Deutschland, Hildesheim (Niedersachsen):
Dom Mariä Himmelfahrt, 1. Dom 872 erbaut
(Bitte die teilweise schlechte Bildqualität zu entschuldigen,
doch der Verschluss des Objektivs ließ sich nicht mehr vollständig öffnen.)
Südwestlich der Altstadt von Hildesheim befindet sich
mitten im Domhof die Kathedrale des Bistums Hildesheim.
mitten im Domhof die Kathedrale des Bistums Hildesheim.
Der Hildesheimer Mariendom wurde 872 unter Bischof Altfrid
als dreischiffige Basilika auf Kreuzgrundriss
mit einem zweistufigen Westwerk erbaut.
1046 erlitt er schwere Brandschäden:
Bischof Azelin beabsichtigte,
weiter westlich einen größeren Neubau zu errichten,
weiter westlich einen größeren Neubau zu errichten,
und ließ das Langhaus abtragen.
Sein Nachfolger Hezilo
gab den Neubauplan auf
und baute wieder auf den alten Fundamenten
unter
Einbeziehung der noch vorhandenen Mauern.
1840 bis 1850 ersetzte man
das baufällig gewordene originale Westwerk ...
... durch eine neuromanische Doppelturmfront,
die bis 1945 bestand.
Obwohl das Westwerk bei den Angriffen des 2. Weltkriegs
großteils erhalten blieb, ...
... wurde es ähnlich dem
des Domes in Minden wieder aufgebaut.
des Domes in Minden wieder aufgebaut.
Hier nistete sich übrigens 2014 erstmals ein Uhupaar ein,
das gewöhnlich ein Leben lang zusammen bleibt.
2014 gab es drei Jungvögel, die im Mai einer nach dem anderen
fast unversehrt im Domhof landeten und
bald unter dem persönlichen Schutz der Bischöfe standen.
Hier ein Hildesheimer "Jung-Dom-Uhu" bei seiner Beringung,
auch 2015 gab's wieder Junge.
Hier ein Hildesheimer "Jung-Dom-Uhu" bei seiner Beringung,
auch 2015 gab's wieder Junge.
2016 ist die Brut allerdings nicht geglückt,
der ursprünglich für Turmfalken eingerichtete Brutkasten blieb leider leer.
Bis zum 14. Jhdt.
erfolgten weitere tiefgreifende Bauveränderungen,
ohne dass jedoch vom
Grundriss der Basilika
von Bischof Altfrid abgewichen wurde.
von Bischof Altfrid abgewichen wurde.
Aus dem Barock stammt der Vierungsturm,
aus gotischen Zeiten stammen ...
aus gotischen Zeiten stammen ...
... die Seitenkapellen der Nord- und Südseite.
An der Südostseite schließen die Sakristei
und rechts daneben das Kapitelhaus an, ...
... das im Osten eine romanikverdächtige
apsisähnliche Ausbuchtung zeigt - eine Kapelle?
Hier ein vergrößerter Plan der Gesamtanlage zur besseren Übersicht.
Der Zugang zu Dom, Kreuzgang sowie Dommuseum
erfolgt über diesen Vorbau zum nördlichen Querhaus.
Doch zuvor noch ein kurzer Blick in einen Nebenraum
mit alten Fresken, einer zugemauerten Arkade ...
... sowie einem steinernen Altar mit gotischen Schnitzereien darüber.
Der Zugang zur Kirche ist bereits gotisch gestaltet.
Das Innere gibt ein frühes Beispiel
des Niedersächsischen Stützenwechsels - ...
... je 2 Säulen wechseln sich mit einem eckigen Pfeiler ab.
Mitten im Langhaus hängt der so genannte Heziloleuchter, ...
... ein riesiger Radleuchter aus dem 11. Jhdt.
benannt nach Hezilo von Hildesheim,
der von 1054 bis 1079 hier Bischof war.
