Sonntag, 16. Oktober 2016


Deutschland, Neunburg vorm Wald (Bayern):
Filialkirche St. Jakob, vor 1100 erbaut



Im ältesten Stadtteil von Neunburg, 
der "Aign" heißt und auf karolingische Zeiten zurückgeht, ...



... steht auch das älteste Bauwerk der Stadt: 
die frühromanische Jakobskirche.



Sie ist eine Chorturm- und ehemalige Wehrkirche. 



Bemerkenswert sind diese alten Grabsteine, ...



... die in ihrer Schlichtheit eindeutig der Romanik entstammen.

Der rechte mit einem Kreuz auf einem angedeuteten Hügel
wurde meist für die Bestattung eines Tempelritters verwendet
(Der Templerorden bestand von 1118 - 1312).



An der Südseite von St. Jakob sind noch die Spuren
von zwei Rundbogenfenstern zu sehen ...



... sowie diese alte Steinrosette,
die die Westempore erleuchtet.



An der Westseite ist über dem Portal
noch ein vermauerter Durchgang zu finden,
der früher wohl in ein Nebengebäude geführt hat.



Auf der Nordseite sind nur noch die beiden 
nachträglich vergrößerten Fenster zu sehen ...



... sowie das Pendant zur Rosette auf der Südseite.



Der wuchtige Turm hat interessanter Weise keine Biforien, ...



... sondern auf jeder Seite nur zwei getrennte Schalllöcher.



An der Nordostecke ist die kleine Sakristei angebaut.



St. Jakob war früher auch die „Alte Pfarre“ mit einem Kaplan; 
Neunburg vorm Wald gehörte nämlich zur Pfarrei Schwarzhofen.



Für eine karolingische Entstehungszeit um das 9. Jhdt. herum ...



... würde diese kleine Ostapsis sprechen, 
da eine ähnliche Apsisform 
an den meisten noch erhaltenen Kirchen dieser Zeit zu finden ist.



Bis 1597 befand sich um die Kirche der Friedhof,
dann wurde ein neuer vor dem östlichen Stadttor angelegt 
und 1601 eine Friedhofskirche dazu gebaut.



Vom erhöhten Platz von St. Jakob hat man auch einen guten Ausblick 
auf das "Neue Schloss" sowie auf die Pfarrkirche St. Josef.



Wie hier zu sehen ist, bleibt die Kirche im Winter verschlossen.



Doch jetzt ist sie Gott sei Dank offen ...



... und bietet einen wohltuenden Anblick, ...



... nicht zuletzt wegen dieses herrlichen Blumenschmucks,
samt dazugehörigem Duft sowie angenehmer Kirchenmusik
(hier natürlich leider nicht zu hören).



Die kleine Ostapsis ist innen nur Weiß ausgemalt,
verfehlt aber trotzdem ihre feierliche Wirkung nicht.



Die Westempore und die Decke sind mit Holztafeln verkleidet.



Dieser steinerne Opferstock hat sicher auch schon 
einige Jahre auf seinem "Buckel".



Obwohl rund um dieses Kirchlein der Verkehr braust
und gleich zwei Parkplätze darunter angelegt sind,
wirkt es wie ein angenehmer Fels in der Brandung.




Sehenswert!





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