Sonntag, 8. Juni 2025


 
Deutschland, Sontheim (Baden-Württemberg):
Galluskirche in Brenz an der Brenz,
Ende 12. bis Anfang 13. Jhdt.
 
 
 
 
Schon von Weitem ragt der Turm dieser Kirche,
die über römischen Fundamenten errichtet wurde, ...
 
 
 
 ... über den Ort Brenz am Fluss Brenz hinaus.
 


 
 Die Kirche steht unweit des Schlosses auf ...


 
 ... einer ebenso erhöhten wie erhabenen Anhöhe.
 

 
 Eine Besonderheit der Brenzer Galluskirche sind die 
fast den gesamten Außenbau umlaufenden Rundbogenfriese ...
 
 
 
... mit ihren Konsolsteinen in Kopfform sowie
172 Reliefsteinen aus Weißem Jura und Kalktuff, 
 die jeweils 60 cm lang und 43 cm breit sind.
 

 
 Die spätromanische, dreischiffige Säulenbasilika ...
 

 
 ... besteht aus einem Langhaus, einem Westturm ...
 

 
... sowie drei Apsiden im Osten, wobei die mittlere
an einen kleinen Rechteckschor anschließt.
 

 
 Hier die nördliche Seitenapsis, 
die aus Bruchstein besteht, mit ...
 

 
 ... ihrem kleinen Rundbogenfenster und ...
 

 
 ... dem phantasievoll verzierten Rundbogenfries
mit einem Zahnfries darüber.
 

 
 Die Motive in den Rundbögen variieren von Tieren ...
 

 
 ... über Gesichter bis hin zu Fabelwesen und
ruhen alle auf "menschlichen Köpfen".
 

 
 Hier das überarbeitete kleine Fenster.
 

 
 Auch der Chor ist mit Reliefs geschmückt, ...
 

 
 ... wenngleich hier die meisten Steine nachgemacht wirken.
 

 
 Die Mittelapsis ist kaum größer als die beiden
Seitenapsiden, aber aus Quadersteinen errichtet.
 

 
 An ihr setzen sich die Rundbogenreliefs fort und ...
 

 
 ... weisen großteils noch Originalsteine auf, nur
 35 Steine sind Kopien aus Sandstein aus um 1893 - 1896.
 

 
 Ihr Rundbogenfenster ist ebenfalls verziert
und sicherlich wieder hergestellt worden.
 

 
 Auch die beiden Rundbögen darüber sind jüngeren Ursprungs,
hier war wohl einmal ein größeres Festern ausgebrochen,
das bei der letzten Renovierung wieder rückgebaut wurde.
 

 
 Bis auf die beiden mittleren Reliefs wirken hier
alle anderen noch original.
 

 
 Diese stellen u.a. links einen Hirsch und rechts 
einen Jäger mit Hund dar.
 

 
 Hier ganz links ein Pferd und eine Kuh ...
 

 
 ... sowie ein Wolf, der einen Menschen verschlingt.
 

 
 Die Ostseite der evangelischen Galluskirche ist ...
 


... typisch romanisch mit ihren drei Apsiden.
 

 
 Erstaunlich ist nur, dass alle drei in unterschiedlichen
Bauweisen errichtet wurden:
 

 
 Die nördliche Seitenapsis besteht nun
unten aus Bruchstein und wurde oben
mit Steinquadern ergänzt.
 

 
 Außerdem hat sie kein Fenster mehr.
 

 
 Ihre Reliefs bestehen auch aus pflanzlichen Motiven.
 

 
 Die Rundbogenreliefs der nördlichen Chorseite ...
 

 
 ... sind ebenfalls Kopien und zeigen Tiere und Fabelwesen.
 

 
 Hier ein Löwe und rechts sogar ein Elefant, ...



... wenngleich der Bildhauer nie einen echten Elefanten
gesehen haben dürfte, da viele Details nicht stimmen.
 

 
 Hier von links ein Vogel, ein Drache und ein
katzenähnliches Wesen, ...
 

 
 ... weiter geht es mit einem Krebs und einem weiteren Drachen,
wobei über ihnen hier ein Flechtband eingraviert ist.
 

