Samstag, 25. März 2017


Deutschland, Hadmersleben (Sachsen-Anhalt):
Ehemalige Klosterkirche St. Peter und Paul 12. Jhdt.,
Krypta teilweise 10. Jhdt.
 


961 gründete der Halberstädter Bischof Bernhard 
dieses Benediktinerinnenkloster,
das Kaiser Otto III. mit großzügigen Schenkungen bedachte.



Die ehemalige Klosterkirche stammt im Wesentlichen
aus der 2. Hälfte des 12. Jhdts.



Der langgestreckte Rechteckbau besitzt gen Osten
einen geraden Chorabschluss,
 je eine Seitenkapelle im Norden und Süden ...



... sowie einen Westquerturm mit zwei hohen Turmspitzen.



Hier wurde offensichtlich eine rundbogige Türe vermauert
(s. linke Seite unten) ...



... während dieses kleine Rundbogenfenster noch existiert.



Dieser wuchtige Westriegel ...



... liegt genau gegenüber den beiden ehemaligen Kreuzgangsflügeln
(s. die beiden Turmspitzen als Schatten), ...



... die heute noch bestehen und im Barock aufgestockt worden sind;
in ihnen befindet sich heute ein Privatgymnasium.



In der Mitte des 13. Jhdts. 
stattete man die Nonnenempore mit schmalen Lanzettfenstern aus,
um 1320 wurden auch die anderen Fenster der Kirche gotisch erneuert.



Anfang des 12. Jhdts. setzte der Halberstädter Bischof Reinhard
dem allmählich um sich greifenden Verfall des geistlichen Lebens 
Reformen entgegen, die er von Augustinerchorherren als Pröpste überwachen ließ.



Nach der Reformation blieb das Kloster katholisch;
1809 wurde es aufgehoben und in ein Rittergut umgewandelt.



Nach dem Zweiten Weltkrieg befand sich hier 
auf dem heute noch weitläufigen und landwirtschaftlich genutzten Areal
bis 1989 auch eine Forschungsstätte für Pflanzenzüchtung. 

Hier steht heute noch ein massiver Taubenturm von 1717
mit Kuppeldach und 350 aus Stein vorgefertigten Nestern.



Doch zurück zur Kirche:
Ihr Inneres dominieren das gotische Langhaus ...



 ... und die im Westen weit ins Schiff ragende Nonnenempore
mit der Unterkirche, die der älteste Bauteil ist.

1059 erfolgt die Weihe der neuen Klosterkirche.



Eine neue qualitätvolle Ausstattung im Stile des Barocks
bestimmte um 1700 das Kircheninnere, v.a. der Einbau der Kanzel
und des prächtigen Hochaltars von der Breite der Ostwand.



Diese Glasfenster stammen noch aus der Gotik, ...


 
... und zwar aus den Jahren um 1320.



Hier der Rest eines romanischen Portals
an der nördlichen Langhauswand.



Zu den baulichen Veränderungen in der Gotik 
gehören auch die Seitenkapellen, 
die dem Langhaus querschiffartig angebaut wurden.



In die Unterkirche unter der Nonnenempore, ...



... die heute durch dieses Schmiedeeisengitter versperrt werden kann, 
führen einige Stufen.



Der dreischiffige Raum entstand in der 1. Hälfte des 11. Jhdts. 
unter Verwendung des ursprünglichen Langhauses, ...



... sodass vermutlich Teile der südlichen Seitenschiffswand
sowie ein Kämpfer und ein Bogenanfang an dieser Wand
vom Gründungsbau des 10. Jhdts. stammen.



Das südliche Seitenschiff der heutigen Unterkirche
vermittelt noch immer ein Bild aus jener Zeit:


 
Auf jeweils niedriger Platte mit eckblattlosen Basen
erheben sich die Säulen in auffallend gedrungener Form ...



... und mit Würfel- bzw. Kelchkapitellen.



Auch die Kämpfer zeigen hier ...

 

... alte Verzierungen ...


 
... noch aus ottonischen Zeiten.



Sonst ruht das Gewölbe dieser Unterkirche
bereits auf mächtigen Pfeilern.



Der Altar ist auf einem Steinsockel errichtet.



Die Krypta wird heute noch für Andachten
und Gottesdienste genutzt.



In (und auf) den ehemaligen Klausurgebäuden ...



... herrscht heute nicht nur wegen des Gymnasiums ...



... noch reger (Flug-) Betrieb.



Hier wurde gerade ein Schulfest 
zum nahen Ende des Schuljahres vorbereitet.



Von hier ist auch ein Stück des Ostteils der Kirche zu sehen.



Die beiden gotischen Kreuzgangsflügel dienen heute dem Schulbetrieb.



Dennoch hat man hier noch alte Schulbänke aufgestellt ...



... sowie dieses Bild des ehemaligen Klosters aufgehängt.

Angeblich ist hier auch noch der Kapitelsaal aus um 1060 / 1080,
der auf zwei quadratischen Pfeilern ruht, erhalten,
doch leider ist dieser nicht zu besichtigen.








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