Sonntag, 13. Juni 2021


Italien, Cremona (Cremona, Lombardei):
Kathedrale Santa Maria Assunta, 
1107 - 1190 erbaut



Schon bevor man in die Stadt gelangt,
ist er sichtbar - der "Torrazzo" genannte, ...



... 112 m hohe Campanile der Kathedrale
von Cremona, die Bischofssitz ist.




Neben dem großen Kirchenbau bekommt man ihn ...



... dann endlich auch direkt zu Gesicht.



Doch zuvor fällt die schöne Ostseite der Kirche auf ...



... mit ihren drei halbrunden Apsiden aus weißen
bzw. hellgrauen Steinquadern.



Die mittlere ist fast doppelt so groß
wie die beiden Seitenapsiden ...



... und hat eine Zwerggalerie, die von zwei ...



... romanischen Türmchen flankiert wird.



Auch die beiden kleineren Apsiden ...



... haben je eine Zwerggalerie mit filigranen Säulen
und einem Rundbogenfries über den Arkaden.



Die Mittelapsis ist ebenso gestaltet, ...



... ist aber an ihren Seiten nach außen geschwungen.



Interessant ist, dass die Zwerggalerien aus Ziegelstein sind
- mit Ausnahme der grazilen Säulen und
ihren mit Köpfen verzierten Kapitellen - ...



... während die Apsiden selbst aus ...



... präzise behauenen Quadersteinen erbaut sind.



Hier das am schönsten verzierte Rundbogenfenster
im Untergeschoss der Mittelapsis, das zur Krypta gehört.



Das Rundbogenfenster der Nordapsis
ist spätestens seit dem Barock vermauert, ...



... dafür ist die Zwerggalerie hier so gut wie gänzlich
aus Ziegelsteinen errichtet, wahrscheinlich restauriert.



An der Südseite kann man ein Stück
des Querhauses sehen, ...



 ... dessen Bau erst 1374 fertiggestellt wurde.



Den oberen Abschluss dieser Fassade bilden
wie bei der Hauptapsis kleine Türmchen,
hier sind es gleich drei.



Wie die meisten italienischen Kathedralen ...



wurde sie der Gottesmutter Maria geweiht
(Cattedrale di Santa Maria Assunta,
„Mariä Himmelfahrt“).



Ihr Grundstein wurde 1107 gelegt,
aber 1117 stürzte die Kirche durch ein Erdbeben ein.



Erst ab 1129 wurde ein Neubau in Angriff genommen.



Hier kommt auch das nördliche Querhaus ins Bild, ...



... das ungewöhnlich groß ist im Vergleich
zum Langhaus und Chor.



Vervollständigt wurde die Nordfassade erst 1319.



Sie ist einfacher gestaltet als die Hauptfassade im Westen
und nicht wie diese mit Marmor verkleidet.


 

Ihre Grundstruktur und die drei oberen Öffnungen
- eine Hauptrose mit zwei Rosetten an den Seiten - ...



... verraten die Gliederung des dreischiffigen Querhauses.



In der Mitte befindet sich ein romanisches Portal, ...



... dessen Baldachinsäulen von diesen beiden ...



... romanischen Löwen aus rosa Marmor getragen werden.




Gleich hinter dem nördlichen Querhaus ...


 

... und drei Jochen des Langhauses,
das ebenfalls eine Zwerggalerie aufweist, ...



... schließt der Torrazzo an,
 der erst um 1400 fertig gestellt wurde.




 Er steht auf quadratischem Grundriss, ...




... wird aber ganz oben durch zwei kleinere achteckige
und arabisch anmutende Geschosse abgeschlossen.



Auf der Westseite ist er in die Galerie miteinbezogen, ...



... die bis zur marmornen Westfassade reicht.



Am Südwestende steht das Baptisterium,
das ebenfalls romanischen Zeiten entstammt
und in einem eigenen Eintrag behandelt wird.



Die markante und einzigartige Fassade der Kathedrale ...



... wurde erst im 15. Jhdt. vervollständigt.



Sie wurde über einem aufwändig gestalteten
romanischen Portal errichtet, ...



... über dem sich auch ein vorgestellter Baldachin befindet.



Auch hier tragen zwei Löwen aus Marmor ...



... die Säulen, wie sie für romanische Zeiten typisch waren:
Die Löwen galten als Hüter des Glaubens.



Das Portal ist seitlich mit Reliefs
von Heiligen verziert, ...




... die hier sogar übereinander stehen.



Auch auf der gegenüberliegenden Seite stehen Figuren,
die lange Schriftrollen in ihren Händen halten.



Über dem Portal thront Christus mit den 10 Geboten,
neben ihm ein Wappen und ein Adler.



Die Konsolsteine, die den Baldachin über dem Portal tragen,
sind ebenfalls mit Figuren versehen.



Hier sind diese Atlanten zu sehen, ...



... die in ziemlich verkrampfter Haltung
die Säulenvorhalle tragen.



Die Kathdrale ist eine innen reich bemalte, ...


 

... dreischiffige Basilika mit kreuzförmigen Pfeilern
und Kreuzrippengewölbe.




