Montag, 4. August 2025

 
 Deutschland, Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg):
Johanniskirche, zwischen 1220 und 1250 erbaut



Wann genau diese Kirche gebaut wurde, ist nicht
sicher, sie entstand jedoch auf den Grundmauern ...



... zweier Vorgängerbauten und ist heute 
das Wahrzeichen der Stadt mit ihren ...



... herausragenden Verzierungen wie diesen hier, 
die sich über das gesamte Gebäude verteilen.



V.a. diese Muttergottes - hier eine Replik - 
ist im Original im Kircheninneren zu bewundern
und stammt aus dem späten 12. Jhdt.



Weiter geht es mit geradezu herzigen Tierfiguren ...



... wie diesem Kalb, das auf einer Fensterbank "ruht".



Im nächsten Fenster ist dieses Tier zu sehen, ...



... wobei dessen Identität wohl dem Betrachter
überlassen bleibt.



Das südliche Seitenschiff endet im Westen ...



... mit diesem neoromanisch gestalteten Rundbogenportal, ...



... in dessen Giebelfeld zwei Heilige dargestellt sind.



Darüber ist ein äußerst kunstfertiges Rundbogenfries
erkennbar, das oben sogar in Stufen und mit vielen
verschiedenen Reliefs gestaltet ist.



Links neben dem Portal gibt es eine Reliefzeile ...



... mit diesen Figuren ganz oben und ...



... diesen weiteren Darstellungen, ...



... wobei diese Person mit drei Blumen auffällt.



Ähnlich reich gestaltet ist der Giebel der Westfassade, ...



... die außerdem ein Rosettenfenster hat, in dessen Laibung
weitere Personen oder Tiere erkennbar sind.



Das Fries darüber zeigt diese Reliefs mit einem
Mann mit einer Fiedel darunter, ...



... weiters diesen springenden Panther sowie ...



... hier eine weitere laufende Katze.



Darüber sind in den Bögen neben Pflanzen Vögel zu sehen.



Hier löst sich das Rätsel wohl auf - die Katzen
von vorhin jagen diesen Hirsch, schräg darunter
rechts bekämpft der Hl. Georg den Drachen.



Weitere Rundbögen beherbergen eine Katze und einen Vögel, ...



... während hier ein Mann gegen ein Ungeheuer kämpft.



Das Hauptportal darunter ist mehrstufig
und zeigt im Tympanon eine Kreuzigungsgruppe.



Das nördliche Seitenschiff schließt mit zwei Fenstern ab, ...



... über denen es mindestens ebenso reich mit Reliefs
geschmückt ist wie der Abschluss des südlichen Seitenschiffs.



Hier wimmelt es nur so vor lauter Getier ...



... wie z.B. diesem Esel mit langem Schwanz.



Die Nordseite der dreischiffigen Basilika scheint
etwas schlichter gestaltet als ihre Südseite, ...



... zeigt hier aber dennoch z.B.
diesen Balkenträger an der Nordwestecke ...



... und setzt daneben mit einem Schlingfries an, ...



... das sich über die gesamte Nordseite unter dem Dach zieht,
wobei darunter ein Zahnfries und ein Rundbogenfries
mit weiteren tierischen Gestaltungen zu sehen sind.



Die Nordseite hat zahlreiche, bereits leicht gotisch
angespitzte Rundbogenfenster und mündet ...



... in den 48 m hohen Turm, der nur wenig später
nach dem Kirchenbau 1240 bis 1250 entstand.



Seinen Abschluss bildet die zweistöckige, achteckige 
Glockenstube, die von einem Spitzhelm gekrönt wird.



Zurück zur Nordseite mit ihren Friesen,
zwischen denen Skulpturen angebracht sind:



Hier ein Affe, der ebenfalls das Dach mitträgt, ...



... sowie hier jede Menge weiterer Figuren.



Oben hockt ein bärtiger Mann mit offenem Mund, ...



... darunter sind diese einst bunt bemalten Drachen 
angebracht, an denen noch Farbreste erkennbar sind.



