Mittwoch, 13. September 2017


Deutschland, Tuntenhausen (Bayern):
Filialkirche St. Georg, um 1200 errichtet



Knappe 50 km südöstlich von München ...



... erhebt sich dieser schmale, turmartige Block
aus akkurat behauenen Tuffsteinquadern ...




... mit niedriger östlicher Apsis.



Das Besondere am diesem Rechteckbau mit Satteldach
ist seine Doppelgeschössigkeit:



Über dem sakralen Untergeschoss befindet sich ein niedriges,
einst nur nördlich über eine Stiege
von außen zugängliches profanes Obergeschoss,
das wohl für Herbergszwecke aufgesucht wurde.




Heute nimmt man an,
dass sich neben St. Georg früher ein Edelsitz befunden hat.



Dafür spricht v.a.,
dass sich hier an der Nordseite keine Fenster befinden,
obwohl von der Innenseite noch ein vermauerter Zugang zu sehen ist:

Hier schloss wahrscheinlich früher eine Burg an.



Der Dachreiter ist allerdings erst neugotischen Ursprungs.





Die eingezogene Apsis ist hufeisenförmig ...




... und hat heute drei kleine Fenster, ...



... von denen allerdings nur das mittlere ...



... noch romanischen Zeiten entstammt;
die anderen beiden wurden später ausgebrochen.



Auch an der Süd- und Nordseite
wurde je ein größeres Fenster eingerichtet.



Das Portal wurde ebenfalls nachträglich spitzbogig gestaltet.



Von der ursprünglichen Ausstattung der Kirche
ist neben diesem Altartisch noch ein Tragaltar vorhanden,
der im Diözesanmuseum Freising verwahrt
und nur jeweils zum Patroziniumsfest nach Thal gebracht wird.



Die Fresken der Apsiskalotte entstanden ca. 200 Jahre
nach der Erbauung der Kirche und wurden erst 1950 wieder entdeckt:

Neben Christus in der Mandorla knien Maria und Johannes,
hinter ihm der Hl. Stephanus, hinter Maria der Hl. Vitus und der Hl. Erasmus.




Über der Apsis befindet sich heute
ein kleines Guckloch.








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