Donnerstag, 24. Januar 2019


Frankreich, Saint-Hilarie (Aude):
Ehemalige Abtei Saint-Hilaire, Ende 12. Jhdt.



Da diese ehemalige Abtei auf einem Hügel
mitten im gleichnamigen Ort errichtet wurde,
ist es schwierig, sie komplett auf ein Foto zu bekommen.



Am ehesten kann man noch einen Blick
von der Südseite ...



... oder, sobald man durch dieses Tor
der früheren Klostermauern gegangen ist, ...



... auf die Westseite werfen,
die wie abgebrochen aussieht,
da das Langhaus nur zwei Joche hat.

 

Am besten ist von außen noch die Ostseite einsehbar, ...



.... mit ihrer großen Mittelapsis vom Ende des 12. Jhdts.,
deren drei Rundbogenfenster im 19. Jhdt.
stark vergrößert worden sind.



Den Zutritt zur ehemaligen Abtei 
erhält man durch dieses Haus 
gegen einen kleinen Obulus ...



... und ein kurzes Streicheln der "Wächterkatze".



Dann darf man gleich als Erstes ...



... den schönen frühgotischen Kreuzgang 
aus dem 14. Jhdt. bewundern, ...


 
... der einen Grundriss in Trapezform aufweist ...



... und in dem "Mieze" angeblich zu Hause ist. 
 


Der Innenhof ist mit Gras überzogen ...



... und hat gleich zwei Brunnen.



Die Brunnenschale rechts stammt 
aber erst aus dem 16. Jhdt.


 

Die Ostgalerie führt zum Kapitelsaal, ...



... von dem nur noch ein 
rundbogiges Zwillingsfenster erhalten ist, ...



... und zur ehemaligen Abtswohnung,
deren Kamin mit diesem Kunstwerk verziert ist.



Dort sind an den Wänden ...



... die Wappen der 55 Äbte von Saint-Hilaire aufgemalt.



Auf der Holzbalkendecke aus dem 16. Jhdt. finden sich 
neben Darstellungen von Tieren und Blumen 
auch Jagd- und Liebesszenen.



Vom Südflügel des Kreuzgangs führt ein Zugang 
zu den beiden ehemaligen Refektorien, 
dem Refektorium der Mönche und dem der Gäste. 



Beide Säle sind durch eine dicke Mauer getrennt, 
in die eine Lesekanzel integriert ist. 



 Diese ist durch eine schmale Treppe zugänglich 
und wird von einem Kreuzrippengewölbe gedeckt.



Auf der gegenüberliegenden Seite
befindet sich dieses hübsche Blumenfenster.



Die Galerien werden von Spitzbogenarkaden gebildet, ...



... die auf schlanken Doppelsäulen aufliegen. 



Die Kapitelle sind mit menschlichen Köpfen, 
Tieren und Blattwerk verziert,
die allerdings schon stark verwittert sind. 



Alle vier Flügel des Kreuzganges ...



... sind schräg mit Holz gedeckt.
 


Am Nordflügel, der an die Kirche anschließt, ...



... ist noch ein romanisches Rundbogenportal
teilweise erhalten, ...



... das früher in die Kirche geführt hat 
und noch eine farbliche Gestaltung aufweist.

Erstmals schriftlich erwähnt wurde die Abtei 
übrigens bereits im Jahr 825 in einer Urkunde, 
in der Kaiser Ludwig der Fromme den Mönchen das Recht bestätigte, 
ihren Abt gemäß der Regel des Hl. Benedikt selbst zu wählen. 



In der ehemaligen Abteikirche ,
die der Auferstehung Mariens geweiht ist, 
fällt sofort die dominante Ostseite auf ...
 


... mit ihrer steinsichtigen großen Mittelapsis aus um 1200,
die auch der älteste Teil der Abtei ist.



Gleich daneben ist die südliche Seitenapsis
hell erleuchtet.



Hier steht nicht nur die Statue des Hl. Saturninus,
der der erste Bischof von Toulouse war, ...



... sondern auch sein Steinsarkophag,
bei dem es sich aber wahrscheinlich
um ein Altarantepodium handelt.



Das Relief aus weißem Pyrenäenmarmor 
wird dem Meister von Cabestany zugeschrieben, ...



... einem namentlich nicht bekannten Bildhauer, 
der in der 2. Hälfte des 12. Jhdts. tätig war.



Auf der linken Seite wird der Hl. Saturninus 
an einen Stier gebunden zu Tode geschleift. 



Die nördliche Seitenapsis
musste der Sakristei weichen.



Beide Querschiffe sind mit ihrer leicht spitzen Einwölbung 
bereits frühgotisch angehaucht.



Das einschiffige Langhaus 
erstreckt sich nur über zwei Joche, 
die wie die Vierung mit Kreuzrippengewölben gedeckt sind.



Die Kämpfer der Gewölbebögen ...



... sind reich skulptiert ...



... mit floralen Mustern, ...



... Menschenköpfen und Figuren.



An der Westseite ist ungewöhnlicher Weise
noch eine weitere kleine Apsis zu finden,
die wohl als Taufkapelle dient.



Offensichtlich sind die Wände 
im offenen Kreuzgang so feucht, ...



... dass diese schon grün, weil mit Moos bewachsen sind.



Am Ende des Westflügels gelangt man ...



... über eine Treppe ...



... zum ehemaligen Wirtschaftshof der Abtei.


 

 Auch hier sind noch romanische Relikte zu sehen
wie dieser Torbogen.



Hier ist eine Kopie des Tympanons der Kirche
von Cabestany angebracht, wo der so genannte
"Meister von Cabestany" seine ersten Spuren hinterließ.



Im Keller darunter befinden sich diese
in den Felsen gehauenen Vorratsräume,
in denen die Mönche 1531 erstmals Sekt herstellten.



Ursprünglich war die Abtei dem Hl. Saturninus geweiht,
doch als man 970 in der Kirche
die sterblichen Überreste des Hl. Hilarius entdeckte, 
der im 6. Jhdt. der erste Bischof von Carcassonne war, 
stellte man die Abtei unter dessen Patrozinium.



1840 wurde die Abteikirche und 1846 der Kreuzgang
in die Liste der "Monuments Historiques" aufgenommen.





Auf jeden Fall ansehen!










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