Dienstag, 8. Juni 2021


Italien, Filago (Bergamo, Lombardei):
Kirche San Bartolomeo im Ortsteil Marne, 
1. Hälfte 12. Jhdt.


 

Diese Kirche, die unweit des Flüsschens Brembo steht, ...



... hat auf den ersten Blick so gar nichts Romanisches an sich,
obwohl sie 1186 zum ersten Mal erwähnt wurde.



Doch wenn man an der Nordseite entlang geht ...



... und sich am Campanile vorbei ...



... der Ostseite nähert, wartet eine Überraschung.



Hier ist noch die ursprüngliche kleine Kirche ...



... aus um 1120/30 erhalten und in das ...



... neue Kirchengebäude eingegliedert worden.



Besonders gut erhalten ist die Ostapsis,
deren Fassade durch sechs Blendsäulen gegliedert ist, ...



... zwischen die drei Rundbogenfenster eingebettet sind.



Diese sind - wie schon beim Rest
der Basilika Santa Giulia im nahen Bonate Sotto - ...



... auch in ihrer innersten Stufe mit
kleinen gestalteten Kapitellen versehen.



Auch die beiden anderen Fenster ...



... sind auf diese Weise verziert.



Hier die "Kapitelle" des nördlichen Fensters.



Die Kapitelle der Blendsäulen sind ebenfalls skulptiert ...



... und weisen Pflanzenmuster oder zwei Köpfe auf, ...



... die jeweils in die entgegengesetzte Richtung schauen.



Diese haben zu romanischen Zeiten
sicherlich symbolische Bedeutung gehabt.



Die Apsis ist auf einem Sockel aus
runden Flusssteinen errichtet ...



... und an einen eckigen Chor angebaut, ...



... in dem sich noch ein Rundbogenportal befindet
und der einen eigenen kleinen Campanile hat.



In der Mauer um das Portal sind teilweise
noch Steinlagen im Fischgrätmuster zu sehen.



An den kleineren Chor schließt ein weiteres Gebäude
auf rechteckigem Grundriss an, ...



... das wahrscheinlich den Verbindungsbau zum
neuen, höheren Kirchenschiff herstellte.



Hier eine Skizze der Teile, die vom ursprünglichen
romanischen Kirchlein noch vorhanden sind.



Oben schließt die Apsis mit einem
Rundbogenfries ab - wie damals üblich.



Innen ist die Apsis mit weiteren Rundbögen
strukturiert, die sogar zweistufig sind.



An einigen Stellen sind sogar noch Freskenreste erhalten.



Im 16. und 18. Jhdt. wurde die Kirche umgebaut
und vergrößert, ohne dass das alte Kirchlein zerstört wurde.



Somit stellt San Bartolomeo eigentlich ein Kuriosum dar,
wie es sonst nicht oft anzutreffen ist.






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