Die Decke im Langhaus darüber ist in
wohltuendem, schichtem Weiß gedeckt.
Das spätromanische Bronze-Taufbecken im Mittelgang ...
... ein riesiger Radleuchter aus dem 11. Jhdt.
benannt nach Hezilo von Hildesheim,
der von 1054 bis 1079 hier Bischof war.
Die Decke im Langhaus darüber ist in
wohltuendem, schichtem Weiß gedeckt.
Das spätromanische Bronze-Taufbecken im Mittelgang ...
... stammt aus dem Jahr 1225.
Weltberühmt sind die Bronzegüsse
aus der Zeit Bischof Bernwards (993 – 1022):
aus der Zeit Bischof Bernwards (993 – 1022):
... ist nun wieder restauriert und als Westportal eingebaut.
Der Vorbau dazu ist heute hell erleuchtet
und wird wahrscheinlich nur noch zu Festtagen benützt.
Beide Seitenschiffe sind ebenfalls flach gedeckt
und weisen zahlreiche gotische Kapelle auf.
Im romanischen Zustand hingegen sind noch beide Querhäuser,
in denen zahlreiche Domschätze ausgestellt sind ...
... wie der Schrein des Hl. Epiphanius von Pavia
und der Dompatrone Cosmas und Damian
und Cantius, Cantianus und Cantianilla
aus der 1. Hälfte des 12. Jhdts.
Darunter in einer Nische,
die einmal eine kleine Seitenapsis war, ...
... eine Goldbüste mit Reliquien.
Neben dem Hochchor ist noch dieses Rundbogenportal ...
aus der 1. Hälfte des 12. Jhdts.
Darunter in einer Nische,
die einmal eine kleine Seitenapsis war, ...
... eine Goldbüste mit Reliquien.
Neben dem Hochchor ist noch dieses Rundbogenportal ...
... mit Freskenresten erhalten.
Im Altarraum hängt ebenfalls ein romanischer Radleuchter:
der Thietmar- oder Azelinleuchter.
Davor eine Kopie des Adlerpultes von ca. 1220,
die rechts neben dem Hauptaltar in liturgischem Gebrauch ist.
Am nordwestlichen Vierungspfeiler befindet sich
diese gotische, so genannte "Tintenfassmadonna",
weil sie ein kleines, dunkles Gefäß in der Rechten hält.
Hier ist in einer Nische ...
... das Reliquiar eines Bischofs ausgestellt.
diese gotische, so genannte "Tintenfassmadonna",
weil sie ein kleines, dunkles Gefäß in der Rechten hält.
Im südlichen Querhaus ist die Christussäule aus dem Jahre 1020
mit Darstellungen der Taten Christi aufgestellt.
Diese stammt ebenfalls noch aus den Zeiten von Bischof Bernward.
mit Darstellungen der Taten Christi aufgestellt.
Diese stammt ebenfalls noch aus den Zeiten von Bischof Bernward.
Hier ist in einer Nische ...
... das Reliquiar eines Bischofs ausgestellt.
An der Südseite des Chores ist ebenso noch ...
... ein romanisches Portal erhalten.
Unter dem Chor befindet sich die Krypta aus dem 11. Jhdt.,
die das Bombardement des 2. Weltkriegs überstanden hat.
Ihr Gewölbe ruht auf kräftigen Säulen mit Würfelkapitellen.
Bei Ausgrabungen während der Domsanierung von 2010 - 2014
wurden hier Fundamente der
Marienkapelle aus dem frühen 9. Jhdt.
sowie westlich und südlich
davon ein ebenso alter Friedhof gefunden.
20 Gräber und Überreste von
Bestatteten wurden freigelegt,
darunter im August 2012 das Skelett
einer
um 800 gestorbenen jungen Frau mit Glasperlen.
Heute befindet sich unter dem Altar im Ostchor
das Grab eines Bischofs.
Die größte Kostbarkeit hier ist aber ...
... der so genannte Godehardschrein, ...