Im oberen Teil verraten v.a. die
zweibogigen Öffnungen der Emporen ...




... die überwiegend romanische
Herkunft des Innenraums.




Im Grundriss wiederholt sich für alle vier Arme
des unregelmäßigen Kreuzes das Schema
"3 Joche x 3 Schiffe".




Das nicht ganz rechteckige Querschiff
ist ungewöhnlich lang und ...


  
... flächenmäßig gar mit dem Rest des Gebäudes ...
 

 
- Langhaus und Chor - vergleichbar.



Hier ist das große Altarkreuz "Grande Croce"
aus vergoldetem Silber aufgestellt, das zwischen
1470 und 1478 von den Cremoneser Goldschmieden
Ambrogio Pozzi und Agostino Sacchi angefertigt wurde.



Das 3 m hohe Meisterwerk ist aus über 1000 Teilen
mit 160 Statuen unterschiedlicher Größe zusammengesetzt.



Den hinteren Abschluss des Innenraums bilden drei Apsiden:



Die größte mittlere Apsis prägt
mit dem blauen, großen Christus-Fresko
von Boccaccio Boccaccino den ganzen Innenraum.




Die beiden Seitenapsiden sind heute über und über mit Gold verziert
und innen nicht mehr als romanisch erkennbar.




Die großflächigen Gemälde an der Nord-
und Südseite des Mittelschiffs ...



... stellen die "Geschichte der Hl. Jungfrau"
und die "Geschichte der Passion Christi" dar
und stammen von fünf verschiedenen Malern.



Das größte Gemälde hängt an der Westwand ...



... über dem purpurfarbenen Eingangsvorhang ...



... und ist "Die Kreuzigung" von "Il Pordenone",
die zwischen 1520 und 1521 entstand.




 Dann geht es hinunter in die Krypta,
die sich unter dem Chor befindet.




Sie stammt aus romanischen Zeiten und ist dreischiffig.



1606 wurde sie gründlich renoviert, ...



... was ihr heute einen barocken Eindruck verleiht.




An ihrem Ende steht der prunkvolle Sarkophag ...




... der Heiligen Marcellino und Petrus, der 1506 ...




... vom Renaissance-Bildhauer Giovanni Battista Maiolo
geschaffen wurde.




Doch auch weitere Grabmale ...



... und Reliquien von Heiligen sind hier zu sehen.



Wieder draußen schwenkt der Blick
über die reich dekorierte Marmorfassade, ...



... die im Laufe verschiedener Jahrhunderte
rund um das romanische Portal erbaut wurde.



Die Fläche dieser breiten Fassade ...



... wird auf halber Höhe über dem Baldachin
durch vier romanische Aradenreihen mit ...



... Rundbögen und teils lustigen Konsolköpfen gelockert.



Darüber öffnet sich die Fensterrose aus dem 13. Jhdt. ...




... und wiederum darüber ein Renaissance-Giebel
mit Nischen und Volten.



Darunter befinden sich im Baldachin die Statuen ...




... der Muttergottes mit Kind und einiger Heiliger.



Bemerkenswert ist auch das Reliefband darunter ...



... mit seinen zahlreichen Figuren,
die alle bäuerliche Tätigkeiten darstellen.



Die Vorhalle verbindet nicht nur
den Kirchenbau mit dem Torrazzo, ...



... sondern hier sind auch zahlreiche antike
Kunstgegenstände eingemauert wie diese Reliefs,
die oben Pflanzenmuster und unten Adam und Eva zeigen.



Neben dem barocken Seitenportal und Zutritt zur Kirche ...



... ist dieses Epitaph mit drei Heiligenfiguren angebracht.



Dann diese Tafeln und Blendsäulen, ...



... von denen diese hier karolingische
Schlingmuster aufweist.



Hier ein weiterer Löwe, der eindeutig so wirkt,
als hätte sein Bildhauer nie einen echten Löwen gesehen.



Wer auf den Torrazzo hinauf will,
wäre hier richtig - 502 Stufen sind zu erklimmen!



Ich begnüge mich mit dem Anblick
des südlichen Lang- und Querhauses, ...



... das neben der Rückseite des Baptisteriums auftaucht.



 Beide sind ähnlich der Nordseite der Kathedrale gestaltet ...



... mit einer Zwerggalerie, die sich vom Mittel-
ins Querschiff hinüberzieht.



Am eindruckvollsten ist und bleibt aber ...



... die herrliche Westfassade aus Marmor, ...



... die noch im Jahr 1645 so aussah,
als noch keine Vorhalle davorgestellt war.



Sie ist - gemeinsam mit dem Torrazzo - ...



... heute das Wahrzeichen von Cremona
- neben den Geigen, die hier gebaut werden.



Doch auch die beiden Gebäude ...




... gegenüber der Kathedrale, ...



... nämlich das Rathaus und gleich daneben ...



... die "Loggia dei Militi", sind sehr alt,
in letzterem Fall aus dem Jahr 1292.



Nach einem letzten Blick auf die
Türme der Kathedrale geht es wieder weiter.




Sehenswert!








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