Mittwoch, 30. November 2022


Spanien, Barcelona (Barcelona, Catalunya):
Kapelle Sant Llúcia, 1257 - 1268 erbaut 



Mitten im Barrio Gótic von Barcelona 
(s. rotes Kästchen linke Seite) ...



... und gleich neben der gotischen Kathedrale ...



... wurde diese spätromanische Kapelle errichtet ...



... als Kapelle des Bischofspalastes.



Ihr mehrstufiges Rundbogenportal ist beeindruckend ...



... und hat neben vier schmalen Säulen skulptierte Kapitelle, ...



... die neben Figurenschmuck wie hier ...



... auch Laubblätter, einen Kopf sowie ...



... diese beiden Tiere zeigen.



Über dem Portal sind ein vergrößertes Rundbogenfenster
und ein kleiner Glockengiebel zu sehen.



Die schmale Straße ist nach der Kapelle benannt.



Auch die Nordseite der Kapelle steht frei,
die restlichen Seiten sind verbaut.



Hier wurde ein altes Rundbogenportal vermauert, ...



... in dessen Bogenfeld das Lamm Gottes zu erkennen ist.



Im 15. Jhdt. wurde der Kreuzgang der Kathedrale
errichtet, in den die Kapelle integriert wurde.



Hier ein hübscher gotischer Übergang
zum Bischofspalast.



 Die Kapelle selbst ist bis auf ihren Altarraum schlicht.



 Hinter einem Gitter verbirgt sich ein Ziborium ...



 ... mit einem Altar mit altem Altarblatt
- ebenfalls mit dem Lamm Gottes - ...



 ... sowie einer Statue der Hl. Lucia vor Fresken.


 

 Außerdem sind hier zwei Grabmäler zu finden ...




 ... wie das des Kanonikers Franziskus
de Santa Coloma aus dem 14. Jhdt. ...




 ... und jenes des Bischofs Arnau de Gurb aus dem 13. Jhdt.,
der diese Kapelle errichten ließ.










Spanien, Barcelona (Barcelona, Catalunya):
Kapelle d'en Sant Marcùs, um 1150 erbaut



Mitten im dichten Gassengewirr des Barrio Gotíc ...




... in der Altstadt Barcelonas und unweit vom Hafen ...




... kann man dieses kleine Kirchlein finden,
das zu den ältesten Bauwerken Barcelonas zählt.
 


Es wurde von einem gewissen Bernat Marcús errichtet, 
der schon damals ein einflussreicher Bankier 
und überdies griechischer Abstammung war.



Dieser hatte hier ein Hospital und einen Friedhof ...



... anlegen und das Kirchlein ursprünglich ...



... der "Mare de Déu de la Guia" weihen lassen,
d.h. der "Gottesmutter als Wegweiserin",
der links vom Portal diese Statue gewidmet ist.



Über der Westfassade prangt ein kleiner Glockengiebel, ...



... das Portal darunter ist überarbeitet,
hat aber eindeutig romanische Züge.



Es befindet sich unter einem Vordach 
und ist durch ein hohes Eisengitter geschützt.



Sonst steht nur noch die Nordseite der Kirche frei,
die restlichen beiden Seiten sind komplett verbaut.



Obwohl sich hier zwei gotisch zugespitzte Bögen befinden, 
überwiegen die romanischen Stilelemente ...



... wie Rundbogenfenster (wenn auch vermauert) ...



... und Rundbogenfriese unter dem Dach.



Letztere ruhen auf Konsolsteinen, ...



... die z.T. mit menschlichen Köpfen verziert sind.



Hier ein weiteres Beispiel für diese Dekoration.



Darunter findet sich in der gotischen Nische
diese Statue der Muttergottes.



 Innen ist die kleine Kirche leider nur noch
im klassizistischen Stil gestaltet, ...



... doch unter ihr ist noch eine Krypta erhalten.







Dienstag, 29. November 2022


Spanien, Barcelona (Barcelona, Catalunya):
Ehemaliges Kloster Sant Pau del Camp, 
Ende 11. - 12. Jhdt.



Dieses romanische Juwel befindet sich ...



... im Westen der Altstadt Barcelonas und ist 
die älteste noch erhaltene Kirche der Metropole.



Es wurde bereits zwischen 897 und 911
von Wilfried II. als Benediktinerkloster gegründet
und wurde 1835 aufgehoben - heute ist es ein Museum.



Hier ein großes Fenster im ehemaligen Klostertrakt,
das mit dünnen Säulen und Kapitellen ausgestattet ist.



