Sonntag, 15. Juni 2025


 
 Deutschland, Göppingen (Baden-Württemberg):
Ehemalige Stiftskirche in Faurndau, 
1200 - 1220 erbaut


 
  Im Südwesten des Ortes unweit vom Flüsschen Fils ...
 

 
 ... stand bereits ab dem Jahr 875 ein kleines Kloster,
das später in ein Chorherrenstift umgewandelt wurde.
 

 
Wohl aus diesem Anlass wurde diese Stiftskirche
Anfang des 13. Jhdts. über den Fundamenten von 
gleich vier Vorgängerbauten neu errichtet.
 

 
Im Osten schließt sie mit zwei Apsiden ab,
wobei die mittlere größer ist als die nördliche Seitenapsis.
 

 
 Erstere ist mit einem reich geschmückten Rundbogenfries
und einem Zahnfries darüber ausgestattet.
 

 
 Das mittlere Rundbogenfenster hat überdies
einen mit einem Noppenfries dekorierten Rahmen, ...


 
 ... die beiden kleineren Fenster links und rechts
sind schlichter gestaltet.
 
 

 
Darüber wurde diese Figur mit Federn
und Menschenkopf unlängst renoviert.
 

 
 Die Mittelapsis schließt an einen rechteckigen Chor an, ...
 

 
... dessen Dachfirst ebenfalls verziert ist.
 
 

 
Die kleine Apsis daneben wirkt rückgebaut,
nachdem man hier früher einmal eine Türe 
ausgebrochen hatte.
 

 
 Der Giebel des Chors ist mit einem 
Kreuz und darunter einem Adler verziert, ...
 

 
 ... der Giebel des Mittelschiffs dahinter 
weist eine Laterne und darunter ...


 
... einen Mann vor einem Gesicht auf,
das über ihn zu wachen scheint.
 

 
 Das Rundbogenfries hier ruht auf kleinen Blendsäulen,
deren Konsolsteine phantasievolle Reliefs haben.
 

 
So kann man hier u.a. Löwen und Gesichter bewundern.


 
 Am Chor ist das Rundbogenfries unverziert, dafür zweistufig.
 

 
 Auf dem nördlichen Seitenschiff geht es mit dem ...
 

 
 ... Rundbogenfries weiter, hier ruht es auf Konsolsteinen, ...
 

 
 ... die mit Reliefs gestaltet sind wie dieser Kopf hier.
 

 
 Manche der Konsolen sind in Blattform skulptiert und
das Zahnfries darüber fällt hier besonders deutlich aus.
 

 
 Das Nordportal und seine beiden Fenster daneben
wurden im Zuge einer Renovierung umgestaltet.
 

 
Das Rundbogenfries ist hier unvollständig,
weist aber darüber diesen kleinen Kopf auf.
 

 
 So wird das Fries des nördlichen Seitenschiffs ...



... immer wieder von rechteckigen Fenstern unterbrochen.
 

 
 Hier ein weiteres Haupt mit Bart als Konsolstein ...
 

 
 ... und hier ein Gesicht und eine Muschel.
 

 
 Diese Konsolsteine zeigen Lilien und ein weiteres Gesicht, ...
 

 
 ... den Westabschluss bilden diese Reliefs mit Zahnfries darüber.
 

 
 Die Steinquader, die für den Bau des Seitenschiffs 
verwendet wurden, haben verschiedene Farben.
 

 
 Der Obergaden des Mittelschiffs wirkt etwas harmonischer
mit seinen einheitlichen, kleinen Rundbogenfenstern.

 
 
 Über dem Rundbogenfries ist hier links ganz oben
ein Stück Fries mit Schlingmustern zu sehen, 
ehe es darunter mit einem Zickzack-Fries weitergeht, ...
 

 
 ... das sich bis zur Westseite des Mittelschiffs fortsetzt.
 

 
 Am Westabschluss des Seitenschiffs
geht das Rundbogenfries weiter.
 
 

 
Aus der sonst kahlen Wand ragt 
dieser ehemalige Konsolstein heraus.
 
 

 
 Daneben taucht ein großes Westportal in der Turmbasis auf.
 

 
Das ursprünglich zweitürmig, dann eintürmig 
geplante Westwerk wurde zunächst ohne Turm fertiggestellt. 
 


 Dieser wurde erst 1341 errichtet und erhielt 
Mitte des 15. Jhdts. v.a. oben seine heutige Gestalt.
 

 
 Das Westportal ist mehrstufig und mehrfarbig, 
wirkt aber leider stark überformt.
 

 
 Hier der Westabschluss des südlichen Seitenschiffs,
der wie das nördliche durch einen Strebepfeiler,
der unten breiter wird, abgestützt ist.
 

 
 Hier fallen oben einige Quadersteine auf, ...
 

 
 ... die sehr bunt ausfallen von Ocker bis Ziegelrot.
 

 
 Die dreischiffige, flachgedeckte Basilika ...
 

 
... hat kein Querhaus, sondern eine spätgotische Sakristei ...
 
 
 
 
... im Anschluss an ihr südliches Seitenschiff.
 

