Samstag, 15. März 2025

 
 
Deutschland, Mönchengladbach (Nordrhein-Westfalen):
Münsterkirche St. Vitus, 10. - 13. Jhdt.
 
 

 
 Auf dem Hügel des damals kleinen Ortes Gladbach
entstand bereits um 800 eine erste Kirche, 
die ein gewisser Balderich erbaut haben soll.
 
 


Diese wurde beim Ungarneinfall 974 zerstört,
unter dem zweiten Abt Folrad Ende des 10. Jhdts.
wieder aufgebaut und hatte noch bis ins 12. Jhdt. Bestand.
 

 
Zwischen 1024 und 1067 wurde sie um eine Krypta
und einen Chor erweitert.
 

 
 Im 12. Jahrhundert entstanden das Untergeschoss des 
Westturms mit dem mächtigen Portal, die Eingangshalle 
und die Empore sowie die Kapelle des Abts.
 

 
 Aus der ersten Hälfte des 13. Jhdts. stammen das Langhaus 
 aus spätstaufischer Zeit sowie die Erweiterung des Chors.


 
Hier nun das mächtige romanische Westwerk ...  


 
 ... mit seinem massiven achteckigen Turm.


 
 Da St. Vitus im Zweiten Weltkrieg zu 80%
zerstört war, sind nur wenige Teile original erhalten.
 

 
 In der Basis des Westwerks befindet sich
ein mehrstufiges Rundbogenportal.
 

 
 Auch auf der Seite sind noch romanische
Lisenen und Rundbogenfriese zu erkennen.
 

 
 Das südliche Seitenschiff weist ein weiteres Portal auf ...
 

 
 ... und ist ebenfalls mit Rundbogenfriesen dekoriert.
 

 
 Das Oktogon hingegen wurde nur schlicht wieder aufgebaut ...


 
 ... und hat weder Friese noch verzierte Fenster.


 
Auf der Südseite ragt die später angebaute Apostelkapelle 
weit aus dem Seitenschiff heraus.
 

 
 Im Osten schließt der gotische Chor an mit ...
 
 

 
... dem später angebauten Stephanusschor,
der auf dieser Seite oben nur 
zwei moderne Fenster aufweist, ...


 
... aber dafür auf seiner Ostseite unten
zwei große Maßwerkfenster hat. 


 
 Der gotische Chor wurde unter Baumeister ...
 

 
... Gerhard von Kölln errichtet, darunter sind ...
 

 
 ... die kleinen, romanischen Rundbogenfenster
der älteren Krypta gut zu erkennen.


 
 Auf der Nordseite schließt der Martinuschor an.
 

 
Der Westriegel hat vier Vierpassfenster ...
 
 
 
 
... und im Obergeschoß Lisenen und Rundbogenfriese.


 
Seit 1835 beherbergt der barocke Prälaturbau
 des ehemaligen Benediktinerklosters daneben
das Rathaus der Stadt Mönchengladbach, dessen "Mönchen"
im Namen auf die ehemaligen Mönche von St. Vitus zurückgeht.
 
 
 
 Man betritt die Münsterkirche durch die massive Turmbasis ...
 

 
 ... und blickt dann ins geräumige und helle Mittelschiff.
 
 
  
 
Dessen bereits zugespitzte Arkaden ruhen 
auf in Grau gehaltenen, massiven Pfeilern.
 
 
 
 Der frühgotische Kreuzaltar bildet an seinem Platz 
vor der Chorhalle das Zentrum des Altarraums.
 
 
 
 
Er ist aus Weiberner Tuff gearbeitet ...
 
 
 
 
... und mit Spitzbogenblenden verziert.
 
 
 
Anlässlich der Jahrtausendfeier der Abteigründung 
erhielt das Münster 1975 als Geschenk der Stadt 
ein bronzenes Triumphkreuz von Elmar Hillebrand.
 
 

 
 Dahinter "türmen" sich die hohen Maßwerkfenster auf, ...
 
 
 
 
... von denen das so genannte "Bibelfenster" ...
 
 
 
 
... aus dem Jahr 1260 noch erhalten ist - hier Details
davon mit Bibelszenen aus dem Neuen Testament.
 
 
 
Davor ein weiterer Altar auf einem dreistufigen Podest.
 

 
Der ebenfalls von Hillebrand 1991 geschaffene Ambo
 stellt in den oberen Ecken die Evangelisten ...
 
 

 
... Markus, Matthäus, Lukas und Johannes dar, 
die an aufgeschlagenen Büchern zu erkennen sind. 
 


Die Regel des Hl. Benedikt ziert den Ambo vorne,
die Propheten Abraham, Jesaja, Moses und Jeremia 
verkörpern in weiteren Reliefs das Alte Testament.
 
 
 
Unter dem Chor und den beiden östlichen Abschlüssen
der beiden Seitenschiffe befindet sich eine geräumige Krypta,
die auf das 11. Jhdt. zurückgeht und der älteste Bauteil ist. 


 
Ihren Abschluss im Osten bildet der Marienaltar.


 
Die Krypta ist der Muttergottes geweiht und 
besteht aus einem Hallenraum mit drei Schiffen 
und fünf quadratisch angelegten Jochen.

 

 
 Erwähnenswert ist weiters der Wandaufbau des Mittelschiffs, ...

 
 
 
 ... bei dem sich über den Arkaden Blendbögen befinden, ...

 
 
... die um schmale Durchbrüche angeordnet sind
und wohl früher offene Emporen waren.
 
 
 
 
In der Mitte des Südschiffs entstand später die
zweijochige Apostelkapelle, die als Taufkapelle dient.
 
 
 
 
In dieser steht der nach maasländischem Typus aus
Blaustein geschaffene Taufstein aus dem 12. Jhdt., ...
 
 

 
.... den löwenähnliche Fabelwesen 
und plastische Männerköpfe zieren.
 

 
Der Stephanuschor mit Ausstattung aus der Zeit vor 1275
schließt das südliche Seitenschiff im Osten ab.
 
 


Nördlich des Mittelchors befindet sich der 1275–1300 geschaffene 
Martinus-Chor mit einer Anna Selbdritt aus dem 15. Jhdt.
 
 
 
 An der Seite kann man dieses Fenster mit
Szenen aus dem Leben des Hl. Martin bewundern.




Hinten im Martinuschor befindet sich der Abendmahlsschrein ...



... mit dem Tischtuch des Letzten Abendmahls
von Jesus und seinen Aposteln.
 
 
 
 Das Tuch war lange Zeit Ziel einer Wahlfahrt,
die zuletzt alle sieben Jahre durchgeführt wurde. 
 

 
  Der Schrein ist aus Silber und vergoldetem Messing gefertigt ...
 
 
 
... und zeigt u.a. die Muttergottes mit dem Jesuskind. 
 
 
 
 An den Wänden des nördlichen Seitenschiffs ...
 

 
... sind Grabplatten von Abtgräbern angebracht.
 
 

 
Hier der Blick Richtung Westriegel, in dem sich ...
 

 
 ... über der Turmbasis eine mächtige Empore befindet.
 
 

 
Die Orgel wurde 1961 von der Orgelbaufirma 
Rieger in Vorarlberg (Österreich) erbaut. 

 
 

Das Instrument hat 44 Register auf 3 Manualen und Pedal.

 
 
 Zum Abschluss noch der Grundriss der Kirche
mit dem massiven, quadratischen Unterbau des Turms
sowie dem Anbau der Apostelkapelle auf der Seite rechts.
 
 
 
 




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