Montag, 29. April 2019


Spanien, Escaló (Lleida, Catalunya):
Ehemalige Abteikirche Sant Pere del Burgal,
9. Jhdt.

 

Diese Gebäudereste einer Benediktinerabtei
muss man sich erst in einer halben Stunde 
zu Fuß und leicht bergauf gehend "erarbeiten".



Es sind nur noch diese Mauern, ...



... das Untergeschoss einer Westapsis, ...



... die früher einmal zweistöckig war, ...



... sowie die Ostseite der ehemaligen Abteikirche 
mit ihren drei Apsiden erhalten. 

Letztere wurde in eine Kapelle umgewandelt,
überdacht und mit Holz und Glas verschlossen.



Denn in der Mittelapsis befinden sich 
wertvolle Fresken aus dem 11. und 12. Jhdt.



Diese werden dem Meister von Pedret zugeschrieben,
der einige Kirchen in der Umgebung verziert hat.



Die Darstellung der Majestas Domini
in der Apsiskulotte ist nur noch teilweise erhalten.



Auch an der südlichen Seitenwand
gibt es noch ein Fresko, ...



... an der nördlichen ist dieses Kreuz angebracht.



Die Seitenapsiden sind nur noch 
steinsichtig und schmucklos.



 Doch zurück zu den Fresken:
Jene in der Kirchenruine sind nur noch Kopien.

Die Originale wurden bereits 1932 abgenommen
und befinden sich heute im 
Museu Nacional d'Art de Catalunya.



Neben den Fragmenten der Mandorla Christi
ist der Prophet Ezechiel mit dem Unterleib
des Erzengels Michael erhalten.

 

Darunter ist Maria zu sehen mit fünf Heiligen.

Der Apostel Petrus ist an seinem Schlüssel,
Paulus an seiner Glatze zu erkennen;
links von Paulus hält Johannes der Täufer
eine Schale mit dem Lamm Gottes. 



Noch eine Ebene darunter befinden sich
Fragmente von relativ komplizierten Mustern.



 Diese setzen sich an der Wand rechts davon fort,
auch hier sind noch zwei Heilige z.T. erhalten.



 Hier der Grundriss der ehemaligen Abteikirche
mit den Mauern, die noch stehen, in Grau.



Vom südlichen Seitenschiff
gibt es heute nur noch diese Mauer.



Dafür ist die Ostseite der ehemaligen Kirche ...



... noch ziemlich gut erhalten.



Hier die südliche Seitenapsis ...



... mit ihrem lombardischen Dekor mit Lisenen
und Rundbogenfriesen sowie einem Rundbogenfenster.



Die größere Apsis in der Mitte ist ähnlich gestaltet, ...



... die nördliche Apsis weist dieselben Muster auf,
auch wenn sie schon zum Teil im Hang versinkt.



Vom Nordosten aus gesehen ...



... wirkt Sant Pere fast noch intakt.



Über der Mittelapsis befindet sich
noch ein einfacher Glockengiebel.



Die erste Erwähnung des Klosters gibt es in einer Urkunde 
des Grafen Raimund I. von Toulouse aus dem Jahr 859. 

Schon bald wurde Sant Pere del Burgal 
dem 12 km südlich von Sort 
gelegenen Kloster Santa Maria de Gerri unterstellt.



In der Mitte des 10. Jhdts. 
wird eine Äbtissin Ermengarda erwähnt,
als Sant Pere del Burgal für kurze Zeit 
in ein Frauenkloster umgewandelt worden war. 



1570 war das Kloster verfallen 
und es wurde aufgehoben.

1770 kam es erneut zum Kloster von Gerri,
1835 erfolgte die endgültige Auflösung. 

Im Jahr 2012 wurde die Kirche zum Baudenkmal 
(Bien de Interés Cultural) erklärt.








Samstag, 27. April 2019


Spanien, Tredós (Lleida, Catalunya):
Kirche Santa Maria de Cap d'Aran, 
ab 11. Jhdt.



 
Diese Kirche im Nordosten des Ortes Tredós
war im 13. Jhdt. das Gotteshaus
eines hier ansäßigen Templerordens.

Es gibt sie aber bereits seit dem 11. Jhdt.

 

 Ihr massiver Kirchturm
mit fast quadratischem Grundriss ...



... steht ca. 2 m entfernt schräg neben der Kirche.

Er stammt ursprünglich aus dem 12. Jhdt.,
wurde aber später aufgestockt.



Das Langhaus ist dreischiffig
und ist heute mit Stützmauern versehen.



Im südlichen Seitenschiff befindet sich ...



... ein schlichtes romanisches Rundbogenportal
mit einem Würfelfries darüber.



Ins Tympanon ist ein Christus-Monogramm eingraviert.



Alle drei Schiffe schließen gerade ab,
die drei Apsiden im Osten springen daraus hervor.



Die südliche Seitenapsis hat Blendsäulen
und Rundbogenfriese darüber.



Ihr romanisches Fenster ist leider zugemauert.




Die größere Mittelapsis
ist aus rötlichem Stein errichtet ...



... und wurde später mit Bruchstein erhöht.



Sie hat drei schmale Rundbogenfenster ...



... und eine ähnliche Mauergliederung
wie die südliche Seitenapsis,
allerdings ohne Säulen, sondern mit Lisenen.



Einige der Konsolsteine
ihres Rundbogenfrieses sind gestaltet
wie dieser hier mit einem Flechtmuster ...



... oder diese pausbäckige Kopf.



Die nördliche Seitenapsis wirkt
einige Male renoviert und verschwindet
fast hinter dem Weg, der später errichtet wurde.



Dafür ist an dieser Apsis noch ein Würfelfries
unter dem Dach erhalten.



Hier ist die Aufstockung der Mittelapsis
deutlich zu erkennen.



Das nördliche Seitenschiff ist ebenfalls verstärkt, ...



... doch hier sind noch zwei romanische
Rundbogenfenster erhalten.



Diese sind aufwändig verziert ...



... mit je zwei Blendsäulen mit Kapitellen
und Würfelfriesen darüber.



Auch das Westportal hat drei Rundbögen
und zwei Säulen mit Kapitellen.



Diese sind mit einem Kopf bzw. mit Mustern gestaltet.




Über dem Portal befindet sich
 ebenfalls ein Christus-Monogramm.



Die Holztüre ist mit Eisen beschlagen.



Innen ist die Kirche großteils steinsichtig gehalten.



In die Mittelapsis ist ein monumentaler
Retabel eingebaut.



 Darunter befindet sich eine Krypta aus dem 11. Jhdt..



 Hinter dem großen Altar sind in der Mittelapsis
noch Fresken aus dem 12. Jhdt. zu sehen.

Diese zeigen die Muttergottes mit Kind in der Mandorla
und zwei Engel mit kleineren Menschenfiguren daneben.



Auch dieses Fresko, bei dem Johannes der Täufer
Jesus tauft, befindet sich in der Kirche.

Weitere Fresken aus dem 11. und 12. Jhdt.,
die den Kreisen des Meisters von Pedret zugeordnet werden,
wurden leider aus Santa Maria entfernt und sind heute
im The Cloisters Museum in New York zu bewundern.


 

Hier der Grundriss der Kirche, in dem die Bauten
aus dem 11. Jhdt. in Orange eingezeichnet sind.



Auf den ersten Blick ist fast nicht zu glauben,
welche großartigen Schätze diese Kirche bereit hält.





Sehenswert!