 
 Hier nun das querschiffslose Langhaus, bei dem
die Fenster des Seitenschiffs paarweise angeordnet sind.
 

 
 Die Vorhalle, die auf der Südseite herausragt,
beherbergt ein bedeutendes romanisches Portal.
 

 
 Hier nun das gestaltete Rundbogenfries des Seitenschiffs, ...
 

 
 ... während die Friesbögen des Obergadens 
keine Dekorationen haben.
 

 
 Am Seitenschiff sind wieder Tiere, Bäume, ...
 

 
 ... Gesichter, aber auch ein gezacktes Horn zu sehen. 


 
Neu ist hier dieses Motiv mit zwei Vögeln, 
deren Hälse ineinander verschränkt sind.
 

 
 Zwischen den Reliefs befindet sich ein kleines,
noch originales Rundbogenfenster, ...
 
 

 
... die großen Fenster darunter wurden später eingebaut.
 

 
 Das gestaltete Friesband zieht sich auch ...
 

 
 ... über die südliche Vorhalle, wobei hier kein weiteres
gestaltetes Fries darüber zu erkennen ist.


 
 Das Giebelfeld der Vorhalle ist überarbeitet
und zeigt ein Treppenmuster.
 

 
 Das Außenportal ist zweistufig und hat
wahrscheinlich seine Blendsäulen eingebüßt.


 
Die Steinquader reichen jeweils bis unters Dach, ...
 

 
 ... wo sie auch auf der Westseite Reliefs aufweisen.
 

 
 Auf dieser Seite gibt es auch ein Rundbogenfenster.
 

 
 Als Bogenreliefs sind hier u.a. links ein knieender Mensch, ...
 

 
 ... stilisierte Pflanzen und rechts sogar eine Brezel ...
 

 
... und rechts davon wiederum Tiere dargestellt.
 

 
 Auf der Westseite schließen an den Turm ...
 

 
 ... auf beiden Seiten runde Treppentürmchen an, ...
 

 
 ... die oben mit kleinen Rundbogenfriesen verziert sind.
 

 
 Der große Westturm steht auf quadratischem Grundriss,
stammt noch aus 1180 bis 1190 ...
 

 
 ... und hat in drei Etagen Biforien,
in der obersten sogar Triforien.
 

 
Auch hier sind verschiedene Friese von Zahn- 
über Flecht- bis hin zu Rundbogenfriesen zu sehen, ...
 
 

 
 ... die sich auch über die Rundtürmchen erstrecken,
obwohl das Westwerk erst zwischen 1631 und 1634 entstand
und den bereits vorhandenen romanischen Turm miteinbezog.


 
 Vor dem nördlichen Seitenschiff gibt
es ein weiteres Portal.
 

 
 An der Kante zum Seitenschiff ist
dieser Adler als Rundbogenrelief gestaltet.
 

 
 Dahinter setzt das Rundbogenfries zu seinen letzten Figuren an, 
die die Umrundung der Kirche dann vollständig machen..
 

 
 Hier wiederholen sich nun einige Reliefs ...
 

 
 ... wie z.B. Greif, Baum, Katze und Löwe, ...
 

 
 ... wobei dieses Fries sicherlich eine ...


 
 ... jüngere Ergänzung mit alten Motiven ist, ...


 
 ... da alle Steine dieselbe helle Farbe haben.
 

 
 Auch die Kopfkonsolsteine haben an anderen 
Stellen ihre Parallelen.
 

 
Darüber ist wieder ein Zahnfries erkennbar.
 

 
 Hier nun das schlichte Nordportal,
durch das man die Kirche betritt,
da das wesentlich spektakulärere Südportal
unter der Vorhalle geschützt bleibt.

 

 
 Innen ruht das geräumige Mittelschiff ...
 

 
 ... auf achteckigen Pfeilern oder Säulen,
die durch runde Arkaden miteinander verbunden sind.
 

 
 In starkem Kontrast dazu steht der Obergaden, 
er ist völlig ungestaltet und nur in Weiß gehalten.
 

 
 Wahrscheinlich wurde das Obergeschoß ...
 
