Deutschland, Essen (Nordrhein-Westfalen):
Dom Hll. Cosmas, Damian und Jungfrau Maria,
Anfang 11. - 13. Jhdt.
Im Osten der Altstadt Essens wurde am Rande eines Abhangs
und nahe der damaligen Burg der Dom errichtet, ...
... der heute noch als "Münster" bezeichnet wird, da er
auf ein Frauenstift zurückgeht, das Bischof Altfried
um 845 gegründet haben soll.
Doch ehe man den Dom erblickt oder
ihn auch nur betreten kann, sieht man ...
... die ihm vorgestellte Johanneskirche, ...
... wie man auf dieser Skizze gut erkennen kann.
Die Kirche ist aus einer Johanneskapelle hervorgegangen,
die bereits im 10. Jhdt. zum Essener Damenstift gehörte.
Dass sie dem Hl. Johannes dem Täufer geweiht ist,
lässt auf ein ursprüngliches Baptisterium schließen.
Hier die Nordseite von St. Johannes
mit einem hübschen Fachwerkanbau.
1264 erhob die Äbtissin Berta von Arnsberg
die Kapelle zu einer Filialpfarrkirche des Stiftes, ...
... die 1471 als gotische Hallenkirche umgebaut
und um einen rechteckigen Ostchor erweitert wurde.
Dieser gehört heute zum Atrium des Doms und ...
... an seiner Wand hängt heute dieses große Kreuz,
das um 1400 entstanden ist.
Doch zurück zum Dom und seinem alten Atrium, ...
... vor dem eine lebensgroße Statue des ersten Bischofs
von Essen, Kardinal Hengsbach, der 1991 starb, steht.
Denn die ehemalige Münsterkirche, deren Südseite
gerade eingerüstet ist, ist erst seit 1958 Bischofssitz.
Von hier lässt sich schon der markante Westturm erblicken.
Dann geht es durch die ottonische Vorhalle in eines ...
... der wenigen Atrien westlich einer Kirche, das in
Deutschland noch aus der Zeit von 800 - 1000 erhalten ist.
In seiner Mitte steht eine große Laterne, durch die man
in die moderne
Adveniatkrypta blicken kann, ...
... die 1981 bis 1983 als Bischofsgruft und Kapelle
unter
dem Atrium gebaut wurde.
Charakteristisch für die Entstehungszeit des Atriums
um das Jahr 1000 sind die rötlichen Säulen mit
Würfelkapitellen sowie das Rundbogenfries darüber.
... und auf der Nordseite befindet sich ein weiterer Zugang.
Hier nun das mächtige Westwerk des Doms,
das ebenfalls noch vom ottonischen Bau stammt und ...
... bei dem der mächtige Westturm zwei kleine Seitentürmchen hat.
Seitlich darunter geht es in den Westriegel hinein, ...
... der innen ein mächtiges Gewölbe hat und dessen Bögen
mit rot-ockerfarbenen Rechtecken betont sind.
Der Westriegel ist innen als halbes Oktogon ausgebildet ...
... gemäß dem Vorbild des Aachener Doms und
hat im Obergeschoß eine weitläufige Empore.
Der Westriegel steht auf dicken Pfeilern mit Rundbogenarkaden.
Hier ist ein siebenarmiger Leuchter aufgestellt,
den die Äbtissin Mathilde
zwischen 973 und 1011 anfertigen ließ
und der als der älteste Leuchter dieser Art weltweit gilt.
Die oberen Arkaden des halben Oktogons sind
als Triforien mit geradem Abschluss gestaltet ...
(Foto leider unscharf)
... über denen sich ein Rundbogen befindet,
der ebenfalls auf jeweils zwei Säulen ruht.
Darunter ist diese Nische zu sehen mit blinden
romanischen Rundbogenfenstern an beiden Seiten
und zwei alten Säulen mit gestalteten Kapitellen.
Das ans Oktogon anschließende Kirchenschiff ist eine
nach 1275 errichtete gotische Hallenkirche aus hellem Sandstein.
Diese wurde nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges
wieder komplett neu aufgebaut, nur die Krypta
und das Westwerk blieben großteils erhalten.
die so genannte "Idasäule", die von Äbtissin Ida,
die im Jahr 971 gestorben ist, in Auftrag gegeben wurde
und wahrscheinlich eine antike Spolie ist.
Hier das schmale Seitenschiff mit Blick
zur Orgelempore im Nordosten des Doms.
Unter dem Chor befindet sich die Krypta, die ...
... das Grabmal von Bischof Altfried beinhaltet
und leider nicht zu besichtigen ist.
Dafür kann man die so genannte "Adveniat-Krypta" unter
dem Atrium ansehen, in der Franz Kardinal Hengsbach bestattet ist.
Sie wurde eigens für ihn von 1981–1983 erbaut,
da Hengsbach nicht in der Ostkrypta neben
dem Hl. Altfrid bestattet werden wollte.
So wurde diese Westkrypta angelegt, deren Eingang
innerhalb des
alten Westbaus liegt.
Hier ist nun nicht nur Kardinal Hengsbach, sondern auch
sein Nachfolger Hubert Luthe bestattet, der 2014 starb.
Der bedeutendste Kunstschatz des Doms ist die
Goldene Madonna, die aus um 980 ist und damit die älteste ...
... vollplastische Marienfigur nördlich der Alpen:
Sie ist im benachbarten Domschatzmuseum zu besichtigen.
Dann geht es weiter in den Kreuzgang, ...
... der nördlich an den Dom anschließt.
Er wurde bereits zu ottonischen Zeiten erbaut, ...
... jedoch nach Zerstörungen mehrmals verändert.
So musste auch er nach dem Zweiten Weltkrieg ...
... wieder aufgebaut werden, wobei man ...
... die Nordseite des Kreuzganges wieder schloss,
die man im 19. Jhdt. abgebrochen hatte.
Die restlichen Kreuzgangflügel sind heute ...
... meist in gotischem Stil erhalten mit kunstvollem
Maßwerk in den Arkaden.
Aus romanischen Zeiten stammt nur noch ...
... der Ostflügel mit seinen bereits leicht ...
... gotisch zugespitzten Bögen, ...
... die z.T. auch von einem gemeinsamen
Bogen überfangen werden.
Die Arkaden ruhen auf relativ kurzen Säulen, ...
Im Kreuzgang sind auch diese Tafeln ...
... mit der Entstehungsgeschichte ...
... des Münsters und späteren Doms aufgehängt.
Diese seien der Vollständigkeit halber hier ...
... dargestellt und aufgelistet, wobei uns ...
... als Romaniker hauptsächlich die Zeit ...
... bis zum 13. Jhdt. interessiert.
Nachdem das Münster barockisiert wurde, ...
... wurde es 1802 säkularisiert und Teile ...
... der Konventsgebäude wurden abgebrochen.
Auch im Zweiten Weltkrieg hat es stark gelitten, ...
... wurde aber wieder vollständig aufgebaut und
in den 1980er Jahren um die Adveniatskrypta
unter dem Atrium erweitert.
Dann geht es noch durch die schöne Parkanlage ...
... vor dem Dom mit ihren Brunnenanlagen
weiter zur nächsten romanischen Kirche.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen