Montag, 9. Januar 2017


Deutschland, Landsberg (Sachsen-Anhalt):
Doppelkapelle St. Crucis, zwischen 1156 und 1184 errichtet 



Über einer Porphyrkuppe in der Stadt Landsberg
erhebt sich diese kunsthistorisch wertvolle Doppelkapelle
aus der Stauferzeit.



Sie ist nach einem kleinen, knapp 10-minütigen Fußmarsch erreichbar
und eigentlich der einzige Rest einer früheren Höhenburg,
die bereits ab dem 14. Jhdt. verfiel und als Steinbruch endete.


 

Ungefähr so soll die Burg einmal ausgesehen haben
- die Kapelle befindet sich in der Mitte des rechten Hofes.

 

Kurz vor dem 30-jährigen Krieg wurde die Burg 
als gänzlich desolat beschrieben,
auch die Kapelle befand sich in schlechtem Zustand.

Erst im 19. Jhdt. entdeckte man ihren kulturellen Wert wieder
und begann 1860 mit ihrer Restaurierung.



St. Crucis wird heute als eine der größten 
erhaltenen Doppelkapellen bezeichnet.



Fachleute setzen sie in ihrer Bedeutung
sogar den kaiserlichen Doppelkapellen
in den Burgen von Nürnberg und Eger (CZ) gleich.



Außergewöhnlich für ihren Standort in Deutschland ist auch, 
dass diese Kapelle drei nebeneinander befindliche Apsiden hat
und dass diese zweistöckig sind.

Sonst sind solche Ostabschlüsse eher im Süden 
wie in Südtirol, der Schweiz oder Frankreich zu finden.



Weiters fällt auf, dass die obere Etage der Apsiden
bis auf die Lisenen und die Dächer in Ziegelbauweise ausgeführt ist.



Auch der Bogen über dem romanischen Rundbogenportal
an der Nordseite ist in Ziegelsteinen ausgeführt.



Das darunter befindliche Tympanon 
zeigt Christus in der Mandorla mit zwei Engeln neben ihm.



Auch auf beiden Seiten des Portals sind noch
Figuren und pflanzliche Ornamente erkennbar.



Offensichtlich hat es früher an der Nordseite
noch einen Zugang zum Obergeschoss der Kapelle gegeben,
der heute vermauert ist.



Die Westseite weist sechs relativ große Rundbogenfenster ...



... sowie dasselbe strukturierte Rundbogenfries auf
wie alle anderen drei Seiten.



An der Südseite hat dieses auf den ersten Blick
eher unscheinbar wirkende Portal ....



... einen Türsturz mit komplizierten Schlingmustern.



Innen besticht St. Crucis durch die Schlichtheit seiner Formen.



V.a. die Muster der schwarzen und weißen Bodenfliesen
gestalten beide Ebenen wirkungsvoll.




In der Mitte öffnet sich die untere ...




... zur oberen Kapelle.



Im Obergeschoss steht ein Schnitzaltar ...



... aus der Zeit der Renaissance aus um 1525.



Hier der Blick hinunter und auf den Taufstein.



Die Kapitelle sind mit Mustern verziert ...



... wie hier mit einem Männerkopf ...



... oder hier mit Tauben und Pflanzenranken darüber.






Sehenswert!









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