... der Schrein des Hl. Godehard aus um 1140.
An der Ostseite ...
... ist hinter einem schlichten Altar ...
... eine vergoldete Marienstatue mit Christuskind ausgestellt.
Hinter der Sakristei schließt die Laurentiuskapelle an, ...
... eine dreischiffige niedrige Hallenkirche mit
Kreuzgratgewölben,
die unter Bischof Udo um 1100
erbaut worden ist.
Auch sie hat den 2. Weltkrieg überstanden
und dient heute als Andachtsraum.
Die Säulen weisen z.T. noch alte Kapitelle auf.
Auch hier sind Kostbarkeiten ...
... des Domschatzes ausgestellt.
Hier ein kurzer Blick in den gotischen Kapitelsaal.
Der Kreuzgang im Osten des Doms,
dessen Vorgängerbauten bis in die Zeit des ersten Bischofs von Hildesheim,
Bischof Gunthars (815 - 835) zurückreichen,
Bischof Gunthars (815 - 835) zurückreichen,
wurde um die Mitte des 12. Jhdts.
fertiggestellt.
Es ist ein zweistöckiger Bau, der unten über weite Arkaden ...
... und im Osttrakt im Obergeschoss noch über ...
... originale romanische Bögen mit Mittelsäulen verfügt,
die wie hier allerdings gegen Tauben geschützt sind.
Es ist ein zweistöckiger Bau, der unten über weite Arkaden ...
... und im Osttrakt im Obergeschoss noch über ...
... originale romanische Bögen mit Mittelsäulen verfügt,
die wie hier allerdings gegen Tauben geschützt sind.
Im Süden grenzt der Kreuzgang an die Laurentiuskapelle an.
Die Gänge im Untergeschoss wirken sehr gedrungen.
1321 ließ Bischof Otto II. (1319 – 1331)
auf dem Annenfriedhof im Kreuzgang ...
auf dem Annenfriedhof im Kreuzgang ...
... eine kleine rein gotische Kapelle
für die Mutter der
Gottesmutter Maria, die Hl. Anna, erbauen.
Diese war und ist heute noch
der erste gotische Bau in Hildesheim.
der erste gotische Bau in Hildesheim.
Der Kreuzgang dahinter wirkt wuchtig ...
... und ist inzwischen mit mächtigen Strebepfeilern abgestützt.
Weithin bekannt ist der Dom ...
... für den „Tausendjährigen Rosenstock“,
der außerhalb des Dombaus an der Außenwand der Apsis
im Innenhof des Kreuzgangs wächst.
Das exakte Alter der Rose lässt sich
nicht mehr genau bestimmen,
Nach dem Luftangriff am 22. März 1945 dachte man schon,
dass auch der Rosenstock mit seinem verkohlten Stumpf tot wäre.
Denn bei den Luftangriffen auf Hildesheim
wurde der Dom bis auf das Westwerk,
die südlichen Langhausarkaden und die Außenmauern völlig zerstört
und musste nach dem Wiederaufbau 1960
als einziger Dom in Deutschland neu geweiht werden.
Denn bei den Luftangriffen auf Hildesheim
wurde der Dom bis auf das Westwerk,
die südlichen Langhausarkaden und die Außenmauern völlig zerstört
und musste nach dem Wiederaufbau 1960
als einziger Dom in Deutschland neu geweiht werden.
Somit gilt die
Hildesheimer Rose heute
als die älteste noch lebende Rose weltweit.
als die älteste noch lebende Rose weltweit.
Der den Dom umgebende Domhof lässt noch heute in den Umrissen
die Struktur der bernwardinischen Domburg erkennen.
Hier seine überlebensgroße Statue zum Andenken,
er wirkte von 993 bis 1022 als Bischof.
Obwohl der Dom nach 1945
großteils wieder neu aufgebaut wurde,
ist er dennoch ein sehenswertes Denkmal
frühromanischer Architektur!
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