 
 
... zu späteren Zeiten wieder hergestellt.
 

 
Hier das südliche Seitenschiff mit ...
 

 
 ... seiner steinsichtig gehaltenen Apsis,
in der das Fenster vermauert ist.
 

 
 Hier sind noch Reste romanischer Fresken
aus um 1240 zu sehen, ...
 

 
 ... bei denen Christus in der Mandorla dargestellt ist. 
 
 


Warum das kleine Fenster darunter heute 
nicht mehr offen ist, wird nicht ganz klar.


 
 Vor der Apsis ist ein Taufbecken aufgestellt, ...

 
 
... das romanischen Zeiten aus um 1180 entstammt.
 

 
Hier nun der Chor mit der Mittelapsis, ... 


 
... in dem seitlich alte Grabsteine ...
 
 

 
... aus dem 15. und 16. Jhdt. sowie ...
 
 


... in der Mitte ein moderner Altar aus Stein stehen.
 

 
 Am Kreuzgratgewölbe sind gotische Freskenreste 
aus dem 15. Jhdt. erhalten, auf dem Gewölbescheitel ...
 
 
 
... ist das Schweißtuch der Veronika mit dem Antlitz
Jesu dargestellt, umgeben von Engelsfiguren.
 

 
 Das kleine Apsisfenster ist mit 
einem modernen Mosaik ausgestattet.
 

 
Die nördliche Seitenapsis, die ebenfalls steinsichtig und
deren Fensterchen offen ist, dient heute als Begegnungsecke.
 

 
 Die Rückseite des Mittelschiffs ist ebenso schlicht, ...
 

 
... hier gibt es zwei rundbogige Öffnungen zum Turm hin,
vor einer davon befindet sich die Orgel auf der Empore.
 

 
 Einen zweiten Blick verdienen nicht nur die Arkaden ... 

 

 
 ... mit ihren verschiedenfarbigen Steinen, sondern ...
 

 
 ... insbesondere die Gestaltung der Kapitelle.
 
 

 
 Auch hier überwiegen Tiere, v.a. Löwen mit erhobenen ...
 

 
 ... und gesenkten Köpfen und ebensolchen Schwänzen ...
 

 
... oder gar mit gekräuseltem Fell und Schwanz
zwischen den Hinterbeinen. 


 
Dieses Kapitell zeigt einen Greif.
 
 

 
 Weitere Kapitelle stellen Plfanzenranken mit ...
 

 
 ... oder ohne Köpfe an den Ecken dar.
 

 
Hier weitere florale Muster mit Kugeln ...
 
 

 
 ... oder Gesichtern an den Ecken.
 

 
 Hier nochmals der Wandaufriss ...
 

 
 ... des Mittelschiffs mit seiner Holzdecke, ...


 
... ehe es in die südliche Vorhalle geht
mit ihrem wunderbaren romanischen Portal.
 

 
 Es stammt aus der Entstehungszeit der Kirche, 
ist mehrstufig, offensichtlich frisch restauriert ...
 

 
 ... und zeigt im Tympanon Christus mit Maria
und Johannes dem Täufer.
 
 

 
Das Tympanon wird noch dem Vorgängerbau 
aus um 1180/1190 zugeordnet. 


 
 Die Kapitelle der je drei Blendsäulen links und rechts davon ...
 

 
 ... sind mit Pflanzenranken, Blättern und Gesichtern geschmückt, 
deren Entstehung bereits auf um 1230/40 datiert wird.
 

 
 Hier zwei davon aus der Nähe betrachtet, 
dieses zeigt wohl einen Jüngling, ...


 
... das zweite Gesicht einen bärtigen Mann.
 

 
 Hier haben offensichtlich auch einige der alten
Rundbogenreliefs auf der Innenwand Platz gefunden.
 

 
Das kleine Rundbogenfenster auf der Seite
der Vorhalle hat ein schlichtes Glasmosaik.
 

 
Zum Abschluss noch einmal der
Chor mit seiner Apsis sowie ...
 
 
 
 
... ein Blick auf die Galluskirche von der
Schlosspforte aus.
 
 
 

 

Absolut sehenswert!

 

 

 

 


 

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