Mittwoch, 26. Oktober 2016


Deutschland, Moosburg an der Isar (Bayern):
Pfarrkirche St. Kastulus, 1170 - 1171 erbaut



Diese Kirche auf einem Foto abzubilden,
ist gar nicht so einfach, noch dazu, ...



...  wo gleich daneben eine zweite Kirche (St. Johannes, s. Turm links) steht,
deren genaue Entstehungszeit jedoch nicht geklärt ist.



Das Kloster St. Kastulus wurde ca. 770 gegründet,
seit 1021 ist es ein Chorherrenstift.



Charakteristisch für St. Kastulus ist sein hoher Westturm,
dessen vier Seiten jeweils mit romanischen Rundbogenfriesen
mit Lisenen dazwischen gestaltet sind.

Seit 1954 befinden sich wieder sieben Glocken im Turm,
Ende des 19. Jhdts. erhielt er ein neues Dach.



 1170 wurde das Münster neu erbaut, ...



 ... 1468 der gotische Hochchor angefügt.



Dieser ist zur Gänze aus Ziegelsteinen erbaut.



Im Nordosten schließt ein größeres Gebäude an,
wahrscheinlich die Sakristei.


 

Bei der Ansicht vom Nordosten 
ist wiederum der kleinere Kirchturm von St. Johannes im Bild
(diesmal rechts).



St. Kastulus ist nach wie vor eine dreischiffige Basilika
mit einer Kapelle im Südosten, die der Hl. Ursula geweiht ist.



Hier der Grundriss der Kirche, 
die seit 1803 nur noch Pfarrkirche ist.



Das romanische Highlight von St. Kastulus ist aber ...

 

... sein noch gut erhaltenes Westportal.



Es ist insgesamt sieben Mal abgestuft
und hat an seinen Außenseiten Steine in verschiedenen Farben.



An beiden Seiten befinden sich typisch romanische Steinskulpturen,
die früher wohl das Böse abschrecken sollten.



Das frisch renovierte Tympanon aus dem frühen 13. Jhdt. ...



... zeigt Christus mit dem Hl. Kastulus (rechts)
sowie dem König Heinrich und Bischof Albert I. von Harthausen,
der die Kirche 1171 geweiht hat.

Darunter die Inschrift:

"Dieses so großartige Gotteshaus bringt dir, Castulus, 
der glückliche Bischof dar,
dem du ein mächtiger Schutz sein mögest.
Ihm sei auch der König gnädig, der dir den Glanz verleih,
welcher dir so lange Zeit hindurch entzogen war."



Die Blendsäulen an den Seiten sind reichlich und phantasievoll verziert.



Doch nun der Blick ins Innere:



Unter der Empore betritt man das Mittelschiff ...



... das nach wie vor noch deutlich romanische Merkmale aufweist
wie Pfeiler mit runden Arkaden, Rundbogenfenster im Obergaden ...



... sowie eine mit Holz flach gedeckte Decke.



Die beiden Seitenschiffe hingegen sind bereits ...



 ... sternrippengewölbt und gelb gestrichen.



1927 erhielt das Münster eine neue Orgel, ...



... die Empore darunter weist Fresken aus um 1573 auf.



Beim Abbruch des alten Hochaltars 
wurden die Gebeine des Hl. Kastulus wieder gefunden, ...


 

... und in den neuen, von Hans Leinberger
 1511 bis 1514 gestalteten Altar umgebettet. 



Hier befindet sich auch ein gotisches Chorgestühl, 
das wohl um 1475 entstanden und reich verziert ist.



Die Kanzel stammt aus dem Jahr 1856.



Über drei Stufen steigt man in die der Hl. Ursula geweihte, 
außerhalb des südlichen Seitenschiffs des Münsters gelegene
Ursulakapelle hinab, die wohl der älteste Teil des Münsters ist.  



Der ursprünglich als Schlosskapelle genutzte Bau geht auf das 8. Jhdt. zurück,
bestand bereits vor der Ankunft der Reliquien des Hl. Kastulus in Moosburg 
und wurde bis ins 13. Jhdt. als „Leonhardikapelle“ bezeichnet.



In den Boden eingelassen ist eine Grabplatte
mit dem Wappen der Grafen von Moosburg,
die bereits im Jahr 1281 ausgestorben sind.



Hier noch der Blick auf die Fassaden der alten Stadthäuser 
am Marktplatz gegenüber von St. Kastulus.









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