Dienstag, 28. Februar 2017


Deutschland, Harsleben (Sachsen-Anhalt):
Turm der Pfarrkirche St. Simon und Judas, um 1200



Dieses Kirchengebäude besteht aus drei Teilen:
dem leicht geneigten, rechteckigen Turm aus um 1200
 im romanischen Baustil, ...




... dem gotischen Chorraum
mit Kreuzrippengewölbe aus dem 14. Jhdt. ...


 

... und dem ab 1601 dazwischen gebauten breiten Kirchenschiff.




Doch auch dieses wurde zwischenzeitlich umgebaut, ...



... wie man an diesem vermauerten Portal unterhalb des Fensters sieht.

 Bei der Renovierung in den 1970er Jahren 
wurden außen die Treppenhäuser und die Sakristei entfernt.



Der Turm besteht aus präzise zugehauenen Quadersteinen, ...


 
... die wohl aus der Umgebung stammen.



Die barocke, zweitürige Altarwand
ist mit den Figuren der Patrone St. Simon und Judas  geschmückt.



Das Kirchenschiff ist mit einer Holzdecke gedeckt,
der reich verzierte Prospekt der Orgel auf der Westempore
war früher einmal das Rückpositiv der Orgel aus dem Schloss Gröningen
nordöstlich von Halberstadt, das 1817 abgerissen wurde.











Sonntag, 26. Februar 2017


Deutschland, Ballenstedt (Sachsen-Anhalt):
Westwerk der ehemaligen Klosterkirche 
St. Pankratius und St. Abundus,
1043 -1046 erbaut



Schon von Weitem sichtbar ist das graue Westwerk
der ehemaligen Benediktinerklosterkirche mit seinem markanten Dach.



Graf Esiko von Ballenstedt 
der Bruder von Uta von Naumburg, 
hatte 1043 hier ein Augustiner Chorherrenstift gegründet, 
dessen Stiftskirche 1046 geweiht wurde.



Das Kloster wurde durch Albrecht den Bären
um 1123 in ein Benediktinerkloster umgewandelt.


 

Als es nach der Reformation säkularisiert wurde,
wurde es durch den Fürsten Wolfgang von Anhalt
in ein Schloss umgebaut, ...



... das sich heute im barocken Stil präsentiert 
und neben einer Gastwirtschaft
auch Ämter von Ballenstedt beherbergt.



Erst un 18. Jhdt. wurde das Schloss
zur Jagd- und Sommerresidenz ausgebaut
und die Klosterkirche abgerissen.



An ihrer Stelle wurde der Nordflügel errichtet,
in dem die neue Schlosskirche Platz fand,
von der hier rechts die Ostapsis zu sehen ist.



Der wuchtige Westriegel wurde dabei belassen, ...



... wohl allein schon deswegen,
weil er schwer abzutragen gewesen wäre.



Hier an der Westseite, 
die von der Restaurant-Terrasse gut einsehbar ist, ...



... ist diese beeindruckend hohe und massive Steinwand ...



... mit nur wenigen Fenstern und Luken zu bewundern.



Zahlreiche Eisenklammern müssen v.a.
die südliche Mauerseite zusammenhalten.



Die romanischen Rundbogenfenster
wurden z.T. nachträglich verändert.



Die Nordseite des Westriegels ist fast fensterlos.



Im Osten schließt hier wieder das Schlossgebäude an.



Hier steht ein dramatischer Bronzeguss:



Was wäre dieser junge Hirte wohl ohne seinen Hund?



Auch innen ist die Wuchtigkeit des Westwerks
an den steinsichtigen Mauern gut zu erkennen.



Im Erdgeschoss wurden
ein rundbogiges Portal geschlossen ...



... und ein romanisches Rundbogenfenster renoviert.



Diese wuchtigen Mauern ...



... mit ihren Rundbögen, ...



.... deren Kapitelle ...



... zum Teil phantasievoll ...



... geschmückt sind, ...



... führen zum Grabmal ...



... von Albrecht dem Bären, ...



... der 1170 hier in der Nicolaikapelle im Westwerk bestattet wurde.



Neben ihm seine zweite Gattin, Sophia, 
die Schwester des Königs Konrad III.



Dieser Stein mit seinen Schlingen und pflanzlichen Symbolen
stammt eindeutig auch noch aus jener Zeit.




1938 ist es allerdings umgebaut worden.




Von hier aus ...



... führt eine Wendeltreppe in die oberen Stockwerke, ...



... in denen heute ein Museum untergebracht ist.



Zahlreiche ausgestopfte Tiere ...



... und Vögel gibt es hier zu sehen.



Insgesamt vier Etagen zeigen allerlei Wissenwertes ...



... u.a. auch dieses Modell, ...



... wie die Klosterkirche ursprünglich ausgesehen hat.



Von hier oben hat man auch 
einen herrlichen Ausblick auf die Umgebung ...



... wie z.B. den Großen Gegenstein ...


 

... mit seinem Gipfelkreuz.



Im 14. und 15. Jhdt. verlor das Kloster 
durch zahlreiche Landesteilungen und Erbfehden an Bedeutung.

1485 wurde es reformiert
und durch Fürst Georg II. den Starken von Anhalt
mit neuen Gütern versehen.



1525 wurde die Klosterkirche während des Bauernkrieges
teilweise zerstört und von den Mönchen verlassen.

Die Klostergüter werden vom Landesherrn von Anhalt,
Fürst Wolfgang, eingezogen.



Hier die im Nordflügel neu errichtete Kirche aus dem 18. Jhdt.



Das heutige Restaurant dürfte im ehemaligen Refektorium 
seinen Unterschlupf gefunden haben.



Jedenfalls sprechen diese wuchtigen Säulen dafür.



Von der dazugehörigen Aussichtsterrasse
kann man nicht nur das imposante Westwerk sehen, ...



... sondern z.T. auch den Schlosspark, ...



... der sehr großzügig auf diesem Hügel angelegt worden ist.