Mittwoch, 9. Mai 2018


Deutschland, Koblenz (Rheinland-Pfalz):
Kirche St. Martinus im Stadtteil Lay, 
1. Hälfte 13. Jhdt.

 

Südwestlich von Koblenz und unweit von der Mosel
steht diese alte Kirche, die früher eingeostet war
und seit dem frühen 20. Jhdt. Richtung Süden erweitert ist.



Ihr schlichtes Turmkreuz mit Hahn an der Spitze
scheint bei Vögeln aller Art recht beliebt zu sein.



Der dreigeschossige alte Ostturm mit Rhombendach
ist am alten Chor angbaut
und beherrscht die Silhouette von Lay.



Er besitzt zweibogige Fenster (Biforien),
hinter denen sich zwei Glocken von 1377 und 1440 befinden,
und ist gegliedert durch Kleeblatt- und Rundbogenfriese.



St. Martinus ist eine spätromanische 
einschiffige Saalkirche ...



... mit einem quer zum ehemaligen Langhaus errichteten 
dreischiffigen Anbau aus den 1920er Jahren. 



Das ehemalige alte Kirchenschiff,
das sich heute an der Nordseite befindet,
wird gerade renoviert.



In der asymmetrischen Westfassade des alten Kirchenbaus
war ursprünglich der Haupteingang eingebaut,
der sich heute an der Seitenschiffswand des Anbaus befindet.



Darüber sind ein Sechspassfenster,
drei Schlitzfenster in Rundbogenblenden mit Ecksäulchen und Wulst
sowie in der Spitze eine Rundblende mit Sechspass erhalten.



Der Anbau hat Pultdächer,
der neue Chor ein flaches Pyramidendach
mit Rundfenstern in den Obergaden.



Mit wachsender Bevölkerungszahl Anfang des 20. Jhdts.
war der alte Kirchenbau für die Gläubigen nicht mehr ausreichend.

So fügte der Architekt Peter Marx 1928 – 1929
an das bestehende Kirchenschiff einen Erweiterungsbau an.

Im neuen Mittelschiff führen auf beiden Seiten
vier Arkaden zu den niedrigeren Seitenschiffen,
die ein Tonnengewölbe besitzen.



Der ehemalige Chor des neuen Mittelschiffs,
in dem heute die Orgel steht,
ist durch einen Triumphbogen abgesetzt
und wird von oben durch ein Rundfenster belichtet.


  
 Die Krypta unter dem Ostchorturm,
die erst im Zuge des Erweiterungsbaus
in den 1920er Jahren wieder entdeckt wurde und
deren Zugang sich zwischen den beiden Treppen befindet, ...



...  ist der älteste Teil der Kirche und lässt vermuten, ...



... dass sich an dieser Stelle zuvor 
eine noch ältere Kirche befunden haben muss.



Die Krypta ist tonnengewölbt
und aus dem später eingebauten quadratischen Fenster
strömt jede Menge Licht herein.



Darunter ein altes Grabkreuz aus dem Jahr 1584.



Hier der ehemalige Chorraum im Ostturm.



Die alte Seitenapsis daneben
besitzt ein Kreuzrippengewölbe.



Weiters befindet sich in der Kirche
ein neugotischer Beichtstuhl vom Ende des 19. Jhdts.
mit Blendmaßwerk vom Koblenzer Bildhauer Ernst.



Das Kirchenareal erfreut sich bei Vögeln
anscheinend großer Beliebtheit:

Auch am Friedhof neben der Kirche
war die Amsel auf diesem Grabstein ...



... so mit ihrem Gesang beschäftigt,
dass sie mich und meine Kamera
nur wenige Meter entfernt gar nicht bemerkte.








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