Sonntag, 8. Juli 2018


Deutschland, Sponheim (Rheinland-Pfalz):
Ehemalige Klosterkirche St. Maria und St. Martin, 
12. bis 13. Jhdt.


 

Über dem Ort Sponheim im Westen von Bad Kreuznach
erhebt sich weithin sichtbar dieser Rumpf einer Basilika.



Man kann sie entweder über diese Treppe erklimmen, ...




... oder von den anderen Seite mit dem Pkw erreichen.



Bereits 1044 wurde durch Graf Eberhard von Nellenburg
an dieser Stelle eine Kirche gestiftet.



Im Jahr 1101 gründete Graf Stephan hier ein Mönchskloster,
das von seinem Sohn Meginhard
von Sponheim fertig gestellt wurde.

Im Jahr 1123 wurde es geweiht
und 1124 mit zwölf Benediktinern
der Abteien St. Alban und St. Jakob bei Mainz besetzt.



1156 wurden die Klostergebäude
bei einem Großbrand vernichtet.

Erst 1291 wurden die neuerlichen Baumaßnahmen
mit der Weihnung von vier Altären abgeschlossen.



Da das geplante Langhaus nie ausgeführt wurde,
hat diese heutige katholische Pfarrkirche
ein gleichseitiges griechisches Kreuz als Grundriss.



Das Langhaus wurde nur in derselben Länge
wie die beiden Querhäuser bzw. der Chor aufgeführt
und dann einfach mit einer fast kahlen Mauer
mit nur fünf schmalen Fensteröffnungen abgeschlossen.



Die Abschlussmauer musste zusätzlich 
mit Stützstreben versehen werden.
 


Somit besteht das Langhaus dieser Kirche
nur aus einem Joch und einem kurzen
südlichen Seitenschiff, das nördliche fehlt.



Über der Vierung befindet sich eine achteckige Kuppel
mit überwölbten Biforien an jeder Seite.



Eindeutig romanische Züge weisen
die beiden Querhäuser auf mit ihren Rundbogenfriesen ...



 ... die beide mit halbrunden Apsiden versehen sind,
die aber bereits gotische Maßwerkfenster aufweisen.



Der Chor hat ebenfalls Rundbogenfriese
unter dem Dach ...



... sowie dieses Relief eines Löwen
neben seinem östlichen Fenster.



Hier die beiden Apsiden der Querhäuser,
wobei die nördliche (s. rechtes Bild) durch einen Sakristeianbau verdeckt ist.



Die Mittelapsis ist nur geringfügig höher
als die beiden Seitenapsiden.



An der Nordseite schließt dieses Gebäude an,
wohl ein Relikt eines ehemaligen Klostergebäudes.



Die Kirche betritt man
vom südlichen Querhaus her ...



... und hat dadurch sofort die Sicht
ins nördliche Querschiff.



Die südliche Apsis ist schlicht
in Weiß und Grau ausgemalt,
auf dem Seitenaltar steht eine Statue
des Hl. Martin von Tours.



Die Vierungskuppel ist mit einem Sterngewölbe gedeckt,
dessen Rippen in Rot und Gelb akzentuiert sind.



Interessanter Weise haben nur vier der außen
insgesamt acht Biforien hier Lichtöffnungen
auch nach innen.



Auch Chor und Mittelapsis sind wohltuend einfach,
aber sehr hell gestaltet.



Der Mosaikboden im Chor und in den Seitenapsiden
stammt noch aus dem 13. Jhdt.



Hier nun das kurze Langhaus,
das mit einem Kreuzgewölbe versehen ist.



Die Fenster des nördlichen Querschiffs
sind vermauert, weil außen ein Gebäude anschließt.



Darunter steht die einzige Orgel der Kirche,
eine schlichte Holzorgel, frei im Raum.



Hier die nördliche Seitenapsis,
die wie die südliche gestaltet ist,
und eine Madonna Immaculata-Figur zeigt.



An der Rückwand des nördlichen Querhauses
wurde dieser Rundbogen vermauert.



Erwähnenswert ist noch dieser barocke Altar
in der Seitenkapelle,
die im kurzen südlichen Seitenschiff untergebracht ist.



Von der reichen Ausstattung des Klosters
 sind nur noch einige Grabplatten
und der aus dem Jahr 1487 stammende Sakramentsschrein
in der Chorwand vorhanden.



Mit der Einführung der Reformation im Nahegebiet
wurde das Kloster 1556 aufgehoben.

Ende des 17. Jhdts. gab es noch einmal 
den Versuch einer Wiedergründung,
der jedoch nur bis zur endgültigen Auflösung 
durch die Franzosen im Jahr 1802 währte.





Sehenswert!









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