Das Nordportal ist schlicht und überarbeitet.



Links daneben gibt es zwei Fenster sowie
ein kleines Treppenhaus als Verbindung zum Turm,
der ursprünglich frei stand und das höchste Gebäude der Stadt war.



Hier weitere Reliefs wie ganz links ein Pelikan und
oben ein weiterer Atlant als Dachträger.



Am Turm und seinem Anbau wurde das Fries fortgesetzt.



Der Turm ist in drei Abschnitte gegliedert - auf das 
quadratische Fundament folgen lange Schrägflächen, 
ganz oben gibt es dann zwei achteckige Geschoße. 



Daneben geht der Johannis- in den Marktplatz über.



Auf der Ostseite war für einige Zeit ein gotischer Chor angebaut, 
der bei der Re-Romanisierung im 19. Jhdt. wieder rückgebaut wurde.



Er dürfte dem ursprünglichen Original 
nachempfunden sein mit seinen drei Rundbogenfenstern.



Auch er ist über und über mit Reliefs versehen und ...



... zeigt zusätzlich noch gestaltete Konsolsteine, 
auf denen die Rundbögen des Frieses ruhen.



In den Bögen finden sich weiterhin Tiere und ...



... Fabelwesen, sogar ein Elefant (s. links) ist dabei.



Die Rundbogenfenster sind außen ebenfalls verziert ...



... und haben sowohl darüber Reliefs wie diesen Löwen ...



... als auch darunter wie diese Löwin, die gerade
eine Schlange frisst und so wohl das Böse vertilgt.



Von 1959 bis 1970 wurde der Turm statisch gesichert und saniert, 
trotzdem hat er noch eine Schrägstellung von knapp einem Meter. 



Die Bögen der Schallöffnungen der Glockenstube ...



... lassen schon frühe gotische Elemente erkennen.



Darunter weist auch der Ostchor ein ...



... getrepptes Rundbogenfries auf, in dem es vor ...



... allerlei Getier wimmelt wie an der halbrunden Apsis.



Hier kann man einen Hirsch, einen Greif, einen Vogel Strauß
sowie einen Adler bewundern.



Der Platz davor dient wie schon die Nordseite
der Johanniskirche als Freiluftbereich einer Lokalität.



Hier das südliche der drei Apsisfenster
mit seinen wieder hergestellten Dekors.



Der Chor sieht mit seinen Dreifachfenstern ungewöhnlich aus, 
auf seiner nördlichen Seite steht hier der Turm davor.



Am Chor geht es weiter mit einem Wolf, zwei Löwen 
mit nur einem Kopf, einem Bären und einem Stier.



Einige wenige Reliefs wiederholen sich
wie z.B. der Wolf, der etwas frisst.



Am oberen Ende des Chors gibt es einen Drachen und ein Pferd,
die Konsolsteine zeigen einen bärtigen Mann und ein Äffchen.



Darunter geht es mit einem Zahnfries weiter
sowie einem Wolf oder Hund und einem Artisten.



Diese Reliefs zeigen wohl rechts eine Taube, 
dann ein wirklich komisches Tier von hinten und
links einen Mann, der einen Hund an der Leine führt.



Hier links ein Mann, der wohl ein Schwein schlachtet,
dann ein Greif und ein Stier, der sich am Kopf kratzt (!).



Den Abschluss bilden diese drei Figuren mit
einem gestalteten Kapitell über der Blendsäule.



Diese Großaufnahme zeigt nochmals
die Gestaltung des zweistöckigen Chors ...



... mit seinen beiden Drillingsfenstern und Friesreihen.



Daneben befindet sich gleich der 
Ostabschluss des südlichen Seitenschiffs mit ...



... seinen phantasievollen Friesen und Reliefs.



Wieder zurück auf der Südseite geht es auch hier ...



... an die genauere Begutachtung der Skulpturen.



An der Ecke wacht wieder ein bärtiger Mann.



In diesem Fenster sitzt ein großes Tier, während ...



... hier der Rest einer Sphinx eingefügt ist,
die keinen Kopf mehr hat - oder ist dies Absicht?



