Freitag, 14. November 2014



Schweiz, Rougemont (Waadt):
Pfarrkirche St. Nikolas de Myre, 
um 1073-1085 gegründet und bis 1115 erbaut.



In einer der schönsten Gegenden der Westschweiz,
im Pays d'Enhaut, liegt dieses ehemalige Priorat.



Die Nebengebäude von damals sind heute ein Schloss, ...



... das offensichtlich in Privatbesitz ist.



Die davor gelegene Kirche ist aber öffentlich zugänglich.



Sie entstammt der cluniazensischen Bauperiode 
und ist somit aus derselben Stilepoche 
wie die ehemaligen Abteien Payerne und Romainmôtier.



Sie ist dem Hl. Nikolaus von Myra geweiht,
dem Patron der Kinder, der jedes Jahr am 6. Dezember gefeiert wird.



Während der Reformation wurde das Priorat aufgelöst
und St. Nikolaus zur Pfarrkirche.



Einmalig ist dieser Vierungsturm mit seinem "Holzausguck" oben.



Obwohl der Westfassade die Entstehung 
während der Romanik kaum mehr anzusehen ist, ...



... blieb das spätromanische Portal erhalten.





Doch der einzigartige Charme dieser Kirche ...



... ist eindeutig in ihrem Inneren zu finden!



Nur der Chor ist nachträglich gotisch verändert worden.



Hier die beiden Seitenschiffe, 
die wie während der Romanik mit Holz gedeckt sind.



Das Hauptschiff weist sogar ein hölzernes Tonnengewölbe auf,
wie sonst nur noch in Italien zu finden ist. 



Wunderbare Fresken und Pflanzenornamente tauchen auf und
verzieren diesen Kirchenraum wie hier das Gewölbe unter dem Turm.



Dabei sind jeweils in der Bogenmitte ...



... die vier Evangelisten abgebildet.



Bei all der Schlichtheit, mit der das Langhaus gestaltet ist, ...



... kommen diese Fresken besonders schön zur Geltung.



Hier noch einige ... 



... liebevoll restaurierte Beispiele.



Auch die Rundbogenfenster sind entsprechend gestaltet.




Wirklich sehenswert,
weil einmalig wie diese Gegend!








Donnerstag, 13. November 2014



Schweiz, Basel (Basel-Stadt):
Münster, zwischen 1019 und 1500 erbaut.



Mit seinem roten Sandstein und den beiden schlanken Türmen
ist das Münster ein Wahrzeichen der Stadt.



Es befindet sich auf einer Anhöhe ...



... direkt am Ufer des Rheins ...



.... und vor ihm dieser große, gepflasterte Platz.



Das Münster war früher eine Bischofskirche, 
ist aber heute evangelisch reformiert.



An seiner Westfassade sind hier eindeutige Reste 
des ursprünglichen romanischen Turms zu sehen 
(s. helle Steine).



Die Reiterfigur stellt den Hl. Georg dar,
der ziemlich kleine Drache befindet sich rechts unten.



Auch der zweite, südliche Turm weist noch helle Steine
aus seiner ursprünglich romanischen Errichtungszeit auf.



An seiner Basis ist der Hl. Martin zu finden.



Berühmt ist das Münster für seine so genannte Galluspforte,
das älteste romanische Figurenportal im deutschsprachigen Raum, ...



... mit dem so genannten Glücksrad darüber.



Diese an der Nordseite der Kirche gelegene Pforte 
erinnert an einen Triumphbogen 
und stellt zahlreiche Figuren in archaischer Weise dar.



Im Bogenfeld (Tympanon) thront Christus
als milder und menschenfreundlicher Weltenrichter.



Darüber blasen Engel die Fanfare, ...



... woraufhin die Toten aus ihren Gräbern steigen.



Links und rechts der Bronzetür befinden sich die vier Evangelisten.



Alle Figuren wirken sehr ausdrucksstark in ihrer Mimik und Gestik, 
was für Steinreliefs aus der Romanik äußerst selten ist.



Die Ostapsis des Münsters wurde in späteren Zeiten erweitert.



Schön ist, dass auf dem Platz davor die Lage der Fundamente ....



