Deutschland, Goslar (Niedersachsen):
Ehemalige Kaiserpfalz und Ulrichskapelle,
1. Hälfte des 11. bzw. 12. Jhdts. erbaut
(Bitte die teilweise schlechte Qualität der Bilder zu entschuldigen,
der Verschluss des Objektivs ließ sich nicht mehr vollständig öffnen.)
Erste Bauten der Kaiserpfalz standen bereits um 1005 - 1010.
1048 berief Heinrich III. einen der bedeutendsten Baumeister seiner Zeit,
(Bitte die teilweise schlechte Qualität der Bilder zu entschuldigen,
der Verschluss des Objektivs ließ sich nicht mehr vollständig öffnen.)
Erste Bauten der Kaiserpfalz standen bereits um 1005 - 1010.
1048 berief Heinrich III. einen der bedeutendsten Baumeister seiner Zeit,
den späteren Bischof von Osnabrück, Benno II.,
nach Goslar.
Unter dessen Leitung wurden
in der 1. Hälfte der
1050er Jahre die Bauten beendet,
an denen seit den 1040er Jahren
gearbeitet wurde:
... sowie ein wenig tiefer gelegen die
Stiftskirche St. Simon und Judas,
die im 19. Jhdt. wegen Baufälligkeit leider abgetragen wurde
(hier oben noch ein Gemälde davon).
die im 19. Jhdt. wegen Baufälligkeit leider abgetragen wurde
(hier oben noch ein Gemälde davon).
Das Kaiserhaus war mit 54 m Länge und 18 m Breite
der größte
Profanbau seiner Zeit.
Sein Zentrum stellte der
zweigeschossige Saalbau dar:
Er beherbergte übereinander zwei Säle von
47 x 15 m,
die beide eine Balkendecke hatten,
die beide eine Balkendecke hatten,
die
in der Mitte durch eine Säulenreihe gestützt wurde.
Der obere Saal wurde
als „Sommersaal“ bezeichnet:
Mit sechs großen Rundbogenöffnungen
und
einem ebenfalls mit Bögen strukturierten
Mittelbereich in seiner Ostfassade, der wohl auf einen Altan führte,
Mittelbereich in seiner Ostfassade, der wohl auf einen Altan führte,
ist der Raum durch das
Mauerwerk „nach außen hin geöffnet“.
Möglicherweise wurde so dem
„thingrecht“ genüge getan,
wonach ein Gericht unter freiem Himmel
abgehalten werden sollte.
Der untere Saal führte die Bezeichnung
„Wintersaal“
(hier an den eckigen und vergitterten Fenstern zu erkennen):
(hier an den eckigen und vergitterten Fenstern zu erkennen):
In diesem Saal befand
sich eine Warmluftheizung,
damit er auch bei schlechter Witterung
für Versammlungen genutzt werden konnte.
damit er auch bei schlechter Witterung
für Versammlungen genutzt werden konnte.
Im Norden schloss sich an den Saalbau
ein ebenfalls zweigeschossiges
Wohngebäude an.
Auch hier war das Obergeschoss
wahrscheinlich der kaiserlichen Familie vorbehalten.
wahrscheinlich der kaiserlichen Familie vorbehalten.
Es bot einen direkten Zugang sowohl in
den oberen Saal
als auch, wahrscheinlich über eine Galerie, ...
... in die damals benachbarte Liebfrauenkirche und alte Pfalzkapelle,
die heute ebenfalls nicht mehr steht.
... in die damals benachbarte Liebfrauenkirche und alte Pfalzkapelle,
die heute ebenfalls nicht mehr steht.
Unter Heinrich V.
wurden zu Beginn des 12. Jhdts.
noch einmal bauliche
Veränderungen am Kaiserhaus vorgenommen.
Dabei wurde die jüngere
Pfalzkapelle, eine Doppelkapelle,
... weiter südlich in unmittelbarer Nähe
Dabei fällt im Untergeschoss
diese höchst ungewöhnliche Konstruktion
einer kleinen Seitenapside auf.
Die Doppelkapelle konnte
inzwischen sicher
auf die 1. Hälfte des 12. Jhdts. datiert werden
auf die 1. Hälfte des 12. Jhdts. datiert werden
wobei das Obergeschoss erst im Zuge eines Planwechsels
oder einer
nachträglichen Aufstockung
Heute ist die Ulrichskapelle durch einen Verbindungsbau
an das Kaiserhaus angeschlossen, ...