In den Rundbögen überwiegen hier pflanzliche Motive ...



... und darüber hockt eine Katze oder ein Affe.



Weiter geht es mit diesen Motiven, wo wieder
zwei bärtige Männer als Konsolsteine auftauchen.



Das zweite Südportal wirkt so schlicht wie jenes auf der Nordseite, ...



... dennoch kann man hier außergewöhnliche, längliche Kapitelle mit Blättern 
sowie zwei tierische Figuren betrachten, die es bewachen.



In die Wand daneben ist diese Grabplatte eingelassen.



Auf dieser Fensterbank sitzt ein Greif und ...



... darüber sind im Bogenfries Bäume zu sehen, ...



... darunter weitere Tiere wie Drachen oder Widder.



Bei diesen Konsolsteinen geht es mit menschlichen
Gesichtern und zwei knieenden Personen weiter, ...



... darunter zwängt sich dieser Drache ins Fenster, ...



... als ob er genau hier seinen Platz hätte.



Darüber schaut ein Hund aus dem Fries ganz oben heraus, ... 



... während sich darunter wieder vorwiegend Tiere tummeln.



Hier das Südportal mit einem interessanten Tympanon, ...



... in dem sich zwei Löwen befinden sowie 
ein Menschenkopf über einer Schere.



Ungewöhnlich ist auch diese Kreuzigungsgruppe
gleich rechts neben dem Portal.



Unweit darüber hockt ein Mann im Fries
mit seinem Kopf zwischen den Händen.



Bemerkenswert ist, dass der Obergaden des Mittelschiffs ...



... nur kleine Fenster, aber weder Friese noch Reliefs hat.



Die Gesamtlänge des Kirchenschiffs beträgt 53 m, 
wobei das Langhaus 36 m und der Chor 17 m lang ist. 



Auf der Westseite gerät die Fensterreihe mit dieser
Dreiergruppe etwas aus dem Rhythmus.



Auch diese Fenster haben Skulpturen wie ...



... dieses Wesen mit Schnabel und Flügeln oder ...



... diese liegende Katze oder diesen liegenden Hund.



Innen ist die Johanniskirche über und über bemalt, ...



... wobei diese Gestaltung leider nicht mehr romanisch, 
sondern der neoromanischen Umgestaltung geschuldet ist.



Auch die Bemalung vor dem Chor ...



... mit diesen Figuren stammt aus dem 19. Jhdt.



Die Apsis mit ihren Fresken auf goldenem Hintergrund ...



... steht dem um nichts nach, ...



... tut einem als "echtem Romaniker"
in dieser Kirche aber schon ein wenig weh.



Seit 1972 ist die romanische Pfeilermadonna, 
auch "Staufische Madonna" genannt, 
im Innenraum unter dem Chorbogen zu finden. 



Bis dahin war sie außen an der Südwestecke angebracht, 
heute befindet sich dort eine Reproduktion.



Ursprünglich stammt sie vom 
Vorgängerbau des Gmünder Münsters. 


Sie gilt als die wertvollste Plastik der Stadt, ihre 
Entstehungszeit wird auf das späte 12. Jhdt. geschätzt. 



Hier das Langhaus vom Chor aus gesehen ...



... mit seiner Kassettendecke, die teilweise bemalt ist.



Auch die Wände wurden ab 1870 über und über bemalt, ...



... sodass innen der blaue Farbeindruck dominiert.



Während der Umbaumaßnahmen 1869 bis 1880 
erhielt die Westseite des Kirchenschiffs außerdem ...



... eine Empore, auf der die Orgel untergebracht ist.



Die Seitenschiffe von St. Johannis werden heute 
als Lapidarium des Heilig-Kreuz-Münsters genutzt,
es soll aber bald ein Neubau für die Steine entstehen.



Seit 2006 ist der Turm geöffnet - er kann
von Mai bis Oktober bestiegen werden und ...



... bietet von der ca. 30 m hoch liegenden Türmerstube 
eine gute Sicht über Schwäbisch Gmünd.


 




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