Deutschland, München (Bayern):
Alte St. Georgskirche im Stadtteil Milbertshofen,
spätestens frühes 14. Jhdt.
Bei diesem hübschen Rest einer Kirche, ...
... von der leider am 13. Juni 1944
das Langhaus vernichtet worden ist, ....
... kann ich es angesichts dieses Kirchturms einfach nicht glauben, ...
Für das
Gebäude, dessen Reste heute noch erhalten sind,
wird 1507 als Entstehungsjahr angegeben, wobei nicht bekannt ist,
ob - und wenn, welche - Teile vom Vorgängerbau übernommen wurden,
spätestens frühes 14. Jhdt.
Bei diesem hübschen Rest einer Kirche, ...
... von der leider am 13. Juni 1944
das Langhaus vernichtet worden ist, ....
... dass dieser erst ca. 1510 entstanden sein soll.
wird 1507 als Entstehungsjahr angegeben, wobei nicht bekannt ist,
ob - und wenn, welche - Teile vom Vorgängerbau übernommen wurden,
damit ist es das
älteste erhaltene Bauwerk im Stadtteil.
Zumindest der Kirchturm muss älter sein, ...
... da er mit seinen Friesen,
... die zum Teil sogar rundbogig sind (s. ganz oben), ...
... sehr an die alte St. Nikolaus-Kirche
im benachbarten Freimann erinnert,
deren Turm aus dem frühen 14. Jhdt. ist.
Auch der Rundbogen über dem wuchtigen Biforium
ist ein Hinweis auf die Baukunst der Romanik.
Der Bestand einer St. Georgskapelle ist schon für 1360 bezeugt,
ein "Ilmelungeshofen" war hier schon im Jahr 1140
als Schwaige des Klosters Schäftlarn erwähnt.
Dank einem sehr aktiven und engagierten Förderverein
konnten Turm und ehemaliger Chor erhalten werden.
Doch das erklärte Ziel des Vereines ist es,
das abgekommenen Langhaus wieder herstellen zu dürfen.
Bis dato ist es dem Verein nur erlaubt gewesen,
die Fundamente des ehemaligen Langhauses anzudeuten, ...
... wie dies hier vor dem Restkirchlein gut zu sehen ist.
Dann würde St. Georg wieder so aussehen
wie hier auf einem Foto von 1930.
In den 1970er Jahren entstanden Pläne für einen Wiederaufbau,
bislang wurde aber nur der Turm
1997 in den ursprünglichen Zustand
gesetzt.
Statt wie früher durch das Langhaus ...
... betritt man die Kirche heute
durch das schlichte Portal am Chor.
Innen treten noch einige Kunstschätze zu Tage,
die wieder restauriert werden konnten.
Dazu zählen diese Grabsteine ...
... wie auch diese gotische Sakramentsnische.
Dieser wertvolle Flügelaltar wird auf das Jahr 1510 datiert.
Sein Aufbau folgt der klassischen Gliederung in Predella,
Zentralschrein, Flügel und Gesprenge.
Geschlossen zeigt der Altar seine Werktagsseite:
Auf dem linken Flügel ist der Kampf des Hl. Georg mit dem Drachen dargestellt,
auf dem rechten die Räderung als Teil seines Martyriums.
Sind die Flügel geöffnet, wie für Sonn- und Festtage vorgesehen,
sieht man im Schrein
die nochmalige
- diesmal plastische - Darstellung des Drachenkampfes,
auf de Innenseiten der Flügel
die beiden weiteren Teile des Martyriums
St. Georgs,
links die Vierteilung
und rechts die Enthauptung.
Die Kirchturmbasis wurde früher als Sakristei genutzt,
heute ist sie eine Art "Abstellkammer".
Hier ein Überblick über die Gebäudereste,
die noch stehen (rechts in dunkelgrau),
sowie das Langhaus, das abgekommen ist.
Der heutige Kirchenrest ist eine wieder geweihte Kapelle.
Dieser wunderschöne Kirchturm muss einfach älter als aus 1510 sein
und vom Vorgängerbau stammen.
Anfang des 16. Jhdts. hat man bereits
viel filigranere gotische Kirchtürme gebaut.
Immerhin ist St. Georg auch heute noch
im Stadtwappen von Milbertshofen zu finden.
Sehenswert!
Und derzeit nur am Sonntag
von 10.30 -12 h geöffnet.
Ich habe also unwahrscheinliches Glück gehabt!
Wie so oft mit "meinen" romanischen Kircherln ...
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