Samstag, 5. Juni 2021


Italien, Bonate Sotto (Bergamo, Lombardei):
Reste der Basilika Santa Giulia, 12. Jhdt.



Hinter dieser massiven Friedhofsmauer ...



... ist der Rest einer Basilika zu sehen, die 1129 
erstmals als "Kirche von Lesina" erwähnt wurde, ...



... und nun nur noch als Friedhofskapelle dient.




Nur ihr Ostteil blieb erhalten mit den drei Apsiden, ...



... von denen die mittlere am größten ...



... und mit jüngeren Fresken bemalt ist.



Die kleine nördliche Seitenapsis ist leer
und weist ein Rundbogenfenster auf, ...



... in der südlichen steht ein großer Grabstein.



Da das Friedhofsareal innerhalb der Mauer abgesperrt ist, ...



... geht es um die Mauer weiter, die mit ihren
regelmäßigen Steinlagen im Zick-Zack-Muster verblüfft.

Diese Bauweise ist dem römischen "opus spicatum"
entlehnt und hier perfektioniert.



Auch die Nordseite zeigt zu einem Teil
diese Bauweise mit wohl akribisch gesammelten
und aussortierten runden Flusssteinen.



Durch eine vergitterte Seitentüre ist dieser Blick möglich, ...




...der auch innerhalb des Gebäudes
solche Steinlagen sichtbar werden lässt.



Die Nordapsis ist steinsichtig,
vorbildlich renoviert und sonst schmucklos.



An ihren Seiten gibt es phantasievoll gestaltete Kapitelle
mit Löwen, die Schafe und Menschen verschlingen.



Etwas weiter sind noch mehr solcher Kapitelle zu sehen.



Aber es gibt hier auch schlichtere,
nur mit Schling- und Pflanzenmustern versehene.



Die südliche Apsis ist dagegen voller Grabsteine.



Außen ist die Ostseite hingegen wahrscheinlich ...



... fast original erhalten mit ihren drei Apsiden.



Die mittlere ist hier gut doppelt so groß wie die beiden anderen, ...



... sie hat auch drei Fenster und ist unter dem Dach noch erhöht.



Alle drei Apsiden sind mit Lisenen
und Rundbogenfriesen gegliedert.



Die beiden kleinen Apsiden fallen zusätzlich
durch ihre relativ harmonische Steinschichtung auf.



Manche Lisenen weisen an ihren Enden ...



... sogar gestaltete Blendkapitelle auf.



Auch das Rundbogenfenster der nördlichen Apsis ...



... ist innen mit Gravuren verziert.



Ein Konsolstein des Rundbogenfrieses
ist mit einem Gesicht reliefiert.



Zwischen den kleinen Apsiden und der großen in der Mitte ...



... sind zwei große Rundbögen zu sehen,
deren Kapitelle ebenfalls dekoriert sind.



Die drei Fenster der großen Mittelapsis ...



... sind leider alle nur noch blind, ...



... aber dafür mehrstufig wie auch jene der Seitenapsiden.



Auch hier sind verzierte Blendkapitelle zu sehen.



Einen genaueren Blick ist das Fenster ...



... der südlichen Apsis wert.



Es hat sogar noch mehr Dekorationen
als jenes der nördlichen Apsis ...



... und weist sogar Schlingmuster in seinen beiden Bögen auf.



Hier sind im Fries sogar noch zwei menschliche Köpfe erhalten.



Während die Apsiden aus präzise zugehauenen
Steinen erbaut sind, ...



... ist der Rest des Kirchenschiffs aus Bruchstein.



Auch auf der Südseite sind dabei ...



... wieder Lagen aus runden Steinen ...



... im Fischgrätmuster zu erkennen.



Diese Steinlagen setzen sich ...



... in der südlichen Friedhofsmauer fort.



Bereits im 14. Jhdt. ging die Gemeinde Lesina unter
und die Leute entnahmen Steine als Baumaterial.




So soll die Basilika einst ausgesehen haben,
einen Campanile hatte sie anscheinend nie.



Heute ist das Friedhofsareal ummauert und eingezäunt,
damit wenigstens der Rest von Santa Giulia die Zeiten überdauert.







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