... dem zwei Treppen mit einem Haus vorgestellt sind.
Dieses Treppenhaus dürfte hier noch ein
original romanisches Triforium eingebaut bekommen haben.
original romanisches Triforium eingebaut bekommen haben.
Hier der Grundriss der ehemaligen Kaiserpfalz
mit dem Kaiserhaus links und der ehemaligen Basilika rechts ...
... sowie hier der Grundriss des Kaiserhauses mit der Ulrichskapelle,
die heute beide beim Museumsbesuch besichtigt werden können.
Im unteren Bereich sind zahlreiche Exponate ausgestellt.
In einem Saal wird eine Filmanimation ...
... zur ehemaligen Stiftskirche St. Simon und Judas gezeigt.
Auf diesen Bildern,
die auf die nackte Steinwand geworfen werden, ...
... kann man gut die frühere Position
der noch heute existierenden Vorhalle
in der alten Stiftskirche erkennen.
der noch heute existierenden Vorhalle
in der alten Stiftskirche erkennen.
Das Hauptportal der Stiftskirche muss imposant gewesen sein.
Hier auch die vermutliche Kaiserloge mit dem Kaiserstuhl,
dessen Kopie heute in der verbliebenen Vorhalle ausgestellt ist.
Und hier der so genannte Krodoaltar im Chor, ...
... der heute im Untergeschoss des Museums zu sehen ist.
Er gilt als einziger metallener Kirchenaltar der Romanik
Er gilt als einziger metallener Kirchenaltar der Romanik
und wurde vermutlich im späten 11. Jhdt. hergestellt.
Hier die Original-Rückenlehne des Kaiserstuhls unter Panzerglas,
der zwischen 1060 und 1080 geschaffen worden ist ...
der zwischen 1060 und 1080 geschaffen worden ist ...
... und der Thron der Kaiser und Könige
in der früheren Stiftskirche war.
in der früheren Stiftskirche war.
Hier noch weitere romanische Exponate
wie dieser Türbalken mit zwei Kranichen ...
wie dieser Türbalken mit zwei Kranichen ...
... oder dieser alte Fensterrahmen mit Weinranken.
Auch dieses mittelalterliche Kapitell ...
... und diese romanische Säulenbasis
mit den typischen "Krallen" an den Ecken sind hier zu finden.
mit den typischen "Krallen" an den Ecken sind hier zu finden.
Hier ein Bronzevogel vom Giebel der Kaiserpfalz,
zwischen 1250 und 1300 entstanden.
Dieser sieht dem vergoldeten Vogel
auf dem romanischen Marktbrunnen verblüffend ähnlich.
auf dem romanischen Marktbrunnen verblüffend ähnlich.
Weiters die Skulptur eines liegenden Löwen aus Sandstein,
um 1100 bis 1300 entstanden
und aus einem unbekannten Gebäude aus Goslar.
und aus einem unbekannten Gebäude aus Goslar.
Dieses Zapfenkapitell stammt aus der Kaiserpflalz,
ist ebenfalls aus Sandstein und zwischen 1140 und 1180 entstanden.
Hier noch ein Modell des Kaiserhauses
mit der Liebfrauenkirche (im Bild rechts).
Diese wurde in den 1030er Jahren als zweigeschossige Pfalzkapelle erbaut
und bestand aus einem zentralen quadratischen Bau von ca.
10 m Seitenlänge,
dem sich im Osten drei Apsiden und auf der gegenüberliegenden Seite
ein Westwerk mit zwei Rundtürmen anschlossen.
dem sich im Osten drei Apsiden und auf der gegenüberliegenden Seite
ein Westwerk mit zwei Rundtürmen anschlossen.
war für das „einfache Personal“ bestimmt.
Das wahrscheinlich
mit Marmor ausgelegte Obergeschoss
diente auch hier der kaiserlichen
Familie
und hatte vom Westwerk aus eine direkte Verbindung zum
Kaiserhaus.
Die Türme der Kirche stürzten 1672 ein, der Rest 1722,
woraufhin die Steine als Baumaterial verkauft wurden.