Die Kirche, die aus einem einzigen Schiff besteht, ...



... steht auf dem Grundriss eines griechischen Kreuzes.



Hier der nördliche "Seitenarm" der Kirche
mit einem weiteren Portal.



Das Kirchenschiff westlich davon hat nur oben
in seinen Mauern ein Rundfries als Schmuck.



Das nördliche Querhaus weist weiter unten
ebenfalls ein Rundbogenfries auf.



Hier nun die Ostseite von Sant Pau del Camp,
was sich mit "St. Paul vom Felde" übersetzen lässt,
da es bei seiner Gründung weit außerhalb der Stadt
inmitten fruchtbarer Wiesen lag.



Hier sind noch drei halbrunde Apsiden erhalten, ...



... von denen die mittlere um einiges größer ist ...



... als die beiden Seitenapsiden, die beide mit
ausgeprägten Rundbogenfriesen geschmückt sind.



Ein Bogen davon liegt auf diesem mit einem
Pflanzenmuster dekorierten Konsolstein auf.



Darunter befindet sich dieses kleine
romanische Rundbogenfenster.



Die Mittelapsis wurde wohl renoviert
und wirkt vom Mauerwerk her etwas jünger.



Auch ihre drei romanischen Fenster wurden umgestaltet,
haben ihren runden Charakter aber bewahrt.



Dieser Konsolstein ist ebenfalls mit einem Muster dekoriert.



Hier nun die südliche Seitenapsis ...



... mit ihrem geschichteten Mauerwerk.



Daneben ist dieses Gebäude zu sehen,
hinter dem sich wohl der Kreuzgang verbirgt.



Während die beiden Apsiden ungegliedert sind, ...



... weist die große Mittelapsis Lisenen auf,
die sie in drei Abschnitte teilt, ...



... die jeweils mit einem Rundbogenfenster ausgestattet sind.



Alle drei Apsiden haben Rundbogenfriese, 
deren Konsolsteine großteils gestaltet sind.



Regen und Wetter haben indes an der nördlichen Seitenapsis
unter dem Fries bereits helle und dunkle Streifen gezeichnet.



Hier das große Portal des nördlichen Querhauses,
das bereits deutlich gotische Züge trägt.



Auch die Nordmauer des Kirchenschiffs
wirkt entweder vom Regen ausgewaschen
oder in ihrem Mittelteil "geflickt".



Die Westfassade hat ebenfalls Rundbogenfriese
und zwei kleine Rundbogenfenster.


 
Das große runde Fenster unter dem Glockengiebel
ist aber ein Einbau aus späteren Zeiten.



Sehenswert ist besonders das Portal, das
vom Vorgängerbau aus der Westgotenzeit stammt.



In seinem Bogenfeld ist Christus dargestellt
flankiert von den beiden Heiligen Peter und Paul. 



Auf dem Türsturz unter dem Tympanon ist
ein zartes Kreuz eingraviert.



Geradezu "herzig" nehmen sich die beiden "Ungeheuer" aus,
die das Portal links und rechts bewachen.



Hier das erste, das einen Tierkopf
auf einem Vogelkörper zeigt ...



... sowie hier ein Kalb oder Lamm mit
einem Spruchband zwischen seinen Klauen.



Beide Figuren sitzen auf mit Sternen und Blumen
verzierten Konsolsteinen.



Darüber sind weitere Reliefs zu erkennen
wie dieser Adler mit einem Buch und ...



... dieser Engel - wohl mit den 10 Geboten in der Hand.



Über dem Westportal ist Gott in Form einer Hand zu sehen, ...



... die Zeige- und Mittelfinger von sich streckt.



Auch die Konsolsteine der Rundbogenfriese
der Westfassade sind geschmückt.



Hier blicken überall Gesichter auf die Gläubigen herab.



Die Sockel beider Säulen des Portales sind unterschiedlich gestaltet.



Die ehemaligen Klostergebäude schließen im Südwesten an,
hier befindet sich auch der Eingang zum Museum.



Hier ein bereits gotisches Fenster.



Im ehemaligen Kloster zieht einen sofort ...



... der ungewöhnliche Kreuzgang in seinen Bann.



V.a. seine Bögen, die auf filigranen Zwillingssäulen ruhen, ...



... beeindrucken durch ihre maurisch beeinflusste Vielpassform.



Der ehemalige Kapitelsaal ist hingegen bereits gotisch,
wurde im 14. Jhdt. errichtet und berherbergt 
einen Stein aus dem Grab des Gründers,
der erst 1596 gefunden worden war.



