Samstag, 2. Juli 2016


Österreich, Griffen, (Kärnten):
Karner der Filialkirche St. Martin in Greutschach, 
13. Jhdt.



Auf einem Südhang der Saualpe ...




... befindet sich diese ehemalige Wehrkirche auf 1094 m Seehöhe.




Sie wurde in einem spätmittelalterlichen Wehrkirchhof errichtet
und urkundlich bereits 1237 erwähnt.


 

Eine 75 cm starke und innen rund 4 m hohe Ringmauer
umgibt in einem unregelmäßigen Siebeneck Kirche und Karner.




Im Süden und Westen befinden sich halbrunde Wehrtürme, ...




... und im Osten ein ehemaliger Torbau.




Eine Restaurierung der spätgotischen Wehrmauer erfolgte im Jahre 1996.



Der Eingang zur Anlage ist gar nicht so einfach zu finden:



Nur durch diese Türe neben dem Haus kann man zur Wehrkirche,
das große Tor im Norden ist versperrt.

 


Die hölzernen Wehrgänge ...



 
... sind zum Teil noch gut erhalten.




 Die Kirche ist im Kern eine spätromanische Chorturmkirche
aus um 1300 bzw. aus der ersten Hälfte des 14. Jhdts.


 

Der Turm mit Pyramidenhelm ist bereits gotisch
und besitzt zwei- und dreiteilige spitzbogige Schallfenster.




Der polygonale Chorschluss mit zweistufigen Strebepfeilern ...




... stammt aus dem 14. Jhdt.




Um das südliche Chorfenster ist noch
rötliche Quadermalerei zu sehen.




Die gesamte Kirche ist mit Steinplattln gedeckt -
auch der Dachboden der Kirche war wehrhaft ausgebildet,
bis am Anfang des 16. Jhdts. die Flachdecke durch ein Gewölbe ersetzt wurde.



Der geschlossene, spätgotische Vorhallenanbau ...



 ... stammt ebenfalls vom Anfang des 16. Jhdts.
und ist mit Schießscharten versehen.


  
Er wird durch ein Rundbogenportal betreten.



Im ursprünglich flach gedeckten, vierjochigen Langhaus
wurde um 1500 ein vierjochiges Netzsternrippengewölbe
auf profilierte Wandpfeiler mit Runddiensten gebaut.


 
 Ein spitzbogiger Triumphbogen
verbindet das Langhaus mit dem Chor.




Der Karner, ein Rundbau des 14. Jhdts. mit spätromanischem Kern,
steht nordöstlich der Kirche.



Er besitzt ein Spitzbogenportal ...



 ... eine hufeisenförmige Apsis auf Kragsteinen, kleine Spitzbogenfenster
und wird von zweistufigen Strebepfeilern gestützt.



 Der Bau wird von einem Kegeldach
und einem Mitteltürmchen mit Spitzdach bekrönt ...


 
... und ist wie die Kirche mit Steinplattln gedeckt.



Obwohl die kleine Apsis außen bis zum Boden reicht,
bildet sie innen nur eine Apsisnische aus.



 Sowohl der Rundbau als auch die Apsis
sind unter dem Dach in rötlicher Farbe verziert.




Im Inneren ruht ein Kreuzrippengewölbe auf Kopfkonsolen,
der reliefierte Schlussstein zeigt das Haupt Christi.



 
Die Wandmalereien stammen aus der Mitte des 14. Jhdts.



 
 Dargestellt sind im Gewölbe die Evangelistensymbole ...



... und in den Schildbogenfeldern Szenen mit dem Hl. Nikolaus ... 



 
... wie hier, wo Nikolaus drei Pilger aus der Seenot rettet.




In der Apsis sind der Gnadenstuhl ...



... sowie einige Heilige abgebildet.



Interessant sind die Konsolen, ...



... die als plastische und bemalte Köpfe modelliert sind.



Hier noch eines der Spitzbogenfenster von außen und innen.



Karner ...



... wie auch Kirche leiden offensichtlich ziemlich
unter dem rauen Wetter der Kärntner Berge.



Eine Kirche in „Kreutschach“ wurde erstmals 1237
in einer Urkunde Papst Gregors IX. genannt;
damals gehörte sie zum Stift Griffen. 


 

 Greutschach besaß am Ausgang des Mittelalters volle Pfarrrechte, 
wurde später aber meist von benachbarten Pfarren mitbetreut, 
bis sie 1787 erneut zur Pfarre erhoben wurde.




Sehenswert!








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