Dienstag, 26. Juli 2016


Österreich, Gemeinde Reißeck (Kärnten):
Filialkirche St. Georg am Danielsberg bei Kolbnitz, 
Anfang 12. Jhdt.




Mitten im Mölltal ...



... auf dem Gipfel des 966 m hohen Danielsberges ...



... befindet sich dieses Kirchlein, ...



 
... mit dessen Bau 1127 begonnen wurde.



Eine Straße führt auf den Berg hinauf,
doch ehe man aber einen ca. 5-minütigen Fußmarsch 
zur Kirche in Angriff nehmen kann, ...



... darf man den schönen Herkuleshof bewundern,
an dessen Teich man vorbei muss.



Nach einem kleinen Anstieg ist St. Georg auch schon zu sehen.



Bereits um das Jahr 313 dürfte am Danielsberg eine erste, 
dem Hl. Daniel geweihte christliche Kapelle erbaut worden sein,
denn seit um 100 n. Chr. gab es hier Christen.



Hier das schöne Marterl und der Blick auf die Kreuzeckgruppe
ehe man die letzten Schritte zur Kirche hinaufsteigt.



Die erste Kirche unter dem Patrozinium des Hl. Georg
wurde im Jahr 1127 erbaut und war die erste auf der Bergspitze, ...



... von der man eine tolle Aussicht auf das östliche Mölltal hat.



Gleich an der Südwestecke befindet sich diese Spolie
mit folgender Inschrift und folgendem Inhalt:



Denn bereits während römischer Zeiten hat sich dort,
wo heute der Teich ist, angeblich ein Herkules-Tempel befunden.



Heute sind noch die Apsis und der Ostteil des Langhauses romanisch,
letzteres war früher zweigeschoßig, 
wie man an den angedeuteten alten Fenstern noch sehen kann.



Der 1127 gebaute Teil ist heute der Ostteil, 
der Westteil wurde 1515 nach einem Brand errichtet.



Hier noch ein altes "Guckloch" in der südlichen Langhauswand.



Die kleine Ostapsis war von Beginn an Bestandteil der Kirche.



Hier das kleine Lanzettfenster darin aus der Nähe.



Der Turm wurde 1750 angebaut und löste einen Dachreiter ab.



Anfangs hatte er ein Zwiebeldach,
seit 1873 het er die heutige Turmspitze
und 1989 wurde er mit Lärchenschindeln eingedeckt.



Im Kirchturm befinden sich zwei Glocken:
Die erste stammt aus dem Jahre 1932 und ist dem Hl. Josef geweiht, 
die zweite von 1992 ist der Hl Maria geweiht.



Die Turmbasis ist wie die Ostseite des Langhauses
direkt auf dem nackten Felsen errichtet.



Obwohl im Westen ein überdachtes Portal 
mit Stiegenaufgang besteht, betritt man St. Georg an der Südseite.



 Innen wurde 1633 im hinteren Teil der Kirche eine Empore gebaut.



1677 wurde der zunächst offene Dachstuhl ...


 
... mit einer flachen Kassettendecke geschlossen.



1989 – 1992 wurden an der Kirche
umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchgeführt.

1990 wurde dabei Betonplatten des Kirchenbodens
gegen Terrakottaziegel ausgewechselt:

Dabei fand man steinzeitliche Werkzeuge, 
deren Alter auf etwa 6000 Jahre geschätzt wird.



In der halbrunden Apsis sind noch Reste von Fresken erhalten.



Der Hauptaltar wurde 1633 gemauert,
 das Altarblatt stammt aus 1750
und zeigt den Hl. Georg im Kampf gegen einen Drachen.



Das Fresko dahinter, auf dem das Jüngste Gericht dargestellt ist, 
entstand zwischen 1480 und 1520 durch einen unbekannten Künstler, ...



... die Gesichter wurden später überarbeitet. 



Hier das kleine Apsisfenster von innen
- nicht ganz fachgerecht restauriert.



Unter beiden Seitenaltären ...



... befinden sich Spolien wie dieses Bildnis eines römischen Soldaten ...



... oder hier unter dem linken Seitenaltar ...



... diese Steinplatte mit einer Inschrift aus keltischer Zeit.



Die große Georgstafel an der Ostwand ist mit 4,35 × 3,5 m
das auffälligste und zugleich auch das bekannteste Kunstwerk der Kirche.

Sie wurde 1708 von Balthasar Khlenck gemalt 
und zeigt auf 24 Bildern die Stationen Georgs Martyriums.



Ein Anfang des 18. Jhdts. entstandenes Bild
zeigt "Die Zerthailung der Apostel", 
die sich von Jerusalem ausgehend in die ganze Welt verteilen,
um das Wort Jesu zu verkünden.



Einige Kirchenbänke aus dem Jahre 1515 sind erhalten, ...



... die meisten sind jedoch stammen aus um 1630 oder 1750.



Um 1790 wurde der Jahrestag der Kirche, der sich im Juli befand, 
auf den 23. April, den Sonntag nach St. Georg, verlegt, 
da Kaiser Joseph II. alle Wallfahrten außer am Patroziniumstag verbot.



Nachdem die Kirche lange Zeit
Anlaufstelle der Bergbauern der Region war (Tauerngold), 
ist sie heute ein beliebter Ort für Trauungen.



 Hier noch einmal ein Blick auf die Ostseite der Kirche ...



... sowie die wunderschöne Landschaft darunter.





Sehenswert,

auch wegen der einzigartigen Lage!










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