Dienstag, 25. Dezember 2018


Frankreich, Arnave (Ariège):
Kapelle Saint-Paul, 10. oder 11. Jhdt.



 In dieser herrlichen Hügellandschaft, ...



 ... steht in 800 m Höhe
über dem kleinen Ort Arnave ...



... diese kleine Kirche, die man nach
ca. 30-minütigem, teilweise steilem Anstieg erreicht.



Sie ist vermutlich
das älteste Gotteshaus der Region
und wird gerade restauriert,
da sie massive statische Probleme hat.



 V.a. das Gewicht des Turmes drückt
 auf das Kirchenschiff darunter,
sodass dieses von außen abgestützt werden muss.



Die Westseite des Schiffs
hat zwei Lisenen und ein Rundbogenfenster
sowie teilweise ein Rundbogenfries als oberen Abschluss.



An der fensterlos wirkenden Nordseite
steht die zweite Abstützung des Kirchenschiffs.



Hier sind Kragsteine unter dem Dach zu sehen.



Der kleine Turm,
der über der Ostseite des Schiffs sitzt, ...



... das Kirchenschiff sowie das Portal ...



... sind ein Jahrhundert jünger als der Chor,
der wahrscheinlich schon während
ottonischen Zeiten entstanden ist.



Der Turm hat an allen Seiten Biforien,
das Dach des Langhauses ist frisch eingedeckt.



Im Gegensatz dazu ist der kleine Chor
noch mit Schieferplatten gedeckt,
die inzwischen moosbewachsen sind.

Die Nordseite des Chors
hat außerdem zwei Arkaden, ...



... deren Funktion und Ursprung nicht klar sind.



An der Ostseite des Kirchenschiffs dahinter ...



... werden Risse im Mauerwerk sichtbar.



Das Mauerwerk der eckigen Ostapsis
ist schon oft geflickt worden ...

 
 
... und hat ein kleines Rundbogenfenster.



Auch an der Südseite der Apsis
sind unterstützende Arkaden ...



 ... sowie ein weiteres kleines Fenster.



Hier das massive Stützwerk an der Südseite.



Das Kirchenportal daneben springt vor
und ist aus rosafarbenen Granitsteinen errichtet.



Der Rundbogen über dem Portal ist dreistufig,
hat aber weder Kapitelle noch Skulpturen.



Als Schutz vor Plünderungen
wurde die Kirche komplett leer geräumt
und vermittelt einen puren romanischen Eindruck.



Nur vor dem Altar verblieb ein kleiner Sarg
mit dem Reliquien eines Heiligen,
der von den Gläubigen am 26. Jänner 
und am Namenstag von Peter und Paul verehrt wurde.



Die vergoldete Büste des Hl. Paul aus dem 16. Jhdt.,
die früher zur Kapelle gehörte, 
ist mittlerweile aus Sicherheitsgründen
in der Kirche Saint-Jean im Ort Arnave zu sehen.



Im Chorraum sind verzierte Kapitelle vorhanden, ...



... deren Schlingmuster ihre ottonische
Entstehungszeit erkennen lassen.



Auch dieses Kapitell ist dekoriert.



An den Seiten sind die alten Quadersteine
des Mauerwerks zu sehen.
 


Mittlerweile ist auch der Innenraum unter dem Turm ...



... mit einer Holzkonstruktion abgestützt.

Das Schiff ist übrigens
bereits leicht spitzbogig (gotisch) eingedeckt,
während der Chor noch (romanisch) tonnengewölbt ist.



Gleich neben der Kirche
befindet sich ein kleines Häuschen, ...



... durch das ein schwarzer Stein geschützt ist.

Dieser soll laut Volksglauben Epilepsie heilen können,
wenn der Leidende eine Nacht 
mit seinem Kopf darauf schläft.



Hier nochmals das Kirchlein 
vor dem Abstieg fotografiert.




Sehenswert!
 
 
 
 
 






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