Sonntag, 19. August 2018



Österreich, Dürnstein (Niederösterreich):
Ehemalige romanische Kapelle in der Ruine Dürnstein,
um 1100 erbaut



Die Burgruine Dürnstein ist eine Ruine in der Wachau
oberhalb des Ortes Dürnstein in Österreich.



Azzo von Gobatsburg, Stammvater der Kuenringer,
erwarb das Gebiet um die Burg vom Kloster Tegernsee.

Sein Enkel Hadmar I. erbaute die Felsenburg
dann Anfang des 12. Jhdts.



Die Stadt Dürnstein und die Burg sind noch heute
durch eine Wehrmauer, also eine verlängerte Stadtmauer, verbunden.




Doch erst muss man sich die Ruine erst einmal "erarbeiten":


 
Ein nicht allzu steiler Fußweg führt
in etwa 30 Gehminuten hinauf.



Bei einer kleinen Rast zwischendurch
wird man mit einer schönen Aussicht belohnt.



Bekannt ist die Burg vor allem deshalb,
dass der englische König Richard Löwenherz,
der vom 3. Kreuzzug heimkehrte, von Dezember 1192 bis März 1193
auf Initiative von Herzog Leopold V. hier gefangen gehalten
und dann an den deutschen Kaiser Heinrich VI. ausgeliefert wurde.



1588 wurde das Burgschloss als Festung wiederhergestellt.

1645 eroberten die Schweden
in der Endphase des Dreißigjährigen Krieges auch Dürnstein,
bei ihrem Abzug sprenten sie die Toranlage der Burg.



1662 war die Burg nicht mehr bewohnt,
hätte aber wieder instandgesetzt werden können.

Ein Jahr später schien „Dürnstein Schloss“
unter den Zufluchtsorten in der Türkengefahr auf.



1679 war das Burghaus endgültig nicht mehr bewohnbar
und ab nun dem Verfall preisgegeben.



1882 wurde die Starhembergwarte oberhalb von Dürnstein errichtet.

Fürst Camillo Starhemberg ließ den Zugangsweg
auf eigene Kosten anlegen.

Dieser Weg ist heute Bestandteil des Welterbesteigs Wachau.



Hier nun der Versuch einer Rekonstruktion, wie die Burg ...



... bzw. ihre Kapelle
noch im 15. Jhdt. ausgesehen haben könnten.



Heute sind leider nur noch einige Mauern erhalten.



Hier der Rest der ehemaligen Burgkapelle, 
die früher in den Palas (Wohntrakt) integriert war.



Sie ist 1306 erstmals erwähnt worden
und war dem Evangelisten Johannes geweiht.



Oberhalb der Kapelle lag einst der innere Burghof,
darin ein mächtiger Felsblock mit ausgehauenem Felskeller.



Wie so gut wie alle Kapellen der damaligen Zeit ...



... war auch ihre halbrunde Apsis 
nach Osten ausgerichtet.



Auch heute ist noch ein kleines Guckloch vorhanden,
doch das ehemalige Rundbogenfenster ist 
längst verloren gegangen.



Hier noch weitere interessante Ausblicke ...



... auf noch stehende Ruinenmauern ...



 ... sowie auf diesen schönen Abschnitt ...


 

... des Donautales, das hier Wachau heißt.



Doch es geht noch ein Stück höher hinauf, ...



... da die Burg direkt auf den Felsen gebaut ist.



 Hier noch eine schöne Aussichtsplattform, ...



 ... die sich bis auf einen Felssporn ausdehnt.



Zu Fuße der Ruine liegt die Stadt Dürnstein,
deren Kirchturm in auffälligem Blauweiß gehalten ist.



Die gesamte Wachau ist übrigens ein erstklassiges Weinbaugebiet.










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