 
 Auf dem ehemaligen Friedhof davor
ist diese alte Bronzeschale aufgestellt.
 

 
 Das Friesband zieht sich über das südliche Seitenschiff weiter ...
 

 
 ... mit Zahn- wie Rundbogenfries, das auf Blättern,
Muscheln und Lilien ruht.
 

 
 Am Obergaden des Mittelschiffs ist auf dieser Seite
das Flechtfries über den beiden anderen Friesen komplett erhalten.
 

 
 Man betritt die Kirche zwar durch ein kleines
Südportal, doch am prächtigsten sieht sie von der
westlichen Turmbasis aus, in der alte Grabsteine stehen.


 
 Die Säulenbündel sind hier spektakulär
mit ihren so genannten Kelchknospenkapitellen.
 

 
 Hier der breite Rundbogen zum Seitenschiff und ...
 

 
... hier der Blick ins Mittelschiff der Basilika,
die großteils steinsichtig und romanisch belassen ist.
 

 
 Das hohe Mittelschiff hat eine Kassettendecke.
 

 
 Einige Kapitelle der Säulen sind gestaltet mit ...
 

 
... stilisierten Pflanzenranken und Knospen, ... 


 
 ... die meisten sind aber schlichtere Würfelkapitelle.


 
Die Säulenbasen haben romanische "Krähenkrallen".
 

 
 Im Chorraum gibt es noch frühgotische 
Wandmalereien aus der Zeit um 1300.
 

 
 Davor steht ein romanischer Taufstein ...


 
... mit Blendarkaden als Dekoration.
 

 
Auf den seitlichen Wandflächen des Chors ...
 
 
 
... sind Szenen aus dem Leben Marias dargestellt, ...
 

 
 ... auf der Innenseite des Triumphbogens ist
dieser Bischof mit Buch und Bischofsstab zu sehen.
 

 
 Daran anschließend sind diese Figuren bereits verblasst,
die wahrscheinlich Marias Eltern Joachim und Anna zeigen
sowie daneben Mariä Verkündigung.
 
 
 
Das Halbrund der Apsis weist keine Freskenreste
mehr auf und ist heute nur weiß verputzt, ...
 
 
 
... dafür ist in der Apsiskalotte noch Christus in
der Mandorla inmitten eines Sternenhimmels erhalten.


 
 Auf der Südseite des Chors ist diese Figur
auf dem Triumphbogen zu sehen, ...
 

 
 ... wobei das dunkelrote Kreuz wohl
später darüber gemalt wurde.
 

 
 Hier die Drei Heiligen Könige und darunter ...
 

 
 ... ist die Krönung Mariens dargestellt.


 
  In den Gewölbekappen des Chors sind die 
vier Evangelistensymbole zu erkennen.
 

 
Weiters kann man noch dieses alte Fresko bewundern ...


 
... sowie diese Muster an der Kante.
 

 
 Am Übergang vom Chor zum Mittelschiff befindet ...


 

... sich ebenfalls ein Triumphbogen.
 

 
 Der Altar im Chor ist schlicht,
auf ihm stehen ein Kreuz und zwei Kerzen.
 

 
 Hier das Nordportal von innen gesehen,
es dient heute als Abstellplatz.


 
 Der Wandaufriss des Mittelschiffs ...



... ist zweizonig und romanisch, ...
 

 
... die Seitenschiffe hingegen sind verputzt ...
 
 

 
... und haben umgebaute, eckige Fenster.
 
 

 
Auf der Rückseite der ehemaligen Stiftskirche
ist eine Empore eingezogen, ...
 
 
 
 ... auf der eine kleine Orgel "thront".


 
 In der kleinen nördlichen Seitenapsis
befindet sich ein großes Kreuz.


 
Die südliche Seitenapsis endet auf
ihrer Westseite gerade.
 

 
 Hier ist diese Figur angebracht, die wohl
das Original aus dem Giebel des Mittelschiffs ist.
 

 
 Hier das Säulenbündel der anderen Seite
der Turmbasis, in der sich ...


 
... auch dieser alte Grabstein aus 1484 befindet.
 

 
 Die Gewölbe hier sind massiv, um den Turm zu tragen.
 

 
 Noch ein letzter Blick in das Innere dieses ...
 
 
 
... schönen Gotteshauses, dann geht es wieder ... 
 

 
 ... nach draußen auf die Ostseite mit der später
hinzugefügten Sakristei.
 

 
 Die ältesten Teile der Stiftskirche sind ...
 

 
 ... eher steinsichtig belassen, die jüngeren verputzt.
 

 
  Auf dieser Seite ist in den Chor nachträglich ...
 

 
 ... ein gotisches Maßerwerkfenster eingesetzt worden.
 

 
 Hier nun die Südseite des frisch renovierten ...
 

 
 ... romanischen Giebels mit seinen
zahlreichen phantasievollen Figuren.
 

 
 Die Ostapsis hat nicht nur Friese unter dem Dach, ...
 

 
 ... sondern ist auch durch Lisenen gegliedert
und steht auf einem etwas breiteren Sockel.
 
 
 
 
 
Sehenswert!
 
 


 
 
 
 
 

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