ist ebenso gestaltet, ...



... die Verzierung der Mittelapsis fällt jedoch
etwas üppiger aus.



Sie hat neben drei Fenstern
auch ein Schachbrettfries unter diesen.



Hier nochmals eine Gesamtaufnahme
der südlichen Seitenapsis.



Unter dem Dach des südlichen Langhauses ...



... tauchen weitere gestaltete Konsolsteine ...



... und Dekorationen aus romanischen Zeiten auf.



Vom Platz samt Kriegerdenkmal vor der Kirche
hat man eine herrliche Aussicht
auf den Ort und auf die Ebene der Comminges.



Doch wieder zurück zur Kollegiatskirche.



Über den drei Apsiden
hat sie einen ungewöhnlichen Ausguck,
der wohl über die innere Kirchenempore erreichbar ist.




Saint-Pierre ist bereits 
seit 1840 als "Monument Historique" klassifiziert.



Der Platz vor der Kirche ist nicht nur mit Autos, ...



... sondern auch hübschen Häusern gesäumt.





Unbedingt ansehen!