Dienstag, 1. Mai 2018


Deutschland, Koblenz (Rheinland-Pfalz): 
Liebfrauenkirche, ca. 1170 bis 1205 erbaut



Auf der höchsten Erhebung der Altstadt von Koblenz
und unweit der beiden anderen romanischen Kirchen
St. Florin (hier links im Bild) und St. Kastor
(links klein im Hintergrund neben der Liebfrauenkirche) ...



... steht die Liebfrauenkirche mit ihren beiden
charakteristischen Westtürmen.

Sie trägt das Patrozinium der Hl. Maria
und ist ein Hauptwerk der
mittelalterlichen Sakralbaukunst am Mittelrhein.



Die Anfänge dieser Kirche gehen bis
auf eine spätantike Halle aus der Zeit
des Kaisers Valentinian I. (364 - 375) zurück.

Vom Spätmittelalter bis zur Französischen Revolution
war sie die Hauptpfarrkirche von Koblenz.


 

Ihr Erscheinungsbild ist durch die unterschiedlichen Formen
und genutzten Materialien sehr heterogen,
hier der Grundriss.



Anfang des 15. Jhdts. wurde die Hauptapsis niedergelegt
und von 1404 bis 1430 der heutige spätgotische Langchor
an den romanischen Chor angebaut.



Dieser besitzt reich dekorierte Strebepfeiler
und hohe, die Wand auflösende Maßwerkfenster.



Die um 1205 vollendete spätromanische Kirche
ist eine dreischiffige Emporenbasilika ohne Querhaus.

Bei der Außenrenovierung von 1971 bis 1974 
erhielten Chor und Schiff wieder eine Farbfassung 
nach mittelalterlichem Vorbild. 



Bei den Türmen konnte man sich nicht 
dazu durchringen.



Diese bestehen aus unverputztem Tuffquaderwerk ...



... und schließen mit spätbarocken Doppellaternen 
und Zwiebelhauben ab.



Sie überragen die Stadt und prägen maßgeblich deren Silhouette
gemeinsam mit den Westfassaden der ehemaligen 
Koblenzer Stiftskirchen St. Kastor und St. Florin. 

Doch erst Anfang des 13. Jhdts. erhielt der 
bis dahin turmlose Bau diese Doppelturmfassade. 



Das 1765 eingebaute Hauptportal besitzt 
eine geschnitzte Rokokotür von 1767.

Darüber in einer Nische befindet sich
eine Figur der Muttergottes.



Im Nordturm hängen vier Glocken übereinander, 
unten die größte, oben die kleinste. 

Spätestens seit dem 18. Jhdt. und bis ins Jahr 1893 
versahen auf einem der Türme zwei Turmwächter ihren Dienst. 



Beim Kernbau der Liebfrauenkirche handelt es sich 
um ein basilikal gestuftes, romanisches Langhaus,
ein Putzbau mit Sandsteingliederung.



Die Wandflächen sind mit Blendbögen und Lisenen
sowie mit heute vermauerten Bogenöffnungen
in den oberen Stockwerken des romanischen Teils aufgelockert.



Während das Westportal jüngeren Datums ist,
ist das Südportal noch im romanischen Stil erhalten.



In diesem Kapitell ist inmitten von floralen Mustern
ein Männchen zu finden, das die Ranken hält.



Das dreischiffige Langhaus ist durch Pfeiler gegliedert
und mit Emporen ausgestattet. 



Die Pfeiler sind durch
abgetreppte Rundbögen miteinander verbunden. 



Darüber befindet sich 
ein spätgotisches Sternrippengewölbe, ...
 


... die Emporen besitzen Kreuzgratgewölbe.



Der Altarraum wurde 
von 1976 bis 1980 neu gestaltet, ...



... die 1984 erbaute Orgel auf der Westempore
wurde 2007 umfassend restauriert und umgebaut.



Sie hat 38 Register auf drei Manualen und Pedal.



Der neue Hauptaltar ist aus Kalkstein aus Savonnières.  



Die Emporen im Chor sind heute zugemauert.

Das hängende Holzkreuz in Y-Form (Im Bild oben rechts)
ist aus der Mitte des 14. Jhdts.



Hier das gotische Taufbecken mit "Schalldeckel".



Im nördlichen Seitenschiff ...



 ... befindet sich ein moderner Altar
mit Szenen der Kreuzigung.



Der Nikolaus-Altar im südlichen Seitenschiff 
ist der einzige noch erhaltene alte Altar.



 Dieses Seitenschiff schließt mit einem weiteren Altar ab, ...



... auf dem eine Statue des Hl. Josef
aus dem 18. Jhdt. steht.



Interessanter Weise ist hier dieses alte Ziffernblatt angebracht,
wohl noch von der alten Turmuhr.



Die Basis des Nordturms im Westen ...



... hat ein romanisches Tonnengewölbe
und wird als Kammer für den Kerzenständer genutzt.



Hier nochmals die Liebfrauenkirche (links)
mit der Florinskirche (rechts) vom Deutschen Eck aus gesehen
mit der Moselmündung im Vordergrund.







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