Die Türme der Kirche stürzten 1672 ein, der Rest 1722,
woraufhin die Steine als Baumaterial verkauft wurden.
Doch weiter in den ehemaligen Sommersaal des Kaiserhauses, ...
... der nach seiner Umgestaltung unter Wilhelm I. von 1868 - 1890 ...
... und nach der Anbringung dieser monumentalen Wandgemälde
von Hermann Wislicenus ...
... nun Kaisersaal heißt ...
... und für Veranstaltungen genutzt wird.
Um zur angrenzenden Ulrichskapelle zu gelangen, ...
... muss man diesen Verbindungsgang,
der im 19. Jhdt. errichtet worden ist, ...
... mit seinen reich verzierten Säulen entlang gehen.
Hier sind auch alte Grabsteine aufgestellt,
die wohl noch aus der ehemaligen Stiftskirche stammen.
Eine steile Wendeltreppe führt in die Unterkapelle,
der Zutritt zur oberen ist leider nicht gestattet.
der Zutritt zur oberen ist leider nicht gestattet.
Diese ist ein kreuzförmiger Zentralbau ...
... mit vier Rundapsiden in der Art eines Tetrakonchos.
Die nördlichen und südlichen Kreuzarme
besitzen zusätzlich kleinere
seitliche Apsiden.
Über die äußere Kreuzform tritt nur
die im
19. Jhdt. rekonstruierte Ostapsis hinaus, ...
... die heute moderne Glasfenster aufweist.
In der Unterkapelle, genau im Mittelpunkt des Kreuzes,
steht heute ein
Sarkophag, dessen Deckelplatte
eine etwa in der Mitte des 13. Jhdts. entstandene Plastik ziert:
eine etwa in der Mitte des 13. Jhdts. entstandene Plastik ziert:
Der lebensgroße, liegende
Heinrich III.,
den Kopf auf ein Kissen gebettet, ..
... zu Füßen ein Hund
liegend, ...
... in der rechten Hand das Zepter
und in der linken das Modell einer Kirche.
Der Sarkophag enthält in einer achteckigen, vergoldeten Kapsel
das Herz Heinrichs III., das auf dessen Wunsch hin in Goslar verblieben ist
und seit 1884 in der Ulrichskapelle aufbewahrt wird.
Sein restlicher Körper ist im Dom in Speyer bestattet.
Genau darüber
befindet sich der Durchbruch in die Oberkapelle, ...
befindet sich der Durchbruch in die Oberkapelle, ...
... die achteckig angelegt ist,
wobei die Anbindung an die kreuzförmige Unterkapelle
über Trompengewölbe realisiert wird.
über Trompengewölbe realisiert wird.
Eine derartige Konstruktion ist in Deutschland
einmalig
und aus der nachträglichen Aufstockung der Kapelle heraus zu erklären.
Außerdem weist sie auf architektonische Einflüsse
aus der früheren Ostkirche hin.
Die Oberkapelle war ursprünglich der kaiserlichen Familie vorbehalten
und grenzte direkt an den nördlich anschließenden Wohnpalast.
Darüber befindet sich eine Kuppel aus Holz.
und aus der nachträglichen Aufstockung der Kapelle heraus zu erklären.
Außerdem weist sie auf architektonische Einflüsse
aus der früheren Ostkirche hin.
Die Oberkapelle war ursprünglich der kaiserlichen Familie vorbehalten
und grenzte direkt an den nördlich anschließenden Wohnpalast.
Darüber befindet sich eine Kuppel aus Holz.
Hier noch eine Apsis im Untergeschoss, ...
... an der noch Farbreste ...
... einer alten Bemalung zu erkennen sind.
Bleibt zum Abschluss nur noch,
die herrliche Aussicht auf die Marktkirche im Zentrum Goslars
sowie auf die Reiterstandbilder aus 1900 zu genießen,
die Kaiser Wilhelm I. (rechts) und
Kaiser Friedrich I. Barbarossa (links) darstellen.
Dazwischen eine Kopie des berühmten Braunschweiger Löwen,
der an Heinrich den Löwen, den Vetter Friedrich Barbarossas
und Herzog von Sachsen und später Bayern,
der in 1195 in Braunschweig verstorben war, erinnern soll.
Die Kaiserpfalz
sowie die Ulrichskapelle
sind absolut sehenswert!
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