Graf Wilfredo II. ist 911 gestorben
und gilt auch als Gründervater Kataloniens.



An den Außenwänden des Kreuzgangs 
wurden während der Gotik ...



... diese Nischen mit Hochgräbern angelegt.



Hier ein weiteres Grab, das hoch oben an der Wand
angebracht ist.



 Der Kreuzgang stammt aus dem 13. Jhdt. ...



... und ist in seiner Gestaltung einzigartig in Europa.



Er schließt im Südwesten an die Kirche an und ...



... wurde später in schlichtem Stil aufgestockt.



Seine Wände sind heute mit massiven Streben gestützt,
damit er das Gewicht des Obergeschosses tragen kann.



Beachtenswert sind die Kapitelle der Säulenpaare, ...



... die mit allerhand Skulpturen gestaltet sind.



Hier sind Harpyien - Vögel mit Frauengesichtern - zu sehen, ...



... hier sind mehrere Löwen dargestellt ...



... und hier zwei Adler, die sich überkreuzen.



Hier nochmals der Zugang zum Kapitelsaal ...



... mit seinem romanisch-runden Portal und
seinen beiden gotisch spitzen Fenstern mit Maßwerk.



Auch hier sind die Kapitelle reliefiert, allerdings mit
einfacheren Darstellungen als jene des Kreuzgangs.



Die Vorderseite des Kapitelsaales ist aus Quadersteinen,
rundherum wurde mit Bruchstein ausgebessert.



Und weiter geht es mit den Kapitellen des Kreuzgangs
mit diesen beiden Adlern, ...



... mit diesen Darstellungen, die links eine Schlange zeigen, ...



... und hier Menschen mit Tieren.



Dieses Kapitell wirkt unvollständig und
hat wohl Ritter mit Bestien zum Thema.



Dieses Kapitell hat nur Blättermotive ...



... und dieses helle hier ist bereits der Ersatz
für ein beschädigtes oder verloren gegangenes Kapitell.



Auch diese beiden Kapitelle haben im Laufe der Zeit gelitten,
zeigen aber trotzdem gut die Vielfalt der Darstellungen.



Hier auch noch ein Blick auf den Glockengiebel,
der wohl später zum Vierungsturm ergänzt wurde.



Durch diesen Seitenraum des Kreuzgangs, ...



... dessen Fenster ebenfalls schöne Kapitelle aufweisen ...



... sowie eine weitere gotische Nische ...



... mit Maßwerk und drei Wappen, ...



... geht es schließlich in die Kirche, ...



... wo auch innen die drei Apsiden erhalten sind und ...



... sich eine schlichte Kuppel über der Vierung auftut, ...



... die von vier Rundfenstern erhellt wird.



Obwohl Sant Pau innen dunkel ist, macht es 
durch seine Einfachheit einen angenehmen Eindruck.



Hier die drei kleinen Fenster der Mittelapsis, ...



... die so schmal sind, dass sie kaum Licht hereinlassen.



In der Mittelapsis sind neben einem modernen Altar ...



... dieses alte Kruzifix und eine Replik einer alten Statue des Hl. Paulus aufgestellt.



Davor ist im Boden dieses Mosaik ...



... mit Hinweis auf den Apostel Paulus eingelassen.



Von der großen Mittelapsis geht es weiter ...



... zur schlichten nördlichen Seitenapsis, ...



... in der neben zwei Kirchenbänken ...



... eine Replik einer Muttergottes aus dem 
12./13. Jhdt. ausgestellt ist.



In der rechten - südlichen - Seitenapsis befinden sich ...



... neben zwei weiteren Kirchenbänken
eine Statue und ein Kruzifix.



Hier das hintere Kirchenschiff, in dem an beiden ...



... Seitenwänden ebenfalls ein Rundbogenfries zu sehen ist.



Zum Abschluss des Besuches dieser schönen Kirche ...



... zünde ich zum Dank noch ein Kerzlein an.



Dann geht es noch einmal durch diesen ...



... ungewöhnlichen und einzigartigen Kreuzgang
mitten in der lebhaften Altstadt des Viertels El Raval.



Zum Schluss noch ein Blick in den ehemaligen
Palast des Abtes aus dem 18. Jhdt. sowie ...



... auf den etwas windschiefen Grundriss der gesamten 
Anlage dieses ehemaligen Benediktinerklosters.



Gut verständlich, dass Sant Pau bereits 1879
zum nationalen Kulturdenkmal erklärt wurde.





Auf jeden Fall

sehenswert!