... einer bereits unter Bischof Haito (805 - 823) erbauten Kapelle 
mit hellgrauen Pflastersteinen gekennzeichnet ist.



Hier deren Lage im Verhältnis zur ursprünglichen Kirche
(s. kleine Kapelle ganz rechts oben).



Hier noch eine Außenansicht mit romanischen Blendbögen (s. unten)
sowie Rundbogenfriesen über dem Fenster. 



Dieser Elefant scheint auch bereits der Romanik zu entstammen:
Dies ist insofern sehr außergewöhnlich,
als zu jener Zeit eigentlich nur Löwen als Säulenträger dargestellt  wurden.



Die Südseite des Münsters ...



... kann nur vom angeschlossenen Kreuzgang besichtigt werden.



Typisch für das Münster sind auch die bunten Dachziegel,
die im so genannten Biberschwanzmuster verlegt wurden.



An der Außenwand sind Fragmente von alten Grabsteinen angebracht.



Das Hauptschiff des Münsters ...



... gibt sich überraschend lichtdurchflutet und großzügig.



Hier der Blick nach Westen zum Hauptportal und zur Orgelempore.



Diese Aufnahmen machen die wunderschöne Aufteilung ...



... der Seitenwände des Langhauses sichtbar
mit einem romanischen Rundumgang über den Gewölbebögen.



Hier die beiden Querhäuser: Rechts das südliche und
links nochmals das nördliche mit der Galluspforte und dem Glücksrad von innen.



Hier ein Blick in die beiden Seitenschiffe.



Der Chor selbst ist später aufgestockt 
und mit großen Glasfenstern versehen worden.



An den Kapitellen der Säulen sind zum Teil 
noch romanische Steinreliefs erhalten.



Die Säulenbasen weisen an ihren Ecken
die typisch romanischen Krähenfüße auf.



Hier ein alter Grabstein - wahrscheinlich der eines Bischofs - ...



... und hier der Taufstein aus rotem Sandstein.



Ein weiterer romanischer Höhepunkt im Münster
ist diese Vincentiustafel aus um 1100.

Auf vier Reliefs wird das Leben des Hl. Vincentius dargestellt,
der um 304 n. Chr. in Valencia den Märtyrertod starb.



Der älteste Teil des Münsters ist in gelb eingezeichnet
und befindet sich ganz im Oster dern Kirche: 
die ehemalige karolingische Außenkrypta.



Die nach dem Erdbeben von 1356 wieder aufgebaute Ostkrypta ...



... ist eine dreischiffige Pfeilerhalle.



Die frühere Krypta aus dem frühromanischen Heinrichsbau 
war mit einem zweigeschossigen Umgang ausgestattet.



Die schönen Gewölbemalereien ...



... stammen aus der Zeit um 1400.



Der Umgang wurde mit einem Gewölbe versehen.



Einen Blick in einen weiteren Kryptateil ...



... kann man heute nur noch vom Chor der Kirche aus ...



... durch diesen gläsernen Boden werfen, er ist nicht zugänglich.



An das Münster angeschlossen ...



... sind diese holzgedeckte Halle ...



... sowie zwei Kreuzgänge: 



Dieser kleinere, unregelmäßige im Südosten 
entstand zwischen 1476 und 1487 ..



... während der größere, rechteckige im Südwesten
bereits 1429 bis 1462 im spätgotischen Stil erbaut wurde.



Von letzterem hat man einen prächtigen Blick ...



... auf die Südseite des Münsters.



Diese Kreuzgänge gelten als die schönsten spätgotischen der Schweiz ...



... und durch diese Halle verlässt man den Kreuzgang wieder.



Wenn man schließlich im Münster am Eingang 
um den entsprechenden Schlüssel bittet, ...



... kann man im Südosten des Münsters eine Treppe
Richtung Rhein hinabsteigen ...



... um ältere Siedlungsspuren aus der Zeit der Kelten und Römer ...



... sowie aus dem Mittelalter besichtigen zu können.



Hier noch Mauerreste der karolinigschen Außenkrypta, ...



... wie sie  um das Jahr 820 bestand.



Vom Münster geht's dann wieder den Hügel hinab
ins Zentrum der Stadt.




Durchaus sehenswert,
wenngleich nicht mehr viele romanischen Reste erhalten sind