Freitag, 8. Juli 2016


Österreich, Villach (Kärnten):
Wallfahrtskirche Maria Gail im Ortsteil Maria Gail,
1136 urkundlich erstmals erwähnt. 



Diese Wallfahrtskirche ist eine der ältesten Kirchen Kärntens
und hat ihren Ursprung wahrscheinlich deutlich vor dem 12. Jhdt.



Die Kirche wird erstmals urkundlich erwähnt
in der Gründungsurkunde des Klosters 
St. Gallus in Moggio Udinese in Friaul
und ist auf das Jahr 1136 datiert.


 

Die ursprünglich romanische Chorturmkirche wurde um 1450 vergrößert;
damals entstanden das spätgotische Netzrippengewölbe,
die Orgelempore, die Annakapelle und das Presbyterium.


 

An den Außenmauern der Kirche
 sind sehenswerte Steinplastiken angebracht.



Links die Skulptur des Hl. Georg, rechts davon
eine Figur, die wie ein betender Bischof aussieht.



Hier ein schlanker Löwe, der ein Schaf erlegt hat.



Eine Rarität stellt diese Darstellung des Weltgerichtes dar:

Abgebildet sind der Erzengel Michael mit Schwert und Seelenwaage 
sowie ein weiterer Engel mit Posaune und Kreuz:

Diese Plastik dürfte bereits vor 1300 entstanden sein. 



Die nördliche Langhauswand
ist außen weitestgehend schmucklos, ...



... nur dieser Wasserspeier fällt auf.



Im oberen Bereich muss die Mauer 
mit Eisenklammern zusammengehalten werden.



Die Sakristei wurde während der Gotik angebaut.



Der Turm stürzte 1580 ein,
da man seine Bausubstanz zu sehr vernachlässigt hatte,
1606 wurde er aber wieder errichtet.



Der Chor ist rein gotisch und besitzt Maßwerkfenster.



In der offenen und hoch eingewölbten Vorhalle ...



... sind nicht nur diese Steinplatte und Säule zu finden,
die wahrscheinlich aus römischen Spolien angefertigt sind, ....



... sondern auch diese bemerkenswerten und rötlich gefärbten ...



... kleinen Skulpturen als Kämpfer des Gewölbes zu finden,
die aufgrund ihrer Form und Farbe
ebenfalls aus romanischen Zeiten stammen müssen.



Innen fand gerade eine Andacht statt,
daher halten sich die Innenaufnahmen diesmal in Grenzen.



Die ältesten Elemente der Innenausstattung
scheinen diese beiden Löwen zu sein, ...



... die während der Romanik als typische Säulenträger
an allen wichtigen und größeren Kirchen zu finden waren.

Doch stets am Portal der Kirche, nie in der Kirche wie hier:

Sie dürften entweder von einer anderen Kirche stammen
oder vom mittlerweile nicht mehr existenten romanischen Portal der Kirche
erhalten geblieben und hierher versetzt worden sein.



Weiters bemerkenswert
sind diese gut erhaltenen spätromanischen Fresken ...




... aus der 2. Hälfte des 13. Jhdts. an den Langhauswänden,
die 1949 - 1950 bei den Restaurierungsarbeiten freigelegt wurden.



Die beiden barocken Seitenaltäre ...


 
... und der barocke Hochaltar ...



... mit der Schutzmantelmuttergottes aus der Zeit um 1600
sind ebenfalls erwähnenswert.

Dieses Hochrelief gilt heute als Gnadenbild der Wallfahrtskirche.



Der spätgotische Flügelaltar an der Nordwand
ist das Glanzstück des Gotteshauses.

 Er ist ein letztes wichtiges Erzeugnis der älteren Villacher Werkstätte,
vermutlich in der Zeit zwischen 1505 und 1515.
 
 







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