Samstag, 2. August 2025

 
 Deutschland, Ellwangen (Baden-Württemberg):
Basilika St. Vitus, 1182 bis 1233 erbaut
 
 
 
 
 Zwischen den moderneren Bauten der Stadt 
ragen schon die Türme dieser verhältnismäßig ...
 

 
... großen Kirche auf, die bereits ab 817 
zu den großen Reichsabteien gehörte.
 

 
 Ihr Kirchenbezirk war ehedem von Mauern umgeben
wie dieses vermauerte Tor ...


 
... und dieser kleine Durchgang beweisen.
 

 
 Ein erster Bau geht bereits auf das 9. Jhdt. als 
Kirche des damaligen Klosters Ellwangen zurück.
 

 
 Von 1100 bis 1124 entstand dann unter Abt Helmerich 
ein hochromanischer Neubau der Stiftskirche.
 

 
 Eine Brandkatastrophe im Jahre 1182 machte 
einen abermaligen Neubau der Abteikirche notwendig, 
dessen Größe die der vorhergehenden übertraf. 


 
Nach knapp 50 Jahren Bauzeit erfolgte 1233 
durch den Naumburger Bischof Engelhard ...
 
 
 
... die Weihe des Kirchenbaus, der bis heute außen
weitestgehend unverändert geblieben ist.
 

 
 Er hat einen imposanten Ostabschluss mit ...


 
 ... einem hohen Chor mit zwei Flankentürmen, ...
 

 
 ... einer großen Mittelapsis mit drei Fenstern ...
 

 
 ... und zwei vergleichsweise winzigen Seitenapsiden.
 

 
 Über der südlichen Seitenapsis wacht dieser Löwe, ...
 

 
 ... über der nördlichen ein wohl später ...
 

 
 ... hier eingemauerter menschlicher Kopf.


 
Östlich von St. Vitus wurden übrigens anlässlich des
 Umbaus des Marktplatzes von 2013 - 2016 
die Fundamente der Peter- und Paul-Kapelle gefunden
(hier oben das kleine linke, braune Halboval).
 

 
Diese Kapelle wurde 1136 noch erwähnt, 
an sie schloss nördlich ein Gräberfeld an.
 

 
 Hier ihre Fundamente im Zuge von archäologischen Grabungen ...
 

 
 ... und hier die Lösung, wie man ihre Umrisse ...
 

 
 ... im Marktplatz heute sichtbar erhalten hat.
 

 
 St. Vitus selbst ist eine dreischiffige Basilika, ...
 

 
 ... deren Ostseite mit Lisenen gegliedert
und durch Rundbogenfriese verziert ist.



Neben der südlichen Seitenapsis bzw. ...
 

 
 ... vor dem südlichen Querhaus ist dieses Haus angebaut.
 

 
Das Querhaus ist so hoch wie Chor und Mittelschiff ...
 

 
 ... und hat zwei Rundbogenfenster und eine Rosette darüber.
 

 
 Im Giebel sind ein Relief sowie Figuren zu sehen, ...
 

 
 ... unter den Fenstern eine mittelalterliche Sonnenuhr.


 
 Auf der Südseite gibt es einen kleinen, weißen
Kapellenanbau, der zu späteren Zeiten entstanden ist, ...
 
 


... doch sonst kann man St. Vitus in romanischem Stil bewundern
samt Dachreiter über dem Mittelschiff und Vorhalle im Westen.
 

 
 Vor der Kirche sind auf dem Marktplatz die Grundmauern ...


 
... der ursprünglichen romanischen Basilika, die 
von 1100 bis 1124 entstanden war, eingelassen.
 

 
 Auf der Westseite der Basilika ist das so genannte
"Alte Stift" - eine Vorhalle - angebaut.
 

 
 Diese entstand ab etwa 1230 anstelle 
eines ursprünglich geplanten Westchors.


 
 Quer dazu und in gelb-roten, barocken Formen
schließt die evangelische Jesuitenkirche an.
 

 
Die Vorhalle von St. Vitus zeigt schon 
frühgotische Spitzbogenformen. 
 
 

 
Dann schloss man die ursprünglich nach außen offene
Eingangshalle und schuf das Westportal als Zugang. 
 
 

 
Im Tympanon sind drei Heilige zu sehen, wohl drei der
insgesamt 16, von denen in St. Vitus Reliquien erhalten sind.


 
 Das Hauptportal auf der Südseite stammt aus um 1225 ...



... und zeigt im Tympanon Christus mit Maria und Johannes.



Es weist ein reich verziertes Gewände auf mit phantasievollen Mustern.



Darüber ist diese männliche Büste zu sehen.
 

 
  Die neoromanischen Bronzetüren von 1910 
entwarf der Stuttgarter Bildhauer August Koch. 
 
 
 
Sie sind mit zwei "romanisierenden" Löwenköpfen verziert.
 

 
 Diese beiden Türknaufe sind ebenfalls
romanischen Löwenskulpturen nachempfunden.



Innen ist St. Vitus im Rokoko gestaltet, ...


 
... obwohl die romanische Grundform der Basilika
noch gut erkennbar ist. 


 
Bei genauem Hinsehen kann man aber noch 
einzelne romanische Kapitelle erkennen.
 

 
 Hier eine alte Grabplatte eines wohl
adeligen Bürgers der Stadt.
 

 
 Unter der erhöhten Vierung und dem Chor 
befindet sich eine relativ offene Krypta, 
 mit deren Bau um das Jahr 1200 begonnen wurde.
 

 
Der Raum öffnet sich in je drei Arkaden zu den Querhäusern 
und war ursprünglich größer geplant. 


 
 Er wurde erst von 1959 - 1961 vollständig ausgegraben 
 und grossteils wieder hergestellt.
 

 
Die Kreuzgratgewölbe werden von Säulen gestützt.
 
 
 
Der neuromanische Altaraufsatz stammt aus um 1880 ...
 
 

 
... und enthält die Reliquien der 16 Stiftsheiligen.


 
Bei Grabungen in der Krypta um 1960 wurde
außerdem dieses bronzebeschlagene vorromanische
 Kästchen aus dem 3. Viertel des 9. Jhdts. gefunden.
 

 
 Man glaubt heute, dass es sich nicht um eine Reliquien-,
sondern ein Schmuckschatulle von Kaiserin Richildis handelt,
die mit Kaiser Karl dem Kahlen, der 877 starb, verheiratet war. 
 
 
 
 Die Kapitelle der Säulen sind mit Tiermotiven ...



 ... und pflanzlichen Ornamenten geschmückt ...


 
 ... wie dieses hier mit seiner phantasievollen Gestaltung.


 
 Auch die Säulenbasen haben interessante Muster ...


 
... oder sind gar mit Köpfen versehen wie hier.
 

 
 Hier eines der Kapitelle beim Abgang in die Krypta.
 
 
 
 Die seitliche Abstützung des Kryptagewölbes ...
 

 
... ist höchst ungewöhnlich gelöst und stammt ...
 

 
 ... wahrscheinlich von der neoromanischen Instandsetzung.
 

 
 Diese Stützpfeiler haben die Form von Tieren oder Menschen ...
 

 
 ... sowie nach oben hin gewandte Köpfe und Gesichter.
 
 
 
 Wieder oben im Kirchenraum fällt noch dieser
alte und reich geschmückte Reliquienschrein auf ...
 

 
 ... sowie diese Tafel mit Bildern der Bischöfe Ellwangens.
 
 
 



 

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